Login
Newsletter
Werbung

Thema: Erste Testversion von Wayland

154 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
0
Von Jasager am Fr, 10. Februar 2012 um 09:57 #

Abseits von Gehype einerseits und Gebashe auf der anderen Seite finde ich die ganze Wayland-Geschichte reichleich undurchsichtig. Ich würde mich sehr über einen Artikel freuen, der einmal aufzeigt welche Probleme Wayland lösen soll und wo er Vorteile und Nachteile bietet.

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von Jan_2 am Fr, 10. Februar 2012 um 11:13 #

Hallo,

kennt jemand einen Downloadlink für eine Test-CD /Live-CD?

Danke, Jan

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von ChilliConCarne am Fr, 10. Februar 2012 um 11:37 #

Dieses ewige Geheule ist kaum mehr zu ertragen. Und dieses ewige Geseier wegen des X11 Forwardings. Ja ja, jeder benutzt es. Überall auf der Welt wird es eingesetzt, nämlich auf 90% aller Maschinen auf denen X läuft. Pustekuchen! Das ist erstmals reines Wunschdenken und zweitens sind die Nutzer, die mir bekannt sind irgendwann genervt entweder zu VNC übergegangen, oder nutzen einfach nur noch die Konsole über SSH. Was Netzwerkfähige Protokolle zur Übertragung grafischer Anwendungen angeht, wird denke ich über kurz oder lang ohnehin RDP das Rennen machen. Proprietär hin oder her.

Also her mit Wayland. Dessen Konzepte sind längst überfällig und da können sich NVIDIA oder ATI von mir aus zum Teufel scheren. Wenn es Treiber für Intel GPUs gibt, dann fließt mein Geld eben zu denen.

Und das sage ich als jemand, der nicht jedem neuen "Hype" kritiklos gegenübersteht, sondern erstmal eher die konservative Schien fährt.

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von Workoft am Sa, 11. Februar 2012 um 16:14 #

http://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=MTA1NTM

Die X-Entwickler arbeiten nun an einem X fuer Wayland, aehnlich wie Xquartz auf Mac OS X. Einer der Entwickler sagte, dass X-Anwendungen auf Wayland vermutlich schneller laufen werden als auf X, da Swap-requests einfacher gehandhabt werden.

Das bedeutet, dass selbst bei den X-Entwicklern Wayland als ernsthafte Alternative gesehen wird. Nur ein paar Idioten quaken noch rum. Was ich in letzter Zeit bemerkt habe, ist dass das Gejammere meist von Leuten kommt, die keine Ahnung haben, falsche Behauptungen aufstellen und masslos uebertreiben.

An alle Meckerfritzen, Jammerlappen und fundamentale Nostalgiker:
Nehmt euch mal ein Beispiel an denen, deren Arbeit durch Wayland obsolet werden koennte und die es scheinbar dennoch begruessen.

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von Workoft am Mo, 13. Februar 2012 um 05:39 #

Immer wieder bekommt man von unwissenden Benutzern zu hoeren, dass mit Wayland ja Netzwerktransparenz nicht funktioniert und dass deswegen Wayland zum scheitern verurteilt ist. Hier mal ein paar Fakten zusammengefasst, auch wenn sie teilweise schon erwaehnt wurden:

1. Fuer X war vorgesehen, dass Zeichenbefehle ueber das Netzwerk uebertragen werden. Das ist nicht mehr der Fall, da die Applikationen heute Bitmaps an den Server uebertragen, was X-Forwarding nur in Netzwerken mit hoher Bandbreite benutzbar macht. Manche Anwendungen versagen sogar bei hoher Bandbreite und selten ist das Arbeiten mit remote-Applikationen unter X angenehm. Und ja, ich habe es selbst ausprobiert. Zusaetzlich fuehlen sich die Anwendungen oft wie Fremdkoerper an, da sie keine Informationen ueber lokale Themes erhalten. Das sieht X-Forwarding naemlich nicht vor.

2. Die Netzwerktransparenz von X funktioniert nicht mit allen Anwendungen, da sie sich lediglich um Bilduebertragung kuemmert. Soundausgabe und Dbus z.B. sind i.d.R. nicht Netzwerktransparent, was viele Anwendungen unbenutzbar macht. Eine vollstaendigere Loesung wird also benoetigt.

3. Wayland verbietet Netzwerktransparenz nicht. Obwohl es noch nicht implementiert ist, bedeutet das nicht, dass es nicht implementierbar ist. Mit entsprechenden Erweiterungen koennen Wayland-Anwendungen auf dieselbe Weise wie X11-Anwendungen ueber das Netzwerk uebertragen werden. Wobei das Unsinn waere, da es die heutigen Probleme der X11-Netzwerktransparenz nur zum Teil loest.
Viel besser waere es, die Netzwerktranparenz in die Rendering-Schicht - das waeren die Toolkits - einzubauen. Jetzt werden natuerlich die ersten Trolle wieder "Bloat!" und "Redundanz!" bruellen, was sicherlich nicht ganz ungerechtfertigt ist. Jedoch bringt diese Methode wesentliche Vorteile mit sich. Alles, was auf Toolkit-Ebene erledigt wird, kann uebertragen werden. Nicht nur das Interface sondern auch der Sound, dbus etc.. Denkbar waere auch ein einfacher Zugriff auf die lokalen Dateien, was in X nur ueber Umwege moeglich ist. Zusaetzlich brauchen statt Bitmaps nur informationen ueber Interfaceelemente uebertragen werden, wodurch die benoetigte Bandbreite drastisch reduziert wird und der Anwendung die Moeglichkeit gegeben wird, sich dem Interface des Zielrechners anzupassen (Icons, Theme, Fonts).
Fakt ist, dass die Netzwerktransparenz von X nur sehr begrenzt funktioniert und problembehaftet ist. Das als Totschlagargument vorzubringen, ist jaemmerlich.
Hinzu kommt, dass die meisten remote-Apps heutzutage HTML-Apps sind. Das macht sie Plattformunabhaengig, reaktionsfreudig und bandbreitenfreundlich. Vielleicht ist dies ohnehin die Zukunft von remote-Applikationen.

4. X verschwindet nicht. Die nachsten Jahre werden X und Wayland parallel existieren, den Wayland wird zweifelsohne noch etwas reifen muessen, vor allem im Bezug auf Anwendungs- und Treiberunterstuetzung. Genug Zeit, sich nach Alternativen umzuschauen. Solange sich die Netzwerktransparenz von X als unverzichtbar erweist, wird X denjenigen, die es brauchen, als Option zur Verfuegung stehen. Kein Grund zur Panik.

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von Johannes am Mo, 13. Februar 2012 um 13:24 #

Frage s.o.

Nur zur Info: Ich weiß, was Netzwerktransparenz ist. Ich habe die früher auch immer gerne verwendet. Beispielsweise habe ich ein Semester in Nordschweden studiert und ab und zu das auf dem Rechner des Fachschaftsrats an meiner Heimatuni Saarbrücken installierte TeX-system benutzt. Also per ssh eingeloggt und dort emacs und xdvi gestartet und auf dem lokalen X-Server in Schweden anzeigen lassen.

Das ging so ganz gut, weil der GNU-Emacs von damals nur die X11-Primitive brauchte, xdvi hatte auch keine verspielten Widgets. Die Darstellung des DVI-Inhalts holperte manchmal, aber es ging, man konnte damit flüssig arbeiten.

Heute geht sowas längst nicht mehr. Der GNU-Emacs rendert selbst, genauso wie Okular. Flüssiges Arbeiten geht eventuell noch in einem GBit-LAN aber auch da nur noch hakelig.

So gerne ich ssh -X ... verwendet habe, mir sind schon lange die Nutzerszenarien ausgegangen, in denen das noch sinnvoll wäre.

Johannes

[
| Versenden | Drucken ]
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung