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Mi, 20. August 2014, 08:04

Software::Entwicklung

Java 9 nimmt Gestalt an

Mark Reinhold hat die ersten Neuerungen für Java 9 angekündigt, die sicher in die kommende Version einfließen werden. Der Grundstein für Project Jigsaw, die Modularisierung von Java, ist gelegt, und eine Komplettierung des Projekts mit Einführung eines neuen Modulsystems sehr wahrscheinlich.

Oracle

Unmittelbar nach der Freigabe von OpenJDK 8 im März 2014 begann die Entwicklung an OpenJDK 9, dessen Fertigstellung allerdings erst im Jahr 2016 zu erwarten ist. Die Ziele für Java 9 werden aus den vorhandenen Vorschlägen im Verlauf der Entwicklung festgelegt. In einer Mitteilung auf der Mailingliste stellte Mark Reinhold, Chef der Entwicklungsabteilung der Java Standard Edition bei Oracle, kürzlich die ersten »Java Enhancement Proposals« (JEPs) vor, die für Java 9 akzeptiert wurden. JEPs sind ein neuer Prozess, in dem die Java-Gemeinschaft Vorschläge für Verbesserungen des JDK macht und organisiert. Über JEPs wird festgelegt, welche Neuerungen in die kommenden Versionen des JDK einfließen. JEPs sind offen für jegliche, auch abwegige Ideen, die allerdings auch verworfen werden können.

Die erste Liste der akzeptierten JEPs besteht aus lediglich sechs Einträgen. JEP 102 zielt darauf ab, das API zu Systemprozessen zu verbessern. JEP 143 will die Geschwindigkeit steigern, indem Sperren im Code der Objekt-Monitoren optimiert werden. JEP 197 ist ebenfalls eine Optimierung, die den Code-Cache im Hotspot-Compiler in Segmente aufteilt. JEP 198 fügt zu der Laufzeitbibliothek ein schlankes JSON-API hinzu. JEP 199 verbessert den »intelligenten« Compiler sjavac.

Am folgenreichsten ist zweifellos JEP 201, in dem der gesamte JDK-Quellcode modularisiert wird. Dies ist eine Voraussetzung für JEP 200 »Modulsystem für JDK«. Es handelt sich dabei um das schon mehrmals verschobene Project Jigsaw, das Java mit einem stark verbesserten nativen Modulsystem ausstatten soll.

Projekt Jigsaw will das JDK selbst modularisieren, so dass es beispielsweise auf kleinen Rechnern zum Einsatz kommen kann, die nur einen Teil des gesamten JDK benötigen. Es soll die Sicherheit und Wartbarkeit der Java SE-Plattform erhöhen, die Anwendungen beschleunigen und auch die Entwicklung von Bibliotheken und Anwendungen erleichtern.

Java besitzt zwar bereits von Beginn an ein Modulsystem, das auf »Packages« beruht, doch das hat sich im Lauf der Jahre als nicht ausreichend erwiesen. So sind alle Packages öffentlich, auch wenn sie nicht extern genutzt werden sollten, und alle Abhängigkeiten sind statisch. Existierende Lösungen, die Abhängigkeiten flexibler oder auch optional machen und das Starten und Stoppen von Modulen zur Laufzeit ermöglichen, beispielsweise OSGi, sind komplex und nicht in das JDK integriert.

JEP 201 ist mittlerweile erledigt, wie Mark Reinhold am 18. August verkünden konnte. Damit ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die weiteren Schritte von Project Jigsaw sind noch, die Binärdateien neu zu organisieren und das eigentliche Modulsystem einzuführen.

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