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Thema: Loomer portiert Effektmodule auf LV2

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von O_open am Do, 17. November 2011 um 12:12 #

Loomer bietet VST Instrumente und Effekte (auch für Linux), die nun auf LV2 portiert werden. Solche "VST Plugins" werden in einem Hostprogramm genutzt, bekannt sind Ardour3, Renoise, Qtractor.

Ironischerweise hat der Platzhirsch der Gemeinde, Ardour3, dessen beta1 vorgestern erscheinen ist, nun überraschender Weise auch für Linux die native VST Einbindung implementiert. Dabei hatten die Entwickler um Ardour das LV2 Format als überlegenens und freies Plugin Format erfunden - als Alternative zu VST, was patentbehaftet ist.

Ein gutes Hostprogramm unterstützt mehrere Pluginformate, das ist normal und kommt dem Anwender entgegen.

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    Von Paradox und ironisch am Do, 17. November 2011 um 13:34 #

    s/ironischerweise/paradoxerweise/

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    Von zettberlin am Do, 17. November 2011 um 17:27 #

    Es wäre mir neu, dass LV2 aus dem Kreis um Ardour stammt. Sicher arbeiten in der Linuxaudio-Szene alle mit allen zusammen und sind damit sowas wie Kollegen aber für Normalbürger liest sich das, als hätte Paul Davis persönlich LV2 erfunden. Das hat er nicht...

    >als Alternative zu VST, was patentbehaftet ist.

    Es ist vor allem keine freie Software, damit dürfen mit dem Steinberg-SDK gebaute Hosts nicht frei distributiert werden. Genauso wie das SDK selbst. Es gibt inzwischen allerdings freie Implementierungen (Vestige).


    >Ein gutes Hostprogramm unterstützt mehrere Pluginformate, das ist normal und kommt dem Anwender entgegen.

    Völlig richtig. Je mehr verschiedene Formate man nutzen kann, desto besser.

    Aber ich bin froh, dass es mit LV2 ein komplett freies System gibt, das einerseits die gleichen Möglichkeiten wie VST bietet und andererseits von Grund auf speziell für Linux entwickelt und optimiert ist. Windows-DLLs via Wine plus Vestige können nun mal nicht so reibungslos unter Linux laufen wie spezielle Linux-Software. Die nativen VST-Implementierungen könnten aber sicher irgendwann gleichziehen....

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      Von O_open am Do, 17. November 2011 um 21:35 #

      >Kreis um Ardour

      Die Welt ist kleiner als man denkt!

      LADSPA und dessen Nachfolger LV2 haben schon indirekt mit der Entwicklung des Audioservers JACK und dem daraus resultierenden Ardour zu tun. Paul Davis entwickelt ja Ardour nicht alleine, sondern es sind eine Menge Entwickler beteiligt, die sich auf hohen Niveau miteinander austauschen. Insofern ist es schon richtig zu sagen, es seinen Entwickler aus dem Kreis >um< Ardour, der wiederum doch relativ überschaubar ist. in den Credits der Jack Clients liest man doch immer wieder die selben Namen.

      Denn ohne Ardour kein JACK und auch nicht die nötigkeit einer gemeinsam unterstützten Pluginschnittstelle.

      Kleiner Insider am Rande:

      Als Paul Davis und Entwicklergemeinde vor 5 Jahren die ersten Skizzen von Ardour 3 und LV2 vorstellte, wurden auch gleichzeitig unabhängig davon die ersten nativen Linux VST Plugins portiert. Herr Davis, scharfzüngig wie immer, kommertierte diese Entwicklung: VST ist tot, LV2 überlegen, natives VST wird NIEMALS in Ardour Platz finden. Inzwischen haben andere Entwickler natives Linux VST erfolgreich genutzt, so das die bloße Anzahl professionell anmutender VST Plugins für Linux schon recht beachtlich ist. LV2 hingegen wurde noch nicht so richtig angenommen und es gibt eher wenige, vor allen keine professionellen Instrumente zum heutigen Zeitpunkt. Da eine Studiosoftware wie Ardour3 aber mit den angebotenen Instrument-Plugins steht oder fällt, hat dann wohl die Ardour Entwickler Gemeinde beschlossen, VST reinzunehmen.

      Und auf der anderen Seite fängt Loomer an LV2 zu nutzen. Die englische Softwareschmiede hat eine Reihe guter Effekte (zB Sequent) und Instrumente (zB Aspect) im Angebot, mit denen der heutige Elektro Produzent viel anfangen kann. Ein Geheimtip ist das nur für die englische Fachzeitschrift CM (ComputerMusic) herausgebrachte VST/AU Plugin "Cumulus", was herrliches Loops verbiegen und zerfetzen erlaubt. Alle Loomer VST Plugins laufen auch sehr gut mit dem rocksoliden Tracker "Renoise" auf Linux und lassen einen Windows vergessen. Ich zahlte die Registrierungsgebühr gerne.

      Im überigen geht der ganze Spass immer weiter: Da schon die legendären TAL (Togu Audio Line) Plugins auf Linux VST portiert sind, von dem gleichen Entwickler, der das VST-LV2 Konversion TK rausbrachte, ist der Tag nicht mehr weit als das Noizemaker und Co auch als LV2 vorliegen.

      Die Zukunft hat gerade eben begonnen. Paradoxerweise.

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        Von zettberlin am Do, 17. November 2011 um 23:37 #

        > in den Credits der Jack Clients liest man doch immer wieder die selben Namen.

        Da ist wohl was dran ;-)

        > Als Paul Davis und Entwicklergemeinde vor 5 Jahren die ersten Skizzen von Ardour 3 und LV2 vorstellte

        Dass das gemeinsam oder gar von den gleichen Leuten vorgestellt wurde oder auch nur einen erkennbaren Zusammenhang hatte, ist mir damals nicht weiter aufgefallen. LADSPA war tatsächlich noch weitgehend von Paul Davis entwickelt worden, LV2 ist aber eine vom Ardourprojekt ziemlich unabhängige Entwicklung.

        > LV2 hingegen wurde noch nicht so richtig angenommen

        LV2 ist noch nicht so konsolidiert, wie es sein sollte. Das Entwickeln damit ist wohl dem Vernehmen nach nicht Vergnügungssteuerpflichtig. Aber speziell Dave Robillard hat das System in letzter Zeit sehr schön vorangetrieben.

        > und es gibt eher wenige, vor allen keine professionellen Instrumente zum heutigen Zeitpunkt.

        Sowas wie "professionelle Instrumente" gibt es nicht. In einer Zeit, in der man Spielzeugorgeln aus den 1980ern neben 10.000-Dollargitarren im gleichen Stück auf Top-10 Alben hört, zählt nur noch, ob ein Ding (oder eine Software) überhaupt einen irgendwie interessanten Ton absondern kann.

        Davon abgesehen: die CALF-Synths sind auch im herkömmlichen Sinn sehr professionell und da es auch schon LV2-ports von Yoshimi und erste Versuche für PureData-Wrapper und dergleichen gibt, bin ich guter Hoffnung, dass man in Kürze nur noch wenige echte Leerstellen in dieser Hinsicht finden wird.


        Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 17. Nov 2011 um 23:40.
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        Von johmue am Fr, 18. November 2011 um 07:46 #

        > Inzwischen haben andere Entwickler natives Linux VST erfolgreich genutzt, so das die bloße Anzahl professionell anmutender VST Plugins für Linux schon recht beachtlich ist. LV2 hingegen wurde noch nicht so richtig angenommen und es gibt eher wenige, vor allen keine professionellen Instrumente zum heutigen Zeitpunkt.

        Sind die Plugins von LinuxDSP nicht professionell? Gerade den Equalizer finde ich richtig klasse. Wenn der jetzt noch das tatsächliche Frequenzspektrum des Signals vor und nach dem Equalizing in die Grafik reinrendern würde, ...

        Was mir fehlt sind einfache LV2-Sampler für GIG und sf2. Calf.Fluidsynth und LinuxSampler hat das zwar im Prinzip, das ganze ist aber doch eher holprig.

        Die VST-Seite habe ich nie so richtig erforscht. Kennt da jemand was, was mit Ardour3 funktioniert?

        Auch cool wären die ganzen Yoshimi-Module als LV2-Plugins. Dann könnte man sich seinen eigenen Synthesizer zusammenklicken. Auf der Mailingliste von Yoshimi hat man sich aber wohl geeinigt, dass es das nicht geben wird.

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Von lu am Fr, 18. November 2011 um 09:07 #

Ich denke das Jahr 2012 wird das Jahr von Linux auf dem Producer/Musiker-Desktop ;)

Wie oben geschrieben gibt es immer mehr Plugins für Linux, in nativem VST und LV2.

Dazu kommt noch das es bereits eine beachtliche professionelle DAWs, Sequencer etc gibt, Open Source wie kommerzielle (Renoise, Ardour 2, QTrack, EnergyXT, ..).

Und dann kommt ja (vermutlich) im 2012 Ardour 3, und eine Linux-Version von REAPER ist auch in arbeit.

Zusammen mit der tiefsten Latenz aller Betriebsysteme (durch lowlatency/realtime kernel) und einem super professionellen Audio-Server (Jack) ist es nurnoch eine Frage der Zeit bis Linux auch hier dominiert oder sicher eine wichtige Rolle spielen wird.

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    Von johmue am Fr, 18. November 2011 um 09:39 #

    Es stimmt schon, dass da mittlerweile sehr viel möglich ist.

    Ich habe von etwa zwei Jahren angefangen, unter Linux ernsthaft Musik zu produzieren. Ardour3 / Hydrogen / Yoshimi / LinuxSampler / FFADO / Jamin / ...

    Vieles funktioniert sehr gut.

    Vieles funktioniert, weil ich als erfahrener Linuxbenutzer vieles von Hand hinbiegen kann.

    Vieles funktioniert sehr holprig. Man kann zeigen, dass es im Prinzip funktioniert, aber fürs ernsthafte Arbeiten ist es (zu) fummelig/unzuverlässig/... und ich sehne den Tag herbei, dass ein Update mit Fix bzw. stabiler Implementierung des Weges kommt.

    Allerdings habe ich null Erfahrung, wie die Situation mit anderen Betriebsystemen ist.

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    Von zettberlin am Fr, 18. November 2011 um 15:47 #

    > ist es nurnoch eine Frage der Zeit bis Linux auch hier dominiert

    Nein, es ist keine Frage der Zeit, es ist eine Frage der Arbeitszeit, die Programmierer in die Weiterentwicklung investieren.

    Wer will, dass sich Audiosoftware für Linux schnell und gut entwickelt, sollte sich überlegen, wie man Entwickler fördern kann.

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      Von O_open am Fr, 18. November 2011 um 18:01 #

      Ja, die Entwickler müssen gefördert werden. Allein Ardour hat in den 10 jahren Entwicklung etwa eine halbe Millionen Dollar verbraucht und das ist jetzt nur der Hauptentwickler - die Entwicklergemeinschaft ist bestimmt auch bei 10-20 Leuten auch nochmal eine Millionen wert...

      Also spendet Leute bei ardour.org - nicht nur 2-3 stellige Summen, sowas wie Ardour ist doch locker das 10-20 fache wert und wenn wir viel Spenden werden vielleicht die Bugs gefixt. Auch andere Entwickler sollten gefördert werden, jeder der großartige freie Software programmiert braucht so seine zwei bis dreitausend im Monat, da könnte man doch gleich 10-30% seines Einkommens direkt per Dauerauftrag auf das Konto des Entwicklers überweisen!

      Freie Entwicklung ist Solidarprinzip. Der Entwickler gibt dir etwas, dafür hilfst du ihm zu (über)leben.

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        Von zettberlin am Fr, 18. November 2011 um 19:44 #

        > Allein Ardour hat in den 10 jahren Entwicklung

        Ahh -- jetzt wird die Sache klarer. Ich hatte mich schon gewundert, welcher Weise vom Berge uns hier mit krausen Travestien von "Expertenwissen" zu beglücken sich durchaus nicht enthalten möchte.

        Ist ausgerechnet in Fishtown etwa das Trollfutter rationiert worden?

        Aber ich will die Elaboriertheit Deiner Volten nicht geringschätzen. Dafür hast Du sicher mehr als einen schnöden, mittelwüchsigen Hering verdient. Ein Scheibchen edler Karpfen Blau in Champagner-Sauce würde Dir schon zustehen, oder doch wenigstens ein nettes, leckeres Gemansche:

        mit Petersilie: *Y* < ÖOöo((___pennnn{<

        Spass beiseite, Ernst komm her:

        Es mag ja sein, dass ein paar "professionelle" Plugins mehr die Audiosoftwareausstattung unter Linux nicht sehr weit an die über viele Jahre ausgereifte Windows/Mac-Software für Musiker heranbringen.

        Das ist aber auch egal: es gibt jetzt unter Linux seit etlichen Jahren alles, was Musiker brauchen, um Musik zu produzieren. Was jetzt noch dazu kommt, sind nice-to-haves. Die einzigen, die heute noch nerven, sind Distributoren, die bei der Kernelkonfiguration längst solide umgesetzte Echtzeitfähigkeiten weglassen und PulseAudio mit idiotischen Consumervoreinstellungen ausliefern. Alles leicht lösbare Probleme.

        Wer also unter Linux Musik machen möchte, kann das tun ohne Einschränkungen.

        Wer es seltsam findet, dass andere auf eine größere Auswahl und mehr Komfort verzichten, weil sie auf abstrakte Werten wie freie Software-Lizenzen mehr Wert legen, muss keine Angst haben.

        Wir werden schon nicht bei Dir vorbeikommen und Deinen geliebten Hackintosh auf Ext4 umformatieren.
        Heute abend jedenfalls nicht mehr...


        ... schmeckt der Fisch?

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