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Di, 10. Juni 2014, 18:09

Software::Distributionen::Red Hat

Red Hat Enterprise Linux 7 veröffentlicht

Der Linux-Distributor Red Hat hat Red Hat Enterprise Linux 7 freigegeben. Die gesamte Software wurde modernisiert und erweitert, allein der Kernel machte einen Versionssprung von 2.6.32 auf 3.10. Neu sind unter anderem der Einsatz der Docker-Technologie, XFS und Systemd.

Red Hat Enterprise Linux 7

Red Hat

Red Hat Enterprise Linux 7

Über dreieinhalb Jahre nach der letzten Hauptversion 6 der hauseigenen Unternehmensdistribution hat Red Hat eine neue Generation von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) veröffentlicht. Red Hat Enterprise Linux 7 beruht auf Fedora 19 sowie dem Linux-Kernel 3.10. Alleine der Sprung vom Kernel 2.6.32, der noch in RHEL 6 eingesetzt wurde, auf die neue Version bringt eine schier unendliche Anzahl von Neuerungen mit sich. Da wären unter anderem neue Treiber, aber auch Verbesserungen an der Virtualisierung und der Geschwindigkeit.

Im Gegensatz zu Fedora 19 setzt Red Hat nicht mehr auf ext4, sondern auf XFS als Standarddateisystem. XFS ermöglicht unter anderem eine Skalierung von bis zu 500 TB Speicherplatz. Btrfs ist ebenso mit von der Partie, wird allerdings von Red Hat weiterhin nur in Form einer Technologievorschau ausgeliefert. Dementsprechend kann das Dateisystem zwar genutzt werden, wird aber im Falle von Problemen nicht vom Support abgedeckt. Weiterhin mit von der Partie ist auch Ext4. Das Dateisystem wurde weiter verbessert und unterstützt unter anderem Dateisystemgrößen von bis zu 50 TB.

Mit der Integration der Docker-Technologie stellt Red Hat in der neuen Version der Distribution eine einfache Möglichkeit zur Erstellung, Auslieferung, Portabilität und Isolation von Anwendungen in physischen, virtuellen und Cloud- sowie in Entwicklungs-, Test- und Produktionsumgebungen vor. Die eingesetzte Version trägt dabei die Versionsnummer 0.11. Nachdem Docker nun in der Version 1.0 veröffentlicht wurde, ist davon auszugehen, dass auch RHEL mit der neuen Version nachziehen wird.

Als Standard-Desktop setzt Red Hat auch dieses Mal auf Gnome. Die Umgebung wird nun in der Version 3.8.4 ausgeliefert. Wie bereits angekündigt wird der Hersteller allerdings nicht auf die neue Shell aufsetzen, sondern Gnome im »Classic«-Modus, mit einem traditionellen Aussehen, betreiben. Als Grund hatte Red Hat die Gewohnheiten der Benutzer angegeben. Demnach haben sich Kunden bereits an die alte Oberfläche gewöhnt und Red Hat will sie nicht durch einen radikalen Schnitt, wie er in Gnome 3 stattfand, verschrecken. Denise Dumas, Leiterin der Softwareentwicklung bei Red Hat, sprach dabei von dem Wunsch des Unternehmens, die bewährten Abläufe der Kunden in RHEL nicht stören zu wollen.

Fotostrecke: 6 Bilder

Red Hat Enterprise Linux 7
RHEL 7: Installation
RHEL 7: Installation
RHEL 7: Installation
RHEL 7: Installation
Mit der Veröffentlichung von RHEL 7 kehrt nun auch Red Hat offiziell MySQL den Rücken und nimmt MariaDB 5.5.35 in die Distribution auf. Zudem kommt die Distribution mit PostgreSQL 9.2.7 und dem Apache HTTP Server 2.4.6. Für eine Windows-Anbindung des Systems sorgt dagegen Samba in der Version 4.1.1. Die neue Samba-Version kann unter anderem als Domänen-Controller und Active Directory-Server fungieren. Sie enthält dazu einen LDAP-Server, ein Kerberos Key Distribution Center (KDC) und die Möglichkeit, sich wie in Samba 3 über CIFS anzumelden.

Eine weitere wichtige Änderung von RHEL 7 gegenüber der letzten Generation stellt der Schwenk auf Systemd dar. Der in der Version 208 eingesetzte Ersatz für das klassische Init-System bietet unter anderem eine Unterstützung für eine zeitbasierte Logrotation und weitreichende Logging-Mechanismen. Mit der Freigabe der neuen Version von RHEL fällt zudem die offizielle Unterstützung der 32-bittigen x86-Plattform weg. Anwender, die weiterhin auf 32-Bit setzen wollen, müssen entweder bei RHEL 6 bleiben oder ihre 32-bittigen Applikationen auf der 64 Bit-Plattform starten.

RHEL 7 kann ab sofort vom Server des Unternehmens heruntergeladen werden. Zahlende Kunden haben die Wahl zwischen einer Haupt-DVD, einer Erweiterungs-DVD sowie einem Boot-ISO, der lediglich das Basissystem mit sich bringt. Pakete können hier dediziert ausgewählt und installiert werden. Der Hersteller gewährt insgesamt 10 Jahre Support für die neueste Version. Die derzeit aktuelle Version RHEL 6 wird für Kunden, die nicht auf RHEL 7 umsteigen wollen, weiter unterstützt.

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