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Thema: Wikipedia stellt ersten Autor an

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Anonymous am Fr, 1. Juni 2012 um 12:51 #

Aus der verlinkten Stellenanzeige:

Die Residency ist zunächst auf drei Monate begrenzt.Wikimedia Deutschland e.V. und die Stiftung Stadtmuseum Berlin unterstützen den/die Wikipedian in Residence mit einem monatlichen Bruttogehalt von 1.400 €.

Wer bewirbt sich auf solche Stellen? Abgebrochene Geisteswissenschaftler, die durch die Taxi-Prüfung gefallen sind?
Abgesehen davon, dass man von 1.400 brutto in Deutschland nicht leben kann. Wer trägt eigentlich die Kosten? Doch ganz sicher die jeweilige staatliche Stelle. Das riecht doch förmlich nach künstlich geschaffenen Stellen. Sprich, der Steuerzahler subventioniert Wikipedia.

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    Von The User am Fr, 1. Juni 2012 um 19:53 #

    Bitte? Davon soll man in Deutschland nicht leben können??

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      Von ??? am Fr, 1. Juni 2012 um 21:07 #

      Es gibt nicht wenige Leute in Westdeutschland, die arbeiten für etwa 7 Euro die Stunde, u.a. in der sog. CallCenter-Branche. Und da gehört das Beantworten englischsprachiger Kundenmails mittels Zehnfingertippsystem zum Standard, inklusive dem dazu notwendigen Produkt-Know-How. Es interessiert niemanden, ob man davon leben kann, notfalls missbraucht halt man Deine Steuerzahlungen, um Hartz IV zuzuschießen. Irgendjemand muss ja Niedriglöhne subventionieren.

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        Von -.,-.,-.,.-,.-,.-, am So, 3. Juni 2012 um 14:36 #

        Cool. :-(
        Da weiß man doch sofort, für was man eine Ausbildung oder ein Hochschuldiplom gemacht hat. :-)

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    Von Hix am So, 3. Juni 2012 um 14:14 #

    Es handelt sich hier um keine Vollzeitstelle. Er ist für 28 Stunden pro Woche angestellt. Hochgerechnet auf eine 40 Stunden Woche würde er 2000€ Brutto pro Monat verdienen.

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      Von .,.,.,.,., am So, 3. Juni 2012 um 14:34 #

      Umso besser für ihn.
      Ich nehme einmal an, dass diese Autorenstelle nicht auch - wie so viele andere Arbeitsstellen - durch unentgeltlich zu leistende Überstunden gekennzeichnet ist.

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Von JoJo am Fr, 1. Juni 2012 um 13:05 #

Naja, ne Taxiprüfung habe ich nie gemacht, Geisteswissenschaftler bin ich auch nicht, aber eine Stelle mit dem gleichen "Gehalt" hatte ich auch bis vor ein paar Monaten.

Allerdings nur mit 14 Arbeitsstunden an 2 Tagen. Das ist schon entscheidend.

Hauptgrund für mich, den Job zu machen: Ich war sehr kostengünstig krankenversichert.....

Jo

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    Von Anonymous am Fr, 1. Juni 2012 um 13:23 #

    In der Stellenanzeige ist von 28 Wochenstunden die Rede.

    OT:

    (...) Ich war sehr kostengünstig krankenversichert
    Das ist der Systemfehler in der gesetzlichen Krankenversicherung. Ich mache dir gewiss keine persönlichen Vorwürfe, du wirst deine Gründe gehabt haben, aber auf Dauer führt das unweigerlich in die Katastrophe.
    Immer mehr Teilzahler und Mitversicherte lasten auf den Schultern von immer weniger Vollzahlern.

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      Von JoJo am Fr, 1. Juni 2012 um 21:08 #

      Das stimmt schon.

      Nur - die Alternative wäre für mich Hartz 4 gewesen, mit Bewerbungstraining, 1 EuroJobs, anderen zwangsverordneten ausschließlich Statistik relevanten Maßnahmen und allen weiteren Konsequenzen - z.B. mehr oder weniger totaler Rechtlosigkeit

      Bei allen anderen meiner Tätigkeiten wäre ich da sicher schnell raus aus dem Geschäft gewesen und als ÜfÜ sicher neuer Arge-Stammkunde geworden.

      Denn eines haben JobCenter bekanntlich nicht: Jobs. Und das Arbeitsamt hat mit (bezahlter) Arbeit bekanntlich so wenig zu tun wie das Jägerschnitzel mit dem Jäger.

      In Zeiten von Projektarbeiten, Zeitverträgen und Honorarverträgen ist es nun mal so wie es ist.
      Gewünscht habe ich mir das gewiss so nicht.

      JO

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      Von ------ am Fr, 1. Juni 2012 um 21:39 #

      Wenn Du keinen Job und auch keinen Anspruch auf Hartz IV hast (das passiert z.B. schon bei einem kleinen Vermögen oder im Falle von Hausbesitz, unabhängig davon, ob Du "arm" bist oder nicht, unabhängig davon, ob Dein Haus eine Bruchbude ist oder nicht), dann ruiniert Dich früher oder später der defacto-Zwang zur freiwilligen Krankenversicherung, die Dir alleine auf Basis eines virtuellen, nicht existenten ~ 875 Euro-Gehalts monatlich wenigstens 150 Euro berechnet, auch wenn Du gar kein Einkommen hast.

      Ergo gehen solche Leute in derartigen Situationen arbeiten, auch für Hungerlöhne, da sind auch Vollakademiker darunter. Eine Hartz IV-Aufstockung ist dann logischerweise nachwievor nicht möglich. Bei solchen dann realen Einkommen von unter 1000 Euro im Monat bleibt nicht viel Spielraum für Sozialabgaben und nur ein sehr, sehr geringer für Lohnsteuerzahlungen. Letzteres ist der Hauptnachteil dieser Niedriglohnpolitik, der alle Bürger direkt betrifft.

      "Immer mehr Teilzahler und Mitversicherte lasten auf den Schultern von immer weniger Vollzahlern."

      Stimmt. Das "System" will es so.

      Allerdings sollte man auch niemanden bemitleiden, der die Möglichkeit hat, 1400 Euro im Monat zu verdienen. Nicht heutzutage. Für Subsistenzwirtschaft ohne die Notwendigkeit von HartzIV-Zuschüssen sollte das reichen. Das Vermeiden solcher HartzIV-Zuschüsse über die Durchsetzung menschenwürdiger Löhne sollte das Ziel jeder Arbeitsmarktpolitik sein.

      Immerhin hat man dann mit dieser kafkaesken Arbeitsagentur nichts mehr zu tun. Von daher habe ich Hochachtung vor jedem arbeitsfähigen Menschen, der arbeiten geht, auch wenn es nur einen Hungerlohn einbringt.

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        Von sososo am So, 3. Juni 2012 um 14:43 #

        Das betrifft aber ausschließlich Leute, die noch etwas besitzen. Es handelt sich dann vielleicht um Menschen, die früher zur Mittelklasse gehörten und dann nach unten herausgefallen sind. Hartz IV ist aber so konzipiert, dass dieser soziale Abstieg nicht gebremst wird, vor allem dann nicht, wenn man ein zu großes Haus besitzt. Irgendwie logisch.

        Solche Bürger müssen erst ganz unten ankommen (d.h. u.a. das zu große Haus verlieren), bevor sie auch nur einen Cent von dieser Arge erhalten, falls sie das denn überhaupt wollen. Für diese noch kleine (?) Bevölkerungsgruppe sozial abgestiegener Mittelklasseangehöriger herrschen in Deutschland somit schon US-amerikanische Verhältnisse. Willkommen im Deutschland des Jahres 2012.

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Von Also ohne die Überschrift ... am Fr, 1. Juni 2012 um 13:32 #

Wenn man die wirklich sehr falsche Überschrift weg lässt, ist das ja ein weitestgehend korrekter und neutraler Artikel. Aber Wikipedia stellt keinen Autoren an. Zunächst einmal ist Wikipedia ein Projekt, keine Organisation. Wenn dann wäre es Wikimedia Deutschland als deutscher Unterstützerverein oder die Wikimedia Foundaton in den USA als Betreiberin. Aber auch das stimmt nicht, mein Gehalt bezahlt das DAI. Und wie im Artikel schon richtig steht, es geht eben nicht darum als Autor Artikel zu verfassen - sondern möglichst positive Umstände zu schaffen, daß diese Artikel von den freiwilligen Autoren geschaffen werden können.

Ich kann verstehen, daß man als Überschrift gerne einen griffigen Teaser hat. Aber bitte das nächste Mal nicht sosehr so weit weg von den korrekten Aussagen :).

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