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Mi, 23. November 2011, 15:55

Software::Branchenlösungen

Neuer Ärger für Koha

Das Koha-Projekt, eine freie Bibliotheksverwaltung, liegt wieder einmal mit seinem kommerziellen Ableger LibLime im Streit. Dieses Mal geht es darum, dass LibLime versucht, die Namensrechte an sich zu reißen.

Koha ist eine webbasierte Bibliotheksverwaltung, die unter der GPL vertrieben wird. Die Software wurde von der neuseeländischen Firma Katipo Communications im Auftrag des Horowhenua Library Trust (HLT) entwickelt und soll mittlerweile in über eintausend Bibliotheken weltweit zum Einsatz kommen. Die Gemeinschaft, die sich um Koha bildete, produzierte Übersetzungen in etliche Sprachen sowie ständige Updates.

Nach einem großen Streit mit LibLime, der Firma eines der Koha-Entwickler, trennte sich die Gemeinschaft von LibLime. Beide Seiten verfolgten aber weiterhin das Ziel, Koha unter Einbeziehung der Benutzer, also der Bibliotheken, weiter zu verbessern. Die Wogen schienen sich zumindest ein wenig geglättet zu haben.

Doch nun gibt es neuen Ärger, da LibLime die Marke »Koha« in Neuseeland beantragte und sie nach mehr als einem Jahr jetzt erhielt. Diese Tatsache selbst ist schon merkwürdig, da normalerweise in Neuseeland keine Marken für Wörter vergeben werden, die in Wörterbüchern stehen - und Koha ist ein Wort der Maori-Sprache, einer der beiden offiziellen Sprachen von Neuseeland. Der Horowhenua Library Trust benötigt nun einen Anwalt und Geld, da er sich verpflichtet fühlt, gegen die Eintragung vorzugehen, die er vergeblich zu verhindern versucht hatte. Als kleine ländliche Bibliothek hat der Trust jedoch keine finanziellen Mittel dafür und bittet daher um Spenden. Es bleiben drei Monate Zeit, um die Marke anzufechten, und sollte dies scheitern, müsste das Koha-Projekt seinen Namen ändern.

LibLime wurde 2005 in den USA von einem der Koha-Entwickler, Joshua Ferraro, gegründet. 2007 kaufte LibLime die Rechte an Koha von Katipo Communications und übernahm die Webseite Koha.org. LibLime wurde 2010 von Progressive Technology Federal Systems (PTFS) übernommen, einer Firma, die ebenfalls Code zu Koha beigesteuert hat.

Zu einem ersten großen Streit kam es kurz danach, als die Gemeinschaft LibLime beschuldigte, Weiterentwicklungen des Codes geheimzuhalten und die Benutzer über die Markenrechte an Koha zu täuschen. Als Konsequenz zog die Gemeinschaft auf die neue Webseite koha-community.org um, die unter der Obhut des Horowhenua Library Trust steht und auf der die Entwicklung der Version, die die Gemeinschaft als die offizielle ansieht, stattfindet. Aktuell wird dort die Version 3.4.6 zum Download angeboten, während Version 3.2 noch unterstützt wird und die Versionen 3.6 und 3.8 in Planung sind. Bei LibLime dagegen findet man eine Version »LibLime Koha 4.2« zum Download.

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Kommentare (Insgesamt: 6 || Alle anzeigen )
Re[2]: Dann benennt es doch um. (hm, Do, 24. November 2011)
Re: Dann benennt es doch um. (Samson, Do, 24. November 2011)
Dann benennt es doch um. (Fam Phetial, Do, 24. November 2011)
Re[2]: Wayne! (mink, Do, 24. November 2011)
Re: Wayne! (tonband, Do, 24. November 2011)
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