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Fr, 29. November 2013, 10:38

Software::Systemverwaltung

Patch für Systemd soll Kernel-VT überflüssig machen

Entwickler David Herrmann möchte die Kernel-Konsole zu einem Benutzerprozess machen und sich dafür Systemd zunutze machen.

Systemd-UI

Sievers

Systemd-UI

Bisher hat die Option CONFIG_VT=y in der Kernel-Konfiguration einen Stammplatz. Das soll sich laut Entwickler Hermann bald ändern. Er sieht in der Verwaltung der virtuellen Terminals durch den Kernel keine Vorteile. Im Gegenteil seien Stabilität und Sicherheit des Kernels gefährdet, die Terminals seien zudem nicht konfigurierbar und überfrachteten den Kernel mit dupliziertem Code aus dem Userspace. Darüber hinaus sei der rund 20 Jahre alte Code schlecht gepflegt, könne nicht gut mit Tastaturen umgehen und biete eine schlechte Schriftendarstellung.

Hermann möchte hierzu Systemd einsetzen, das dann künftig sowohl eine Konsole als auch einen Login-Screen bereitstellen soll. Vor einigen Tagen hat Hermann eine Reihe von Patches an die Systemd-Entwicklerliste geschickt und seine Motivation und seine Ziele beschrieben. Sowohl Systemd-Entwickler Lennart Poettering als auch Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman beobachten die Entwicklung mit Interesse.

Hermann sieht hauptsächlich drei Gründe, die häufig als Argumente gegen die Verlagerung in den Userspace angeführt werden. Das Debuggen des Bootvorgangs, Kernel-Oops und -Panic-Bildschirme sowie Kernel-Debugging seien die zumeist vorgebrachten Gründe. Jedoch gebe es dafür mittlerweile andere Werkzeuge wie beispielsweise ein von Hermann entwickeltes fblog/drmlog-Kernel-Modul, dass ein Kernel-Log mit weit weniger Aufwand auf den Schirm bringe als mittels VT. Für das Debuggen des Kernels sieht er eine serielle Konsole als hilfreicher und zuverlässiger an.

Das langfristige Ziel von Hermann ist ein Hochfahren des Rechners mit der Option CONFIG_VT=n, was nach seinen Angaben unter Zuhilfenahme des von ihm entwickelten DRM-basierten Terminal-Emulators KMSCON bereits funktioniert. Auch X.org soll nach einem einzeiligen Patch in diesem Zusammenhang funktionieren. Die endgültige Implementation in Systemd wird laut Hermann auf das Notwendige beschränkt bleiben und wird keine grafischen Spielereien wie Hintergrundbilder unterstützen. Wer mehr will, solle KMSCON einsetzen, dass sich DRM und Mesa zunutze macht.

Derzeit funktionieren die Patches nur aus einer bereits laufenden Logind-Session. Das soll sich in der kommenden Version ändern. Der Code der Patches wird in Hermanns Git-Repositry gepflegt.

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