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Do, 20. März 2014, 10:43

Gesellschaft::Politik/Recht

Linux-Pilotprojekt im Europäischen Parlament soll reanimiert werden

Der Ausschuss für die Haushaltskontrolle hat einem Antrag stattgegeben, das im Jahr 2012 eingestellte Pilotprojekt für Linux-Desktops wieder aufzunehmen. Das Parlament soll nun im April darüber entscheiden.

EU

Auch wenn die Europäische Union bereits vielerlei Absichtserklärungen und Projekte zu Open Source, offenen Standards und offenen Daten durchgeführt hat, blieb das Desktopsystem der Abgeordneten und ihrer Mitarbeiter proprietär. Ein Pilotprojekt für den Linux-Desktop, dessen Existenz vielen entgangen sein dürfte, wurde 2012 eingestellt. Nun haben zwei Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Bart Staes und Amelia Andersdotter, einen Antrag an den Ausschuss für die Haushaltskontrolle gestellt, das Pilotprojekt weiterzuführen. In dem Antrag drücken sie ihr Bedauern aus, dass der Desktop im Pilotprojekt nie vorgestellt oder empfohlen wurde, selbst denjenigen nicht, die daran Interesse gehabt hätten.

Dieses Mal, so der Vorschlag, soll das Projekt interessierten Parlamentariern zugänglich gemacht werden. Linux sei die bessere Plattform für die Integration von Verschlüsselung und Sicherheit. Das Projekt könnte auch ein Beispiel geben für die öffentlichen Verwaltungen in Europa, die gerade selbst den Einsatz von Linux-Desktops prüfen, und für Unternehmen.

Die beiden Abgeordneten der Fraktion der Grünen/European Free Alliance (EFA) fordern außerdem von der IT-Abteilung, die proprietären Systeme komplett aufzugeben und durch offene, interoperable und herstellerunabhängige Lösungen zu ersetzen. Der Antrag wurde vom Ausschuss für die Haushaltskontrolle genehmigt, der ihn im April dem Europäischen Parlament zur Entscheidung vorlegen wird.

Darüber hinaus haben die beiden Abgeordneten auch Änderungsvorschläge für den Haushaltsplan der Europäischen Kommission eingebracht. Ihrer Ansicht nach hat die Kommission bisher keine Schritte unternommen, um öffentliche Ausschreibungen für IT-Projekte herstellerneutral zu machen und auf transparente Kriterien und funktionale Spezifikationen statt Markennamen auszurichten. Sie fordern die Kommission auf, bei der Konsolidierung der IT-Systeme auf offene Standards aufzusetzen, die mit freier Software umsetzbar sind.

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