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Mi, 1. August 2012, 12:11

Software::Entwicklung

Nokia schließt Qt-Entwicklung in Brisbane

Entwicklerberichten zu Folge wird Nokia bis Ende des Monats die Qt-Entwicklung im australischen Brisbane schließen. Betroffen von der Schließung sind zahlreiche Subsysteme der Qt-Klassenbibliothek.

Das prominenteste Vorzeigebeispiel der Klassenbibliothek: KDE 4.8

KDE

Das prominenteste Vorzeigebeispiel der Klassenbibliothek: KDE 4.8

Nachdem Nokia im letzten Jahr ankündigte, künftig auf Windows Phone 7 setzen zu wollen, wurde zunehmend auch die Zukunft von Qt hinterfragt. Das finnische Handy-Unternehmen hatte Qt im Zuge einer Übernahme von Trolltech akquiriert und ist maßgeblich für die Entwicklung der offenen Bibliothek verantwortlich. Durch diverse Entscheidungen in der Vergangenheit nahm Qt allerdings eine wesentlich weniger wichtige Rolle ein, als es noch bei der Übernahme von Trolltech der Fall war.

Beobachter fragten sich dementsprechend, was mit Qt passieren wird. Erschwerend kam noch hinzu, dass Nokia bereits vor einem Jahr das Geschäft mit kommerziellen Qt-Lizenzen sowie das zugehörige Supportgeschäft an Digia verkaufte, was allgemein als schlechtes Zeichen angesehen wurde. Zwar hatte das KDE-Projekt verkündet, sich über die Zukunft von Qt keine Sorgen zu machen und entsprechende Vorbereitungen getroffen, doch ob die freie Gemeinschaft die Arbeit etlicher vollzeitbeschäftiger Entwickler abfangen kann, ist fraglich.

Wie nun bekannt wurde, wird der Hersteller die Entwicklung von Qt weiter drosseln. Laut einer E-Mail auf der Liste des Projektes plant Nokia bis Ende des Monats das Büro im Australischen Brisbane zu schließen. Die Zweigstelle beschäftigt sich bereits seit etlichen Jahren mit der Entwicklung zahlreicher Module für Qt. Unter anderem war die zeitweise über 50 »Trolle« umfassende Mannschaft für die Entwicklung von Qt3D, QtDeclarative, QtLocation, QtMultimedia, QtSensors und QtSystem verantwortlich. Auch die Pflege von QML wird in Brisbane erledigt.

Inwieweit die Entlassung der Mannschaft sich auf die Freigabe der kommenden Version von Qt auswirken wird, steht noch nicht fest. Eine zufriedenstellende Prognose wollte keiner der beteiligten Entwickler geben. Fest steht nur, dass manch einer, der bisher für seine Arbeit an Qt bezahlt wurde, künftig wenigstens die begonnenen Aufgaben auch noch nach seiner Entlassung vervollständigen will.

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