Noch ne kurze Anmerkung zu den Servern: Eine Besonderheit der Münchner Infrastruktur war/ist, dass keine Windows-Server im Einsatz waren/sind. Die wären allerdings gekommen, wenn München das Lockangebot von Ballmer angenommen hätte.
Da der Support für das damals verwendete Windows NT4 in der Zwischenzeit ausgelaufen ist und Windows XP auch nicht mehr lange unterstützt wird, kommt da schon ein Sümmchen zusammen:
- Kosten für neue Server plus Software, da man mindestens auf Windows 2003 Server aktualisieren hätte müssen. - Kosten für neue Rechner, da Vista bzw. Windows 7 deutlich stärkere PCs benötigt. ...
Naja, die Kosten für neue Hardware kommen so oder so irgendwann. Der Umstieg auf Windows 7 hätte auch min. 10 Jahre Ruhe bedeutet. Mir erscheint die Rechnung der Stadt München etwas zu "schlicht".
Planung begann 2003, da war XP noch neu d.h. wenn die sich das überteuerte Zeug der Amis installiert hätten dann wär da XP drauf, die müssten jetzt schon wieder umsteigen auf W7 (Supportende XP).
Ich glaube auch das die Zahlen etwas schön gerechnet sind. Aber wer will es nach all der Kritik verdenken. Dennoch sollte man bedenken das OpenOffice unter Windows auch viel Aufwand erfordert hätte z.B. Wollmux.
Die haben das Geld was für Office Lizenzen gebraucht worden wäre an Entwickler gegeben, die dann Wollmux entwickelt haben. Nicht nur das die Stadt damit genau das bekam was sie wollten, das Geld lieb in der Region und förderte den Standort. Das finde ich eine gute Investition.
Ja das ist richtig, setzt aber voraus das es in München und Region keinen einzigen Dienstleister zum Thema Windows gibt. Wenn doch, wäre das auch eine Förderung der Region gewesen.
Die ganze Geschichte wäre dann wahrscheinlich teurer geworden. Migrationen zu Linux hin sind dann erfolgreich, wenn Windows und Microsoft Office flächendeckend durch freie Linuxsoftwarelösungen ersetzt werden. Geschieht das nicht und behält man Windows generell über einen Dual-Boot bei, dann steigen sehr wahrscheinlich die IT-Kosten. Linux erhält dann wie im Fall des Auswärtigen Amtes den Schwarzen Peter und wird dann wieder "abgeschafft".
Die Client Studie von Unilog hat das mehr oder weniger ausgeschlossen. XP/OpenOffice wäre laut den Berechnungen teurer gewesen als XP/Microsoft Office. Die Entscheidung zugunsten Linux/OpenOffice fiel auch nicht wegen ausschließlich wirtschaftlicher Erwägungen. Danach hätte man nämlich aufgrund des Kostenvorteils für den damals projizierten Zeitraum XP/Microsoft Office wählen MÜSSEN. Die fehlenden Lizenzkosten und andere Vorteile machen sich erst langfristig bemerkbar. Insofern ist die Entscheidung pro Linux/OpenOffice noch viel bemerkenswerter.
IMHO stellt sich diese Frage nicht, da öfftentliche Dienststellen grundsätzlich NUR mit freier Software und freien/offenen Formaten verwaltet werden sollten !
Und wenn einige die TCO dann durchs Dorf treiben, na ja ... , die wird dann so angepasst, wie es für die Ausschreibung notwendig und passend ist.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 30. Mär 2012 um 10:43.
Na ja, wie eben? Ein System, dass viel geschlossener funktioniert (ich wuerde es zBsp vorziehen wenn ich mir meine DE/WM selbst aussuchen koennte bei der Arbeit. Mit LiMux waere das ein kleineres Problem als mit Windows) und dann Upgradekosten wenn Windows irgendwann mal kein XP, oder was auch immer die hatten, mehr unterstuetzt.
Man hätte wahrscheinlich noch mehr Kosten einsparen können, wenn München da keine Pionierleistungen erbringen müsste. Ein gut vernetztes System der Infrastruktur von IT-Fakultäten der Hochschulen bis zu privaten Dienstleistern könnte da einiges erreichen. Selbst bei bezahlten oder finanziell unterstützten Software-Entwicklungen im OpenSource-Bereich würde sich das bei weiterer Verbreitung lohnen, da die Kosten ja dabei nicht steigen.
Hand auf's Herz: Wer hätte soviel Arsch in der Hose, um so ein Projekt zu durchzuführen?
Der Druck der proprietären Anbieter - und bitte, dass weiß jeder - , die um jeden Preis verhindern wollen, dass sich die Erkenntnis durchsetzt, dass freie Software für Stadtverwaltungen von der Größe von München geeignet ist, muss enorm sein.
Meine ausdrückliche Anerkennung an alle Beteiligten! In München wird IMNSHO IT-Geschichte geschrieben!
"Beamten-Fuzzies", "unter Kontrolle", "echter Profi" Imho gibst du dich als "mehr" aus als du bist, weil du glaubst, dass Consultants so denken und sein müssten. Profis sind nicht großkotzig. Profis erkennen Interessen und finden win-win-Lösungen.
Es scheint, dass genau die Beamten hier in CH der Stolperstein dafür waren.... weil sie keine "Lust" auf eine minimale Umstellung an ihrem Desktop hatten, wurde das Projekt zu Tode gemobbt :o
Ich würde aber eher drauf tippen, dass die Vorbereitung der Umstellung schlecht war. Man wird sich nicht umfassend genug damit auseinandergesetzt haben, wie die User ihre Aufgaben unter Linux aedequat erledigen können. Die wurden wahrscheinlich im Regen stehen gelassen.
Wegen einer "minimalen Umstellung am Desktop" wird kaum jemand so ein Projekt mobben, dann müsste er ja bei der Umstellung auf Windows7 oder diese Ribbon- Kacke einen Herzinfarkt bekommen.
Das gesamte LiMux-Projekt hat m.E. einiges an frischen Wind in die Münchner Software-Entwicklerszene gebracht. München ist ja nicht aus Zufall einer der besten deutschen Entwicklerstandorte.
bei der Migration ging es ja nicht nur um die Umstellung des Betriebssystems, sondern um das Ausmisten der ganzen Insellösungen, die in den Referaten entstanden sind. Hier ist auch ein Großteil des Geldes gelandet und wäre auch bei einer reinen Windowsinstallation gekommen. Einige Bekannte von mir arbeiten in der Verwaltung der LHS. Diese schimpfen über die Migration. Wenn man aber nachfragt, betrifft dies in der Regel nicht die Linuxinstallation, sondern dass sich lieb gewonnene Handlungsabläufe durch die Vereinheitlichung geändert haben. Und nichts passt sich schwerer an, wie ein Beamter.
Genau, Kostenargumente sind ein Loserargumente, denn in der Verwaltung zählt es ja nicht, was du einsparen kannst, sondern was üblicherweise ausgegeben werden kann. Das Sicherheitsargument ist da schon besser.
Wenn man aber bei Windows geblieben wäre und die Software auf OpenSource umgestellt hätte, z.B. Open Office, wie sehe die Rechnung dann aus?
Gute Frage.
Die Kosten für die Windows-Lizenzen würden dann aber bleiben.
Noch ne kurze Anmerkung zu den Servern: Eine Besonderheit der Münchner Infrastruktur war/ist, dass keine Windows-Server im Einsatz waren/sind. Die wären allerdings gekommen, wenn München das Lockangebot von Ballmer angenommen hätte.
Da der Support für das damals verwendete Windows NT4 in der Zwischenzeit ausgelaufen ist und Windows XP auch nicht mehr lange unterstützt wird, kommt da schon ein Sümmchen zusammen:
- Kosten für neue Server plus Software, da man mindestens auf Windows 2003 Server aktualisieren hätte müssen.
- Kosten für neue Rechner, da Vista bzw. Windows 7 deutlich stärkere PCs benötigt.
...
Naja, die Kosten für neue Hardware kommen so oder so irgendwann.
Der Umstieg auf Windows 7 hätte auch min. 10 Jahre Ruhe bedeutet.
Mir erscheint die Rechnung der Stadt München etwas zu "schlicht".
Umstellung gewesen. Zu der Zeit gab es noch kein Win7. Mir erscheint Dein Gedankengang etwas zu schlicht.
Planung begann 2003, da war XP noch neu d.h. wenn die sich das überteuerte Zeug der Amis installiert hätten dann wär da XP drauf, die müssten jetzt schon wieder umsteigen auf W7 (Supportende XP).
Ich glaube auch das die Zahlen etwas schön gerechnet sind. Aber wer will es nach all der Kritik verdenken.
Dennoch sollte man bedenken das OpenOffice unter Windows auch viel Aufwand erfordert hätte z.B. Wollmux.
Die haben das Geld was für Office Lizenzen gebraucht worden wäre an Entwickler gegeben, die dann Wollmux entwickelt haben. Nicht nur das die Stadt damit genau das bekam was sie wollten, das Geld lieb in der Region und förderte den Standort. Das finde ich eine gute Investition.
Ja das ist richtig, setzt aber voraus das es in München und Region keinen einzigen Dienstleister zum Thema Windows gibt. Wenn doch, wäre das auch eine Förderung der Region gewesen.
Du bist aber auch ein Komiker. So anstelle das man 50/50 Microsoft/Lokal doch lieber 0/100 macht, versuchst du das nun schlecht zu reden?
Die ganze Geschichte wäre dann wahrscheinlich teurer geworden.
Migrationen zu Linux hin sind dann erfolgreich, wenn Windows und Microsoft Office flächendeckend durch freie Linuxsoftwarelösungen ersetzt werden. Geschieht das nicht und behält man Windows generell über einen Dual-Boot bei, dann steigen sehr wahrscheinlich die IT-Kosten. Linux erhält dann wie im Fall des Auswärtigen Amtes den Schwarzen Peter und wird dann wieder "abgeschafft".
Einfach die Linuxmigration in den Koalitionsvertrag reinpacken.
Die Client Studie von Unilog hat das mehr oder weniger ausgeschlossen. XP/OpenOffice wäre laut den Berechnungen teurer gewesen als XP/Microsoft Office. Die Entscheidung zugunsten Linux/OpenOffice fiel auch nicht wegen ausschließlich wirtschaftlicher Erwägungen. Danach hätte man nämlich aufgrund des Kostenvorteils für den damals projizierten Zeitraum XP/Microsoft Office wählen MÜSSEN. Die fehlenden Lizenzkosten und andere Vorteile machen sich erst langfristig bemerkbar. Insofern ist die Entscheidung pro Linux/OpenOffice noch viel bemerkenswerter.
Die Studie gibt's hier:
http://osalliance.com/portfolio/migration/clientstudie_kurz.pdf
IMHO stellt sich diese Frage nicht, da öfftentliche Dienststellen grundsätzlich NUR mit freier Software und freien/offenen Formaten verwaltet werden sollten !
Und wenn einige die TCO dann durchs Dorf treiben, na ja ... , die wird dann so angepasst, wie es für die Ausschreibung notwendig und passend ist.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 30. Mär 2012 um 10:43.Na ja, wie eben? Ein System, dass viel geschlossener funktioniert (ich wuerde es zBsp vorziehen wenn ich mir meine DE/WM selbst aussuchen koennte bei der Arbeit. Mit LiMux waere das ein kleineres Problem als mit Windows) und dann Upgradekosten wenn Windows irgendwann mal kein XP, oder was auch immer die hatten, mehr unterstuetzt.
Man hätte wahrscheinlich noch mehr Kosten einsparen können, wenn München da keine Pionierleistungen erbringen müsste.
Ein gut vernetztes System der Infrastruktur von IT-Fakultäten der Hochschulen bis zu privaten Dienstleistern könnte da einiges erreichen.
Selbst bei bezahlten oder finanziell unterstützten Software-Entwicklungen im OpenSource-Bereich würde sich das bei weiterer Verbreitung lohnen, da die Kosten ja dabei nicht steigen.
Hand auf's Herz: Wer hätte soviel Arsch in der Hose, um so ein Projekt zu durchzuführen?
Der Druck der proprietären Anbieter - und bitte, dass weiß jeder - , die um jeden Preis verhindern wollen, dass sich die Erkenntnis durchsetzt, dass freie Software für Stadtverwaltungen von der Größe von München geeignet ist, muss enorm sein.
Meine ausdrückliche Anerkennung an alle Beteiligten! In München wird IMNSHO IT-Geschichte geschrieben!
Ich hätte mit der Umstellung kein Problem. So ein paar Beamten-Fuzzies bekommt man sehr schnell unter Kontrolle als echter Profi.
Das glaubst du!
"Beamten-Fuzzies", "unter Kontrolle", "echter Profi"
Imho gibst du dich als "mehr" aus als du bist, weil du glaubst, dass Consultants so denken und sein müssten. Profis sind nicht großkotzig. Profis erkennen Interessen und finden win-win-Lösungen.
> Profis erkennen Interessen und finden win-win-Lösungen.
Und sie sprechen Bullshit-Deutsch.
Es scheint, dass genau die Beamten hier in CH der Stolperstein dafür waren.... weil sie keine "Lust" auf eine minimale Umstellung an ihrem Desktop hatten, wurde das Projekt zu Tode gemobbt :o
Es ist ja bequem, Vorurteile zu pflegen.
Ich würde aber eher drauf tippen, dass die Vorbereitung der Umstellung schlecht war. Man wird sich nicht umfassend genug damit auseinandergesetzt haben, wie die User ihre Aufgaben unter Linux aedequat erledigen können. Die wurden wahrscheinlich im Regen stehen gelassen.
Wegen einer "minimalen Umstellung am Desktop" wird kaum jemand so ein Projekt mobben, dann müsste er ja bei der Umstellung auf Windows7 oder diese Ribbon- Kacke einen Herzinfarkt bekommen.
Haben sie auch. Aber da schimpfte man auf Microsoft. Und irgendwann hat man sich daran gewöhnt. Es gab eben keine bekannte Alternative.
Andersherum gäbe es die Windows-Alternative, das Altbekannte und Linux ist das Neue.
Das gesamte LiMux-Projekt hat m.E. einiges an frischen Wind in die Münchner Software-Entwicklerszene gebracht. München ist ja nicht aus Zufall einer der besten deutschen Entwicklerstandorte.
bei der Migration ging es ja nicht nur um die Umstellung des Betriebssystems, sondern um das Ausmisten der ganzen Insellösungen, die in den Referaten entstanden sind. Hier ist auch ein Großteil des Geldes gelandet und wäre auch bei einer reinen Windowsinstallation gekommen. Einige Bekannte von mir arbeiten in der Verwaltung der LHS. Diese schimpfen über die Migration. Wenn man aber nachfragt, betrifft dies in der Regel nicht die Linuxinstallation, sondern dass sich lieb gewonnene Handlungsabläufe durch die Vereinheitlichung geändert haben. Und nichts passt sich schwerer an, wie ein Beamter.
Genau, Kostenargumente sind ein Loserargumente, denn in der Verwaltung zählt es ja nicht, was du einsparen kannst, sondern was üblicherweise ausgegeben werden kann. Das Sicherheitsargument ist da schon besser.