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Mi, 16. Juli 2014, 15:22

Software::Entwicklung

mozjpeg 2.0 erhöht die JPEG-Kompression

Mozilla hat seine modifizierte JPEG-Bibliothek in Version 2.0 freigegeben. Vier Monate nach der Vorstellung der Version 1.0 haben die Entwickler wie geplant eine Trellis-Quantifizierung eingebaut, die die Daten bei gleicher Qualität um durchschnittlich fünf Prozent verkleinert.

Mirko Lindner

Mozilla verfolgt mit der im März 2014 erstmals vorgestellten JPEG-Bibliothek mozjpeg das Ziel, die Ladezeit von Webseiten zu senken. Da JPEG das verbreitetste und kompatibelste Bildformat im Web ist und Bilddaten meist um ein Vielfaches größer sind als Texte, war das JPEG-Format ein lohnendes Ziel für die Entwickler in Mozilla Research. Denn das Format existiert bereits seit über 20 Jahren und die Kodierer wurden in dieser Zeit kaum verbessert.

Schon die Version 1.0 von mozjpeg lieferte einige Verbesserungen. Dazu integrierte die Bibliothek, die auf der Basis von libjpeg-turbo aufbaut, die Methode des Perl-Skripts jpgcrush, das JPEG-Bilder bis zu 10% kleiner machen kann, ohne (weitere) Bildinformationen zu verlieren. Bei Bildern, die aus dem PNG-Format konvertiert wurden, werden immer noch 2 bis 6 Prozent herausgeholt. Die Methode arbeitet nach dem Prinzip, verschiedene Konfigurationen für die progressive Kodierung auszuprobieren und die zu verwenden, die die höchste Kompression liefert.

Die jetzt vorgestellte Version 2.0 von mozjpeg bringt einige Neuerungen, auch im Umfeld der Bibliothek. Die Entwickler haben ihr vor vier Monaten ausgegebenes Ziel erreicht, die Kodierung durch eine Trellis-Quantifizierung weiter zu verbessern. Dieses Verfahren ermöglicht eine Reduzierung der Bildgröße um durchschnittlich fünf Prozent, wie die Entwickler gemessen haben. Die Zeit für die Kodierung der Bilder erhöht sich dadurch zwar, aber die Dekodierung bleibt dieselbe und mozjpeg ist nach Angaben der Entwickler weiter kompatibel mit »der großen Mehrheit« aller im Einsatz befindlicher Dekoder. Ein Vorteil der Trellis-Quantifizierung ist, dass sie für alle JPEG-Bilder greift, während mozjpeg 1.0 sich nur auf progressiv kodierte Bilder auswirkte.

Mozilla erhält bei der weiteren Entwicklung Unterstützung von Facebook. Facebook hat damit begonnen, mozjpeg 2.0 zu testen, um Bilder stärker zu komprimieren und damit das Laden von Seiten zu beschleunigen. Die Vorteile von kürzeren Ladenzeiten und geringerem Datenaufkommen für Facebook sind offensichtlich. Das Unternehmen stellte Mozilla 60.000 US-Dollar zur Verfügung, die zur weiteren Verbesserung und mozjpeg 3.0 beitragen sollen.

Parallel zu mozjpeg 2.0 hat Mozilla auch eine neue Studie veröffentlicht, die einige Kodierer für verschiedene Bildformate vergleicht. Gegenüber einer Studie vom Oktober 2013 wurde die Liste der untersuchten Kodierer um mozjpeg erweitert, das sich zu WebP, JPEG XR und HEVC-MSP gesellt. Die untersuchten Versionen der Kodierer wurden aktualisiert und es wurden mehr Kriterien für die Bildqualität ermittelt. Das Ergebnis der Studie ist unter anderem, dass WebP und JPEG XR keinen erkennbaren Vorteil gegenüber JPEG zeigen.

Mozilla empfiehlt den Einsatz von mozjpeg beim Kodieren von Bildern. Beim Dekodieren dagegen sollten Entwickler eher zu libjpeg-turbo greifen. Der Quellcode von mozjpeg ist auf Github zu finden.

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