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Do, 12. Januar 2012, 08:08

Software::Distributionen::Mandriva

Mandriva kurz vor der Insolvenz?

In den Foren von Mandriva finden sich Hinweise, dass es Probleme mit dem zweitgrößten Anteilseigner von Mandriva gibt. Dieser widersetzt sich einer neuen Finanzierungsrunde, ohne die Mandriva möglicherweise schon am 16. Januar Insolvenz anmelden muss.

Mandriva

Noch vor zwei Monaten schienen die Dinge bei Mandriva wieder ins Lot zu kommen. Das Mandriva Powerpack 2011 war erschienen und ein neuer operativer Leiter (COO) wurde gefunden. Dieser musste sich jedoch »auf Verlangen der Aktionäre« sogleich an ein Audit der finanziellen Situation von Mandriva machen.

Dieser Audit führte wohl dazu, dass der Geschäftsführer von Mandriva, Dominique Loucougain, Ende Dezember einen Brief an die Aktionäre sandte, in dem er dringend um weiteres Kapital bat, da Mandriva sonst am 16. Januar den Betrieb einstellen müsste. Die erste öffentliche Notiz von dieser Tatsache gab es durch einen Beitrag im Mandriva-Forum am 30. Dezember. Wenig später verwies Wolfgang (Wobo) Bornath auf diesen Beitrag und erklärte, das Schreiben des Geschäftsführers zu kennen. Er erläuterte, dass der größte Aktionär von Mandriva, die russischen ROSA Labs, dazu bereit wären und notfalls die Kapitalspritze alleine tragen würden. Doch der andere große Aktionär, SARL Linlux (früher Occam) sei dagegen.

Occam hatte schon Anfang 2010 Mandriva beinahe insolvent werden lassen, da das Unternehmen kein Geld mehr geben wollte und vergeblich versuchte, Mandriva zu verkaufen. In letzter Minute wurde ein neuer Investor gefunden, die ROSA Labs, wie man heute weiß. Heute hält SARL Linlux 42% der Anteile und ROSA Labs mindestens 50%. Der Geldmangel führte aber zunächst zu etlichen Entlassungen und war der entscheidende Auslöser dafür, dass sich ein großer Teil der Gemeinschaft von Mandriva verabschiedete und Mageia gründete.

Der Brief des Geschäftsführers wurde inzwischen in einem weiteren Forenbeitrag veröffentlicht. Laut dem Brief behält man sich vor, gerichtlich gegen Linlux vorzugehen, wenn keine Einigung erzielt wird. Ob es dazu kommt oder Mandriva tatsächlich am Montag, dem 16. Januar, insolvent wird, bleibt abzuwarten. ROSA Labs dürfte aber genug Motivation haben, notfalls mit Mandriva/ROSA Linux alleine weitermachen - ohne Mandriva und vermutlich auf Russland konzentriert, aber im Wesentlichen mit der gleichen Distribution.

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