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Do, 28. August 2014, 11:53

Hardware::Platinencomputer

Parallella Supercomputer jetzt im Handel verfügbar

Mit einiger Verspätung, wie so oft bei Hardware-Projekten, ist der Parallella Supercomputer der Firma Adapteva jetzt für ab 119 US-Dollar zu bestellen.

Parallella-Board Unterseite

Adapteva

Parallella-Board Unterseite

Eine Kickstarter-Kampagne des jungen Unternehmens Adapteva, die hochintegrierte CPU-Lösungen entwerfen, strebte 2012 die Finanzierung eines günstigen parallel-rechnenden Mini-Computers auf der Basis der Epiphany-CPU des Unternehmens an. Mit den erzielten rund 900.000 US-Dollar - angestrebt waren 750.000 - versprach das Unternehmen die Produktion eines Boards mit 16 Kernen, basierend auf einer Dual-Core ARM A9 CPU und dem »Epiphany III Multicore Accelerator«. Weitere technische Daten umfassen ein Gigabyte Hauptspeicher, eine Micro-SD-Karte, zwei USB 2.0-Ports, GBit-Ethernet, einen HDMI-Anschluss und vier Erweiterungssteckplätze. In einer abgespeckten Server-Variante fehlen die HDMI- und USB-Anschlüsse sowie die Erweiterungsports. Die Platine soll bei normaler Auslastung eine durchschnittliche Energieaufnahme von fünf Watt nicht überschreiten.

Parallella-Board

Adapteva

Parallella-Board

Als Betriebssystem wird derzeit Ubuntu 14.04, gebaut vom ARM-Spezialisten Linaro, ausgeliefert. Zudem ist ein Port auf Debian 7 »Wheezy« verfügbar. Es sollte außerdem jede Distribution mit einem armhf-Zweig auf dem Board lauffähig sein. Auf Canonicals Launchpad wurde ein PPA eingerichtet, das derzeit lediglich die parallella-utils enthält. Damit lässt sich die Temperatur der CPU auslesen und das GPIO ansteuern. Das auf GNU basierende Parallella-SDK soll ebenfalls zeitnah dort eingestellt werden.

In einem Blogpost beschreibt Community-Manager Andrew Back den teils steinigen Weg von der Idee zum jetzt fertigen Produkt. So war es oft schwierig, gewünschte Komponenten in ausreichender Zahl zeitgerecht zu beschaffen, ein wichtiger Entwickler verließ das Team, frisches Geld musste beschafft werden. Alle Schwierigkeiten wurden überwunden und mit der Verpflichtung eines neuen Entwicklers ging es wieder bergauf. Mittlerweile sollen rund 10.000 Einheiten an die Kampagnenteilnehmer und Erstbesteller ausgeliefert worden sein und die Platine kann von mehreren Lieferanten bezogen werden. Zusätzlich erhielten im Rahmen des Parallella University Program bisher fast 100 Universitäten, die an Paralleler Programmierung forschen, kostenlose Platinenrechner gestellt.

Parallella-Board Oberseite

Adapteva

Parallella-Board Oberseite

Als nächste Schritte berichtet Back von der wichtigen Aufgabe, die Treiber für das Projekt in den Mainline-Kernel zu bekommen, sodass Linux-Distributionen Unterstützung für Parallella anbieten könnten und die Besitzer der Platine schneller und einfacher ihren Kernel aktualisieren können. Bei diesem Unterfangen kann Adapteva auf die Erfahrung von Andreas Färber setzen, der für Opensuses ARM-Architektur den Kernel betreut. Back beschreibt die Ideen aus der agilen Community zu Einsatzzwecken für das Parallella-Board als sehr ermutigend und hebt besonders die Beispiele eines Mitglieds besonders hervor.

Der Mini-Computer kann mittlerweile auch in Europa bestellt werden. Allerdings ist der erwähnte Preis von 99 US-Dollar nicht einmal in Adaptevas eigenem Shop zu finden. Dort kostet das Server-Modell 119 US-Dollar, während das vollausgebaute Desktop-Modell 149 US-Dollar kostet. Diese Desktop-Variante wird über RS-Components hierzulande für 125 Euro bei freier Lieferung als sofort lieferbar angeboten.

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Kommentare (Insgesamt: 2 || Alle anzeigen )
Re: falsches Bild (devil, Do, 28. August 2014)
falsches Bild (MichiS, Do, 28. August 2014)
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