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Thema: Ubuntu 14.04 LTS freigegeben

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Von pmller am Mo, 21. April 2014 um 16:08 #

Ich habe das neue Ubuntu 14.04 auf einigen Systemen mit alten Nvidia-Grafikkarten installiert und dabei leider feststellen müssen, dass Nouveau erhebliche Bugs aufweist. So freezt Xorg mit einer NV05-Grafikkarte sofort, wenn man auch nur versucht, ein Fenster zu verschieben. Mit einem nouveau.noaccel=1 funktioniert es dann leidlich, allerdings nur mit einer eigens angelegten xorg.conf, da ansonsten der TFT ein out-of-range-Signal erleiden muss. NV18 (bzw. Nv1f) zeigt erst mit nouveau.tv_disable=1 ein einigermaßen zitterfreies Bild, es ist hier allerdings nicht möglich, eine höhere Auflösung als 1024x768 einzustellen.

NV17 hingegen zeigt die obigen Fehler nicht.

Aber: Alle erwähnten Nvidia-Grafikkarten zeigen ohne nouveau.nocaccel=1 z.B. im Dateimanager keinen Fensterinhalt, d.h. keine Ordner, mehr an, in Synaptic sind die einzelnen Paketeinträge nicht mehr zu sehen. Klickt man in die vermeintliche Leere, so wird plötzlich im unteren rechten Fenster die zugehörige Paketbeschreibung angezeigt. Fährt man mit der Maus über die weiße, leere Fläche im Dateimanager, so erscheinen nun wie von Zauberhand wieder die auf den ersten Blick nicht mehr vorhandenen Ordner.

Kann man mit so einem Treiber noch wirklich etwas anfangen? Nein, bis man da eine stabile, unbeschleunigte und verlässliche Bildanzeige hat, frickelt man sich zu Tode.

Xserver-xorg-video-nv ist leider nicht in Ubuntu 14.04. mit dabei. Damit nv kompiliert werden kann, benötigt man defacto den neuesten Xorg-Commit, da erst hier die Abhängigkeit von mibstore.h entfernt wurde. Nv funktioniert zum Glück. Zwar ist es auch unbeschleunigt, da es ohne XAA laufen muss und nicht auf EXA umgestellt wurde, nur ist es mit Shadowb gefühlt genauso schnell wie ehemals Nv mit dem nach 2008 nur noch eingeschränkt funktionsfähigen XAA. Das 2D-Bild ist aber stabil und das bei höheren Auflösungen, bei allen oben erwähnten NVidia-Grafikchips. Zumindest zeigt Nv korrekt den Bildinhalt ein, verschwundene Ordner, die urplötzlich wieder erscheinen, wenn man mit der Maus darüber fährt, gibt es hier nicht.

IMO bahnt sich hier etwas an, nämlich das Nouveau-EOL für alte Nvidia-Grafikkarten bis wenigstens zum NV30-Grafikchip hin. Die oben erwähnten Bugs wurden schon alle vor langer Zeit in die Bugzilla eingetragen, gefixt wurden sie bis heute nicht bzw. man konnte diese nicht fixen. Wie wir ja alle wissen, werkelt Nouveau auf unbekannter Hardware, da Nvidia die Hardwarespezifikationen nicht wirklich herausrückt (abgesehen von einigen Tegra-Chips).

Was muss diese antike Hardware (u.a. 1,8GHz AMD Athlon XP Barton, 2GB RAM, Nforce2-Chipsatz mit Geforce4MX440 onboard (Nv1f)) auch solange halten! So ein Mist aber auch und jetzt laufen Xubuntu wie Lubuntu auch noch flüssig unter so einem DAU-Linux. Und schon wieder kann kein neuer Windows 8.1-Rechner verkauft werden. Recht so.

Man sieht an meinem Beispiel aber auch, dass man sich unter Linux auch als normaler Nutzer zumindest selbst helfen kann.

Ich hätte natürlich bis 2017 noch mein altes Ubuntu 12.04 mit dem 12.04.1-Grafikstack weiterbenutzen können, da hiermit der letzte 96er-Nvidia-Grafiktreiber noch funktioniert. Das wollte ich aber nicht. Warum? Ich konnte zum einen einfach die zumindest gedankliche Verquertheit des folgenden Sachverhaltes nicht ertragen: Auf der einen Seite sagt man, dass Nv nicht mehr in der Distro mit dabei ist, da es nicht mehr supportet wird, was IMO nicht stimmt, da an NV von den Xorg-Entwicklern noch immer Korrekturen durchgeführt werden (s.o.). Zum anderen aber liefert man einen Nvidia-Treiber der 96er-Serie aus, obwohl dieser nun wirklich EOL ist und von Ubuntu wie von Xorg in gar keinem Fall mehr gefixt werden kann. Der Beweis: Meine Installation von Nv unter Ubuntu 14.04. Jetzt installiert einmal 96.43.23 unter Ubuntu 14.04. Nv funktioniert, Nvidia-96.43.23 nicht. Q.e.d.

Zum anderen wird Ubuntu Universe in 12.04. nur sehr unzureichend mit Sicherheitsaktualisierungen unterstützt. Da ich dieses Repo ausgiebig benutze, war aus Gründen der Systemsicherheit ein Upgrade notwendig. Schließlich ist u.a. Lubuntu 12.04 bereits offiziell EOL, Xubuntu 12.04 folgt EOL-mäßig im April 2015 nach.

So, und jetzt noch einmal herzlichen Dank für dieses fantastische Betriebssystem. Vor 15 Jahren hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass sich Linux eines Tages so positiv entwickeln könnte.

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    Von miche am Mo, 21. April 2014 um 17:34 #

    Ja des is des wenn von der Hardware keine Doku vorhanden ist, dann is des a ewiges gewurschtel... wo man irgendwann weil ma sich nimma auskennt Zöpfe abschneiden muss. :-\

    Drum hab ich mir so 2008 beim neuen Rechner gänzlich drauf verzichtet irgendwas von Nvidia drin zu haben.. AMD war da für mich dann besser, weil die hatten damals schon Doku bereitgestellt für die Entwickler (zwar ned für alles..). Möglichst aufrüstbar usw. bis jetzt hält er durch :-) mit neuer Grafikkarte und SSD

    Ich weiss nicht was jetzt alles von meinen Hardwarepark nicht mehr mit Windows7 oder gar 8 funktionieren würde... die Hersteller toben bestimmt vor Wut... und wollen Linux verbieten!!!

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    Von Jemand am Mi, 23. April 2014 um 03:38 #

    TNT2 ? Geforce 4?
    Oha, das sind ja wirklich Urgesteine :huh:

    Von mir jedenfalls ein :up: für jeden, der den Mut besitzt, solch alte Schätzchen im Jahre 2014 noch mit einem aktuellen Ubuntu (!!) von der Stange zu befüttern. Wobei Ubuntu ja nicht gerade dafür bekannt ist, auf alter oder exotischer Hardware frickelfrei zu laufen.
    Es wäre ja wirklich ein Traum, wenn Canonical Leute bereitstellte, dies zu beheben. Nur wer sollte das auch schon bezahlen. :/

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      Von brrrrrr am Mi, 23. April 2014 um 23:24 #

      Warum sollte denn die oben angegebene ~ 2GHz-/2GB RAM-Hardware ein aktuelles Ubuntu mit Xfce oder Lxde nicht packen?

      Außerdem existieren die geschilderten Grafikchipprobleme auch für neue und neueste NVidia-Grafikchips, insofern man Nouveau verwendet. Da kommt es mehr als einmal vor, dass Nouveau nur unbeschleunigt mit aktiviertem ShadowFB läuft.

      Darüber hinaus läuft solche Geforce4MX-Hardware auch noch mit dem Nvidia-Treiber, insofern man den Grafikstack von Ubuntu 12.04.1 verwendet, und Ubuntu 12.04 wird zumindest partiell noch bis 2017 unterstützt. Von daher wird kaum einer das oben skizzierte Gefrickel nachmachen wollen.

      Auch macht es ökologisch nicht unbedingt Sinn, alte, funktionierende Harwdare wegzuwerfen, selbst wenn die neue weniger energiehungrig sein sollte. Denn Schließlich wurde einiges an Ressourcen verbraten, bis die neue Harwdare das Licht der Welt erblickte. Bei mäßigem Rechnergebrauch (bis zu vier Stunden am Tag) lohnt sich nicht immer eine Neuanschaffung.

      Immerhin wissen wir jetzt, dass Nv auch unter Ubuntu 14.04 läuft und bei manchen alten Grafikkarten auf aktuellen Distributionen eine Art letzter Rettungsanker ist. Vesa hat halt eine zu geringe Auflösung. Und ob es einen KMS-"Vesa"-Treiber für die im Prinzip KMS-fähige Uralt-Hardware gibt, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

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        Von pmller am Do, 24. April 2014 um 15:32 #

        Richtig, die alte Hardware schafft das ohne Schwierigkeiten. Gnomeanwendungen laufen dabei under Xfce, Lxde und Icewm recht schnell, KDE-Anwendungen wurden nicht getestet.

        Vesa benutze ich auf diesem Rechner mit dem besagten Geforce4MX440-Onboard-Chip deshalb nicht gerne, weil ich nur eine maximale Auflösung von 800x600 erhalte. Zum einigermaßen effizienten Arbeiten benötige ich aber wenigstens 1024x768.

        Die Alternative wäre, eine modernere Grafikkarte in der PCI-Ausführung zu kaufen, weil es verständlicherweise für den AGP-Steckplatz des Mainboards kaum noch Grafikkarten zu kaufen gibt. Eine bisher benutzte alte Radeon hat leider letzte Woche den Geist aufgegeben.

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        Von da-real-lala am Sa, 26. April 2014 um 10:29 #

        Nicht so ganz. Ich habe z.B. auf meiner G102M (NV50) wenige Probleme und es wird mit den neuen Releases immer besser mit Nouveau. Das einzige was nicht so recht funktioniert und mich stört ist das Aufwachen aus dem Schlafmodus.

        Ich will damit sagen, dass die Nouvueau Entwickler leider nicht die Resourcen haben um sich um alle Chips zu kümmern und bei recht alten Karten haben sie wahrscheinlich auch die Karten nicht mehr so oft zur Verfügung um Sachen zu testen.
        Auch gibt es bei Nouveau nicht die lange Tradition wie sie es bei den freien Treibern für AMD ATI gibt.

        Trotzdem finde ich es eine Meisterleistung, dass in so kurzer Zeit meine Karte von gar nicht unterstützt zu vernünftiger 3D Unterstützung gekommen ist, obwohl Nvidia die Treiber gar nicht unterstützt.

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