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Mi, 5. September 2012, 14:13

Software::Desktop::Gnome

Vorschau auf Gnome 3.6

In genau drei Wochen soll Gnome 3.6 erscheinen. Allan Day vom Gnome-Design-Team zeigt sich schon jetzt begeistert von der kommenden Version und gibt eine Übersicht über einige der Neuerungen.

Der Dateimanager »Files«, ehemals Nautilus

Allan Day

Der Dateimanager »Files«, ehemals Nautilus

Gnome 3.6 ist nach Angaben von Allan Day, einem Mitglied des Gnome-Design-Teams, ein großes Update von Gnome. Ein halbes Jahr nach Gnome 3.4 hebt es Gnome auf die nächste Stufe. Eine der wichtigsten Neuerungen ist dabei die Überarbeitung der Benachrichtigungen. Früher wurden Benachrichtigungen am oberen Bildschirmrand unter der Systemleiste eingeblendet; nun haben sie eine eigene Leiste am unteren Bildschirmrand erhalten, die aber nur eingeblendet wird, wenn man mit der Maus für einen Moment an den unteren Bildschirmrand fährt. Wenn die Leiste eingeblendet wird, überlappt sie sich nicht mit den Bildschirminhalten, sondern schiebt diese nach oben. Die Benachrichtigungen selbst können geschlossen werden, und einige davon bieten die Möglichkeit, direkt auf sie zu reagieren, beispielsweise durch Eingabe einer Antwort in ein Instant-Messaging-System.

Die Aktivitätenübersicht der Gnome-Shell erhielt einige bedeutende Änderungen, die sie noch besser benutzbar machen sollen. Es gibt nun einen Gitter-Button in der Startleiste (Dash), mit dem man schnell zu einzelnen Anwendungen wechseln kann. Die Eingabe von Suchbegriffen wird durch das Hervorheben der Suchleiste vereinfacht.

Das Sperren des Bildschirms folgt nun dem Paradigma einer Jalousie, die vor dem Bildschirm heruntergezogen wird, und wurde direkt in die Gnome-Shell eingebaut. Durch eine Schiebebewegung mit der Maus kann die Jalousie gehoben und die Passworteingabe zur Aufhebung der Sperre aktiviert werden. Kommentatoren merkten an, dass dies vollständig überflüssig sei, weil die Passworteingabe mit dem Tippen der ersten Taste erscheinen könnte. Möglicherweise wird dieser Punkt noch geändert. Der gesperrte Bildschirm zeigt eine praktische große Uhr, erlaubt aber auch das Anhalten und Ändern der Lautstärke, falls Audio abgespielt wird. Dass dies ohne Eingabe des Passworts möglich ist, erzeugte jedoch auch bei einigen Kommentatoren Stirnrunzeln. Überdies werden auch Benachrichtigungen eingeblendet, was zwar abschaltbar ist, aber dennoch einige Skepsis bezüglich der Privatsphäre erzeugte. Zur Lösung wurde vorgeschlagen, die Benachrichtigungen im Hinblick auf die Vertraulichkeit zu filtern. Wenn man die Bildschirmsperre aufhebt, hat man die Möglichkeit, die verpassten Benachrichtigungen zu sehen.

Fotostrecke: 7 Bilder

Barrierefreiheits-Optionen
Eingabemethode für ostasiatische Schriftzeichen
Gesperrter Bildschirm
Das neue Layout der Anwendungssuche
Aktivitätenübersicht
Zwei weitere große Neuerungen zeichnen Gnome 3.6 aus. Alternative Eingabemethoden, wie sie zur Eingabe vieler nichteuropäischer Schriften benötigt werden, sind nun ins System eingebaut. Da es verschiedene Eingabemethoden gibt, gab es im Vorfeld einige Diskussionen, welche Gnome wählen sollte. Letztlich erkannten die Entwickler, dass keine der Eingabemethoden in allen Punkten besser ist als die anderen, und bieten daher in der Systemsteuerung eine Auswahl der Eingabemethode an. Die Arbeit ist laut Day aber mit Version 3.6 noch nicht abgeschlossen.

Weitgehend abgeschlossen scheint dagegen ein anderes, schon lange verfolgtes Ziel zu sein, nämlich die vollständige Integration von Funktionen zur Barrierefreiheit, also zur Unterstützung von Anwendern, die verschiedene Arten von Behinderungen aufweisen. Die entsprechenden Funktionen sind standardmäßig immer vorhanden und leicht zu aktivieren.

Auch viele der mitgelieferten Anwendungen von Gnome 3.6 wurden verbessert. Day nennt hier vor allem den Dateimanager »Files«, der früher einmal Nautilus hieß. Zu den Änderungen gehört eine stark verbesserte Suchfunktion, der leichte Zugriff auf kürzlich benutzte Dateien, verbesserte Werkzeug- und Seitenleisten, bessere Menüorganisation und die Optionen zum Verschieben oder Kopieren an einen ausgewählten Ort. Allerdings wurden auch Funktionen entfernt, die von einigen Benutzern geschätzt wurden, was bereits zu einer Abspaltung durch die Entwickler von Linux Mint führte.

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Kommentare (Insgesamt: 51 || Alle anzeigen )
Dolphin gegen dreisechs (Mammitou, Di, 11. September 2012)
Re[4]: filemanager (zettberlin, Sa, 8. September 2012)
Re: Einstellungssache (Jeannie, Sa, 8. September 2012)
Re[3]: filemanager (---, Sa, 8. September 2012)
Re[2]: filemanager (zettberlin, Sa, 8. September 2012)
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