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Thema: Uselessd: Erste Abspaltung von Systemd

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Von gol am Di, 23. September 2014 um 12:50 #

Weder bei den Nutzer genießt er einen guten Ruf noch seine überhebliche Art wie er auf Messen, Mailinglists auftritt, verschreckt viele Entwickler. Und was heißt hier bedeutet, Lenny ist in der OSS Welt so bedeutet wie eine Warze am Hinten. Ohne Red Hat wären seine Ideen sicher nicht so schnell aufgenommen wurden. Ich möchte hier auch keine Rangliste der Nerds aufmachen, sehe aber nicht das ihn irgendwer vermissen würde, wenn er plötzlich bei MS seine Brötchen verdienen würde.

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    Von LH_ am Di, 23. September 2014 um 13:12 #

    "Und was heißt hier bedeutet, Lenny ist in der OSS Welt so bedeutet wie eine Warze am Hinten."

    Das ist eine sehr seltsame Sicht auf einen Mann, der aktuell den größten Einfluss auf die Entwicklung einer Kernkomponente des Linuxsystems nach Linus Torvalds hat.
    Es ist im Grunde eine klare Sache: Systemd wird in allen wichtigen Distribution einen festen Platz erhalten, bzw. hat es schon bekommen. Neben dem Kernel ist dies damit eine der wichtigsten Teile jedes (kommenden) Linux-Systems.
    Seinen Einfluss als so unbedeutend darzustellen, ist mehr als unsinnig.

    Zumal seine Lösungen vor allem auch aus technischen Gründen erfolg hatten. Das Märchen, das alleine Red Hats macht die Lösungen in den Markt gedrängt haben, ist Unsinn. Red Hat hat viele Lösungen entwickelt, für die sich außerhalb ihres Umfelds wenige interessiert haben. War eine Lösung nicht gut genug, hat sie keine übermäßige Verbreitung gefunden.
    Weder ist GNOME der einzige seeligmachende Desktop geworden, noch haben wir alle RPM als Paketformat.

    Hingegen haben sich Lösungen wie Pulseaudio durchgesetzt, weil sie zentrale Probleme angingen, auch direkte als viele vorherige Lösungen. Haben andere Audio-Dienste um Fehler in ALSA und co. herum gearbeitet, hat er einfach das ganze crashen lassen, und das Problem aufgezeigt, bis es endlich gelöst wurde. Auf Dauer hat uns das allen eine bessere Audio-Umgebung gebracht.
    Systemd ist nicht anders. Am Anfang ist der Ärger immer groß, aber im Grunde liegen die Probleme nicht bei systemd, sondern im kruden Umfeld, das vorher existierte.

    Man merkt deutlich, dass du ein ernsthaftes persönliches Problem mit ihm hasst. Das sei dir auch gegönnt, man muss jemanden ja nicht mögen. Aber mir scheint doch, das du deine eigene Sicht zu stark auf andere Projizierst.
    Viele Arbeiten sehr gut mit ihm zusammen. Und mal ehrlich: Die Meinung vieler Nutzer ist einen Dreck Wert wenn es um die Entwicklung einer Backend-Komponente geht. Selbst viele Admins haben gar keine Ahnung, wie ein solches System funktioniert. Das war selbst bei sysvinit nicht anders.

    Zudem ist seine Art eigentlich nicht schlimmer als das, was auch Linus von sich gibt. Das OSS Umfeld erscheint von außen eben oftmals rau. "In Echt" gibt es hingegen weit weniger Probleme. Gerade auf den Messen zeigt sich schnell, das einem hartes Wort auf der Mailingliste keine Beleidigung von Angesicht zu Angesicht folgt. Ganz im Gegenteil, oftmals ist der Ton gänzlich anders.

    Persönlich sehe ich ihn als jemanden, der mit Eifer Ideen verfolgt, die durchaus Hand und Fuß haben. Sie nerven mich oftmals am Anfang, weil sein Weg über viele Altlasten führt, aber fairer halber muss man sagen, das die Fehler von anderen gemacht wurden, nicht von ihm. Er sucht sich nur Felder, die besonders schwer zu beackern sind.

    Der Hass, der oftmals in den Foren durchkommt, spiegelt aber nicht die Realität wieder.

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      Von X-Män am Di, 23. September 2014 um 14:27 #

      Erzähl keinen Mist. SystemD wurde mit penetranter Aggressivität und nur durch Assimilation von UDEV als friss oder stirb Lösung durchgeboxt.

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        Von LH_ am Di, 23. September 2014 um 15:10 #

        Zum einen ist es wohl sehr subjektiv, ob etwas "penetranter Aggressivität" ist, oder schlicht in einer Notwendigkeit Geschwindigkeit abläuft.
        Immerhin ist das Projekt bereits 4 Jahre alt, insofern kann man kaum davon sprechen, das es wirklich schnell ging. Zumal der Prozess noch immer anhält, einige Distributionen stellen erst noch um, womit am Ende 5 Jahre zwischen Start und Durchbruch vergingen.
        Ein Zeitraum, den ich für eher moderat halte.

        Die Integration eines Dienstes wie udev ist durchaus nachvollziehbar, wenn man die Struktur von systemd betrachtet. Dies hält aber niemanden davon ab, eigene Wege mit dem Projekt zu gehen, und einen Fork anzustreben. Korrekt wäre also: "Folge und, oder gehe einen eigenen Weg"

        Es hat auch früher bereits zusammenschlüsse von Projekten gegeben.

        Desweiteren sei noch einmal erwähnt, dass es Ansätze vor systemd gegeben hat. U.a. eben auch Upstart. Doch diese haben sich, aus vielen Gründen, nie durchsetzen können.
        Bei Upstart waren es genau die Dinge, die einige hier kritisieren:
        - Das Projekt war zu sehr auf sich selbst gezogen, anstatt das große Ganze zu sehen
        - Die Lösungen waren zu kurz gedacht, es war eben ein reiner Init-Dienst. Damit ließen sich aber viele Probleme nicht sauberer als mit sysvinit lösen
        - Das Projekt wurde zu zackhaft verfolgt. Am Ende ersetze Upstart sysvinit nur mit exakt den gleichen Funktionen, erweiterte Funktionen (wie die Events) lagen brach
        - Eine zu geringe Entwicklungsgeschwindigkeit

        Insofern halte ich ein konsequentes Vorgehen des systemd Projekts nur für sinnvoll. Wie man scheitert, haben sie bei Upstart gut sehen können.

        Persönlich mochte ich Upstart, aber am Ende entwickelte es sich nicht schnell genug. Es passte sich neuen Möglichkeiten nicht an, niemand gab den Weg vor.

        Bei systemd haben die Macher, auch Poettering, daraus gelernt. Wir alle werden am Ende mit einem leistungsstarken Bündel an zentralen Diensten belohnt, die Linux in diesem Punkt nach etlichen Jahren auf die Höhe anderer OS heben.

        Gerne kann sich jeder die Augen auskratzen, der damit ein Problem hat. Aber solange ihr euch nicht zusammen rauft und eine bessere Lösung entwickelt UND andere von dieser überzeugt, wird es so weitergehen, wie bisher.
        Bisher hat noch niemand eine solche Lösung präsentiert.

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          Von zui am Di, 23. September 2014 um 16:12 #

          Sehr träumerisch. Ein Einzelner wird wohl kaum die Chance haben gegen den gesamten Upstream zu agieren und so ein Fork irgendwo zu verankern. Das hat doch bereits Ubuntu mit Upstart gezeigt. Nachdem Debian eingeknickt war, konnte man sich nicht mehr der Zukunft verweigern, technisch war die Entscheidung jedenfalls nicht. Nur langfristig zu teuer wenn alle Systemd Komponenten durchdrücken und man selbst irgendwie zurecht kommen muss.

          Was du heute gewonnen hast, ist der Verlust deiner Selbstständigkeit. Alle Macht liegt jetzt bei einer Systemsoftware. Du glaubst du nicht allen ernstes die vorher dranmitgewirkten Leute werden sich nun Systemd zuwenden?

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            Von LH_ am Di, 23. September 2014 um 16:29 #

            Natürlich könnte jemand mit einem besseren Ansatz diesen auch durchsetzen, sofern er gewillt ist, genug andere davon zu überzeugen. Aber genau hier scheitert es.
            Weder existiert eine bessere Lösung, noch existieren Leute, die für diese Kämpfen würden.
            Upstart hatte seine Chance, aber dort hat man es vertan. Nebenher war Upstart bereits fast überall, was der Aussage widerspricht, das dies nicht möglich ist. Man hat nur nichts aus dieser Chance getan.

            Nebenher habe ich mich nicht explizit auf einen Fork bezogen. Jede Lösung hat eine Chance sich zu verbreiten. Sie muss nur gut genug sein.
            Auch wenn du es bestreitest, so trifft dies auf systemd zu. Es gab und gibt viele gute Gründe für systemd, welche am Ende auch den Ausschlag bei Debian gegeben haben. Überhaupt gab es dort nur eine Diskussion, weil es auch Elemente neben der Funktion gab, die man beachtet hat.

            Doch gleichwohl hat sich auch gezeigt, das eben Canonical nicht bereit war, sich wirklich auf einen Wettbewerb mit dem systemd-Team einzulassen. Natürlich wäre ein Wettbewerb aufwendig gewesen. Aber nicht, weil systemd es Canonical extra schwer machte, sondern schlicht weil man dort VIEL aktiver war. Und weiter dachte. Canonical wäre nur hinterher gerannt. Es war absehbar, das dies zu keinem Erfolg führen konnte.
            Hätte man bei Canonical den Wettbewerb ernst genommen, und bereit gewesen zu handeln, hätte Upstart sich etablieren können.
            Doch das tat man nicht.

            Vor allem aber war man dort auch gar nicht bereit, so viel an einer solchen Lösung zu tun. Außerdem war und ist Canonical bei solchen Projekten zu bürokratisch. Auch einer der Gründe (neben anderen), warum Poettering nicht mit Upstart zusammen arbeitete, obwohl das am Anfang durchaus angedacht wurde.

            Deine Sorge wegen Systemd kann ich nicht teilen. Wir alle nutzen ein System mit einem dominanten Monolitischen Kernel, auf dem ein fetter Displayserver läuft. Kaum jemand wechselt wirklich die darauf laufenden DEs aus.
            Ein zentraler Dienst über dem Kernel ist nun wirklich kein Problem. Es ist eher eine logische Konsequenz aus einer komplexeren Welt.

            Und inwiefern ich "Selbstständigkeit" verloren habe, mag ich nicht zu erkennen.
            Du überdramatisierst hier.

            Es ist Software. Sie erfüllt ihre Aufgaben. Sie ist Open Source.

            Einfach auf dem Teppich bleiben.

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            Von chilli am Di, 23. September 2014 um 18:24 #

            Hä? Hat Ubuntu doch mit Unity schon gemacht ... den eigenen Stiefel durchgezogen. Upstarts Problem war/ist meiner Meinung nach nicht technisch, sondern Ubuntus not-invented-here Ansatz (CLA anybody?), der die Entwicklung ausgebremst hat. Nun macht Ubuntu das Gleiche nochmal mit dem Displayserver.

            Abhängigkeit von einer Systemsoftware: es gibt immer noch Alternativen (siehe Gentoo). Es gibt nebenbei auch weitere "Kernkomponenten", die quasi alternativlos sind, na und? Geloegentlich ist es besser die vielversprechendste Alternative gemeinschaftlich wieterzuentwickeln, als in einer bunten Vielfalt von Unzulänglichkeiten herumzulavieren.

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              Von zui am Di, 23. September 2014 um 20:54 #

              Unity ist doch nur ein WM/DE obendrauf es gibt da kaum Abhängigkeiten weshalb sie andere Varianten auch Anbieten können. Und Upstart kam doch einige Jahre vor Systemd, wo ist da NIH? Systemd ist doch zu Beginn eine Kopie von launchd mit Linux Kernel Features und Upstartd Features gewesen. Und Mir und Wayland dürften ungefähr gleich alt sein.

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