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Do, 2. Januar 2014, 17:10

Software::Grafik

X-Server 1.15 mit DRI3 veröffentlicht

Die X.org-Entwickler haben die Version 1.15 ihres X-Servers fertigstellt. Wichtigste Neuerung ist die Unterstützung der dritten DRI-Generation.

x.org

Der X-Server 1.15 unterstützt die dritte Generation der Direct Rendering Infrastructure (DRI). DRI3 will wie schon die Vorgängerversionen Anwendungen einen möglichst direkten Zugriff auf die Grafikhardware ermöglichen. Dadurch wird einiger Overhead vermieden, was der Geschwindigkeit zugute kommt.

DRI3 stellt eine insgesamt vereinfachte und verbesserte Schnittstelle zur Verfügung, wozu es auf eine Reihe von in modernen Linux-Kerneln enthaltenen Technologien zurückgreift, unter anderem auf den DMA-Buffer-Sharing-Mechanismus. Auch die freie OpenGL-Implementation Mesa 10 unterstützt bereits DRI3, allerdings implementieren bisher lediglich die Mesa- und Kernel-Treiber für aktuelle Intel-GPUs DRI3 durchgängig.

Nicht angenommen hat sich das X.Org-Team allerdings des Codes von X-Wayland, mit dem sich X-Anwendungen unter dem designierten X-Nachfolger Wayland ausführen lassen. Der soll möglicherweise mit der Version 1.16 Bestandteil des X-Server 1.16 werden, der nach dem aktuellen Planungsstand Anfang Juli erscheint. Die proprietären Nvidia-Treiber arbeiten bereits mit dem X-Server 1.15 zusammen, die prorietären Treiber von AMD allerdings noch nicht.

Darüber hinaus haben die X.org-Entwickler umfangreichere Umbauarbeiten am GLX-Code (OpenGL Extension to the X Window System) vorgenommen, was das Warten und Verbessern des Codes erheblich vereinfachen soll. Weitere Gründe für die umfangreichen Umbauten, wie etwa das Reduzieren von Code-Duplizierungen, liefert ein auf Youtube veröffentlichter Vortrag.

Umfangreiche Diskussionen hatte auch ein auf dem soeben über die Bühne gegangenen 30. Chaos Communication Congress (30C3) von Ilja van Sprundel gehaltener Vortrag ausgelöst, in dem der Sicherheits-Spezialist noch einmal auf die vielen von ihm identifizierten Lücken in den X-Client-Bibliotheken eingegangen war, welche aber von den X-Entwicklern im Laufe des zurückliegenden Jahres weitgehend behoben worden sind. Derweil hat Van Sprundel aber weitere Teile des Xorg-Codes überprüft und über hundert neue Probleme identifiziert, an deren Beseitigung die Entwickler aber ebenfalls bereits arbeiten. Für weiteren Zündstoff sorgte die von Van Sprundel in seinem Vortrag an die Adresse der Qt- und GTK-Entwickler gerichtete Kritik, diese würden keine ausreichenden Schutzvorkehrungen treffen, um zu verhindern, dass sich Angreifer über via SUID gestartete Programme höhere Rechte verschaffen. Laut Van Sprundels Ansicht könnten die vielen von ihm gefundenen Probleme sogar dazu beitragen, die Adaption von Wayland zu beschleunigen, wenngleich die identifizierten Probleme und Sicherheitslücken so oder so behoben werden müssten, weil X zum Zweck der Abwärtskompatibilität weiterhin zum Einsatz kommt. Van Spundel wies außerdem die Entwickler darauf hin, dass der X-Server auch unter Linux nicht mit Root-Rechten laufen müsse und forderte damit indirekt dazu auf, sich der Sache anzunehmen.

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Kommentare (Insgesamt: 5 || Alle anzeigen )
Re: Zu spät (Martin Ba., Fr, 3. Januar 2014)
Re[2]: Zu spät (Grammatikfuchs, Fr, 3. Januar 2014)
Re: Zu spät (hjb, Fr, 3. Januar 2014)
Re: Zu spät (haha, Fr, 3. Januar 2014)
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