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Fr, 30. August 2013, 13:07

Gesellschaft::Politik/Recht

Frankreichs Verteidigungsministerium prüft Wechsel auf Open-Source-Software

Das Französische Verteidigungsministerium untersucht momentan, welche technischen und funktionalen Auswirkungen eine Migration auf freie Software hat. Derartige Studien werden durchgeführt, wenn neue Software entwickelt werden soll, Rationalisierungen des Softwarebestandes anstehen oder Lizenzen verlängert werden müssen.

Die Untersuchungen wurden bekannt, weil die Parlamentarierin Isabelle Attard von der Partei Europe Écologie-Les Verts (EELV, Europa Ökologie-Die Grünen) im Mai dieses Jahres alle Ministerien anfragte, wie sie die die Regierungsrichtlinie für freie Software, die »Circulaire Ayrault«, umsetzen. Bisher erhielt Attard von 20 der 37 Ministerien eine Antwort.

Attard wollte nicht nur wissen, wie es um die Betrebungen bestellt ist, die Richtlinie umzusetzen, sondern auch, wieviel Geld Ministerien für Softwarelizenzen ausgeben. Das war beim Verteidigungsministerium anscheinend nicht so einfach. Das Ministerium gab zwischen 2008 und 2011 fast 71 Millionen Euro für Software aus. Viele Erwerbungen waren in Verträgen für Entwicklungen, Integration oder Instandhaltung enthalten, so dass es wohl schwierig sei, die Ausgaben für Lizenzen von denen für Erwerbungen zu trennen. Ferner unterscheide das Ministerium in seinem Buchhaltungssystem nicht zwischen proprietärer und quelloffener Software. Das Ministerium erklärte weiterhin, dass es zwar versuche, den Nutzen freier Software nach Menge und Wert zu ermitteln, die Erfassung aber schwierig sei, weil Software in so vielen Geräten, beispielsweise Telefonen, Funkgeräten oder Satelliten enthalten ist.

Im Februar dieses Jahres wurde Frankreichs Verteidigungsministerium von den Parlamentariern kritisiert, weil es ohne öffentliche Auftragsvergabe proprietäre Lizenzen verlängerte. Das Ministerium laufe mit dieser Verlängerung in die Gefahr, endgültig von einem Hersteller abhängig zu sein.

In Frankreich setzen bereits viele Ministerien auf freie Software. Das Bildungsministerium nahm seit 2001 23.000 Server mit Ubuntu in Betrieb und betreibt zudem über 4.000 Server mit Red Hat Enterprise Linux. Lehrer arbeiten mit OpenOffice und LibreOffice. Auch andere Ministerien erklärten, dass sie seit über 10 Jahren Linux und freie Software nutzen. Bei der Generaldirektion für Zollwesen und Sonderverbrauchsteuern laufen beispielsweise seit 2003 sämtliche Arbeitsplatzrechner mit freier Bürosoftware.

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Kommentare (Insgesamt: 8 || Alle anzeigen )
OSS? (Levasseur, Sa, 31. August 2013)
Re: Bitte den Artikel noch einmal korrektur lesen (Markus B., Fr, 30. August 2013)
Re[2]: Überall gehts (Pete, Fr, 30. August 2013)
Re: Überall gehts (Ruediger, Fr, 30. August 2013)
Überall gehts (KlausK, Fr, 30. August 2013)
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