Login
Newsletter
Werbung

Thema: Gettys: Die Lösung für niedrigere Netzwerk-Latenz

1 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
0
Von Coco am So, 14. Juli 2013 um 08:22 #

Wir übertragen via TCP Telemetriedaten und zwar so wenig, dass wir damit kaum ein Paket vollkriegen und wir verschicken pro Client auch nur 4 pro Sekunde... Also fast nichts. In den temporär von einem Dienstleister aufgebauten Netzwerken hatten wir dann sporadisch das Problem, dass die TCP-Verbindung irgendwann einfach aufhörte Daten zu übertragen. Wenn wir Verbindung getrennt und neu aufgebaut haben, lief sie sofort wieder. Ein "generelle" Überlast des Netzes konnten wir nicht feststellen. Der Dienstleister baut immer wieder das weitgehend gleiche Netz mit den gleichen Komponenten auf - aber manchmal traf es es uns und manchmal nicht. Unsere Lösung war dann am Ende ein aggressiver Neuaufbau der Verbindungen - aber schön ist das nicht.

Meine Theorie dazu, obwohl ich nicht wirklich ein Experte für's Networking bin: Der letzte Router in meinem Netzwerk weiß zwar welcher Client welchen Traffic bekommt und wenn hier ein WLAN-Client etwa einen großen Download hat und den wegen Verbindungsproblemen nicht abnehmen kann, dann weiß "mein" Router, dass ich deswegen trotzdem meinen kleinen TCP-Traffic via Kabel bekommen sollte - und kann das auch entsprechend abarbeiten.

Aber: Der Router vor dem letzten Router kümmert sich nicht mehr um die Client-spezifische Verteilung, er kennt den Zustand der Buffer des letzten Routers ja nicht. Für den ist der letzte Router der einzige Abnehmer und wenn der die Pakete für den Client mit der verstopften Queue (die ist groß und jetzt voll) nicht vermitteln kann, dann kann der vorletzte Router die weiteren anstehenden Pakete nicht am verstopften Traffic "vorbeischieben". Und wenn's nicht der vorletzte ist, dann der davor...

Gettys bemängelt, dass die Buffer von allen vergrößert worden sind, ohne Mechanismen für die Probleme mit großen Buffern zu implementieren. Wahrscheinlich vergrößert eine gewisse Vielfalt bei den Algorithmen für's Buffering die Probleme anstatt sie zu verringern, weil die Zielsetzungen der Algorithmen nicht identisch sind. Im Prinzip treten solche Probleme auch mit kleinen Buffern auf, aber da die schneller wieder bearbeitet werden, verteilen sich die Staus besser über die Zeit.

Und deswegen gibt es entsprechende Bemühungen, das Queuing der Router entsprechend zu verbessern, also Mechanismen zu implementieren, die ohne Kenntnis der Zustände im letzten (oder nachfolgenden) Netzabschnitt, Pakete Out-of-order vermitteln können.

[
| Versenden | Drucken ]
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung