Von Nur ein Leser am Di, 21. Oktober 2014 um 12:32 #
Vielen Dank für diesen Kommentar. Er ist sehr erhellend in Bezug auf die Denkweise, die scheinbar einige "Linux-Veteranen" und systemd-Gegner an den Tag legen:
- Neue Linux-User sind zu blöd - Wer Linux schon früher kannte, braucht diesen ganzen Schnickschnack nicht - Die Entwickler moderner Infrastruktur in Linux sind Verräter, die sich bei den Idioten anbiedern
Und dann wunderst Du Dich noch, warum man Dich und Deine "Argumente" gegen systemd nicht ernst nimmt?
Diese Aussage entstammt doch aus dem GNOME Camp. "Neue Nutzer kennen kein Dateisystem", "Neue Nutzer sollen Linux nicht konfigurieren brauchen", "Neue Nutzer wissen nicht was Linux ist" usw.
> - Die Entwickler moderner Infrastruktur > in Linux sind Verräter, die sich bei den > Idioten anbiedern
Zumindest sorgen sie dafür, dass Neger nicht mehr mit dem öffentlichen Bus fahren können. Die Metapher zieht nun auf die BSD Nutzer ab, die bald leider kaum mehr Alternativen zu quelloffenen Software haben, da alles gentrifiziert wurde.
Von Nur ein Leser am Di, 21. Oktober 2014 um 16:35 #
> Diese Aussage entstammt doch aus dem GNOME Camp
Das hast Du aber erstens nicht geschrieben und zweitens Leute pauschal als "Haupt- und Sonderschüler" diffamiert.
Übrigens kann ich Deine Kritik an dieser Sichtweise der GNOME-Leute sogar gut verstehen - GNOME 3 war eine Riesen-Enttäuschung für mich und hat mich bewogen, auf KDE umzusteigen. Ein Hauptgrund war die Konfigurierbarkeit (die unter GNOME 2 schon spärlich und dann erbärmlich war).
> Die Metapher zieht nun auf die BSD Nutzer ab, die bald leider kaum mehr Alternativen zu quelloffenen Software haben
Meines Wissens gibt es noch keine harten Abhängigkeiten zu den systemd-Services. Auch spricht (nach Auskunft der systemd-Entwickler) nichts dagegen, wenn z.B. die BSD-Leute die systemd-Services mit eigenen Mitteln nachbilden (und es gibt wohl auch schon Entwicklungen in dieser Richtung). Die Verwendung des init-systemd ist in keinem Fall notwendig. Ich weiß auch, das dies ein umstrittener Punkt ist, aber die systemd-Leute zwingen ja kein Projekt, ihre Services zu benutzen, das ist doch eine Entscheidung der Projekte...
> Ich weiß auch, das dies ein umstrittener > Punkt ist, aber die systemd-Leute zwingen > ja kein Projekt, ihre Services zu benutzen, > das ist doch eine Entscheidung der > Projekte... Das ist genau der umstrittene Punkt und warum Ian Jackson dieses RC Faß aufgemacht hat.
Beispiel:
Du hast ein auf sysvinit basiertes Debian Jessie installiert. Dein System läuft einwandfrei.
Plötzlich installierst du ein Paket, welches als Abhängigkeit systemd benötigt (Kann auch ein als Update geliefertes Paket sein). Plötzlich wird dein sysvinit durch systemd substituiert (... möglich das weitere Abhängigkeiten, welche die Skripte ersetzen, nachgefordert werden).
Es kann auch sein, dass einer der Paketmaintainer keinen Bock auf sysvinit hat und seine Pakete nur noch mittels systemd anbietet oder umgekehrt.
Zwingen vielleicht nicht. Probleme bereitet es dennoch.
Um systemd-Services nachzubilden, benörtigt es massive Anpassungen des BSD-Kernels. Ob dies gewünscht ist, steht auf einem anderen Blatt. Soweit mir bekannt, gibt es keine CGroups unter BSD (das ist jetzt eine Vermutung).
Von Nur ein Leser am Di, 21. Oktober 2014 um 17:11 #
> Plötzlich installierst du ein Paket, welches als Abhängigkeit systemd benötigt
Das wäre nach derzeitigem Stand aber "nur" ein systemd-Service wie logind, NICHT das init-System! Auch Ubuntu (mit upstart) hat solche Sachen wie logind laufen. Das verträgt sich problemlos mit anderen inits.
> Um systemd-Services nachzubilden, benörtigt es massive Anpassungen des BSD-Kernels. [...] Soweit mir bekannt, gibt es keine CGroups unter BSD
Nach meinem Wissensstand benötigt man für die systemd-Services nicht zwingend Anpassungen des BSD-Kernels. (siehe Beispiel oben)
Sollte BSD systemd auch als init verwenden wollen, müssten sie allerdings vorher cgroups im Kernel unterstützen, so ist das auch mir bekannt.
> Es kann auch sein, dass einer der Paketmaintainer keinen Bock auf sysvinit hat und seine Pakete nur noch mittels systemd anbietet oder umgekehrt.
DAS ist sicherlich der kritische Punkt, der zu klären ist. Ggfs. müssten zumindest einige der systemd-Services in Zukunft auf jedem Debian laufen, auch wenn es mit SysVInit startet...
Langsam kotzt mich das an, wenn Leute nicht gewillt sind, wenigstens den Text zu lesen und sich die Nachrichten samt Interpretationen selbst zusammenspinnen. Die Abstimmung die schon zu Systemd Zeiten bestand soll regeln ob Issues als Blocker eingestuft werden, wenn sie die Alternativen von Systemd beschnitten werden. Die Systemd Jünger sagen dazu: Scheiß drauf Hauptsache unser Zeug funktioniert.
Vielen Dank für diesen Kommentar.
Er ist sehr erhellend in Bezug auf die Denkweise, die scheinbar einige "Linux-Veteranen" und systemd-Gegner an den Tag legen:
- Neue Linux-User sind zu blöd
- Wer Linux schon früher kannte, braucht diesen ganzen Schnickschnack nicht
- Die Entwickler moderner Infrastruktur in Linux sind Verräter, die sich bei den Idioten anbiedern
Und dann wunderst Du Dich noch, warum man Dich und Deine "Argumente" gegen systemd nicht ernst nimmt?
> - Neue Linux-User sind zu blöd
Diese Aussage entstammt doch aus dem GNOME Camp. "Neue Nutzer kennen kein Dateisystem", "Neue Nutzer sollen Linux nicht konfigurieren brauchen", "Neue Nutzer wissen nicht was Linux ist" usw.
> - Die Entwickler moderner Infrastruktur
> in Linux sind Verräter, die sich bei den
> Idioten anbiedern
Zumindest sorgen sie dafür, dass Neger nicht mehr mit dem öffentlichen Bus fahren können. Die Metapher zieht nun auf die BSD Nutzer ab, die bald leider kaum mehr Alternativen zu quelloffenen Software haben, da alles gentrifiziert wurde.
> Diese Aussage entstammt doch aus dem GNOME Camp
Das hast Du aber erstens nicht geschrieben und zweitens Leute pauschal als "Haupt- und Sonderschüler" diffamiert.
Übrigens kann ich Deine Kritik an dieser Sichtweise der GNOME-Leute sogar gut verstehen - GNOME 3 war eine Riesen-Enttäuschung für mich und hat mich bewogen, auf KDE umzusteigen. Ein Hauptgrund war die Konfigurierbarkeit (die unter GNOME 2 schon spärlich und dann erbärmlich war).
> Die Metapher zieht nun auf die BSD Nutzer ab, die bald leider kaum mehr Alternativen zu quelloffenen Software haben
Meines Wissens gibt es noch keine harten Abhängigkeiten zu den systemd-Services.
Auch spricht (nach Auskunft der systemd-Entwickler) nichts dagegen, wenn z.B. die BSD-Leute die systemd-Services mit eigenen Mitteln nachbilden (und es gibt wohl auch schon Entwicklungen in dieser Richtung). Die Verwendung des init-systemd ist in keinem Fall notwendig.
Ich weiß auch, das dies ein umstrittener Punkt ist, aber die systemd-Leute zwingen ja kein Projekt, ihre Services zu benutzen, das ist doch eine Entscheidung der Projekte...
> Ich weiß auch, das dies ein umstrittener
> Punkt ist, aber die systemd-Leute zwingen
> ja kein Projekt, ihre Services zu benutzen,
> das ist doch eine Entscheidung der
> Projekte...
Das ist genau der umstrittene Punkt und warum Ian Jackson dieses RC Faß aufgemacht hat.
Beispiel:
Du hast ein auf sysvinit basiertes Debian Jessie installiert. Dein System läuft einwandfrei.
Plötzlich installierst du ein Paket, welches als Abhängigkeit systemd benötigt (Kann auch ein als Update geliefertes Paket sein). Plötzlich wird dein sysvinit durch systemd substituiert (... möglich das weitere Abhängigkeiten, welche die Skripte ersetzen, nachgefordert werden).
Es kann auch sein, dass einer der Paketmaintainer keinen Bock auf sysvinit hat und seine Pakete nur noch mittels systemd anbietet oder umgekehrt.
Zwingen vielleicht nicht. Probleme bereitet es dennoch.
Um systemd-Services nachzubilden, benörtigt es massive Anpassungen des BSD-Kernels. Ob dies gewünscht ist, steht auf einem anderen Blatt. Soweit mir bekannt, gibt es keine CGroups unter BSD (das ist jetzt eine Vermutung).
> Plötzlich installierst du ein Paket, welches als Abhängigkeit systemd benötigt
Das wäre nach derzeitigem Stand aber "nur" ein systemd-Service wie logind, NICHT das init-System! Auch Ubuntu (mit upstart) hat solche Sachen wie logind laufen. Das verträgt sich problemlos mit anderen inits.
> Um systemd-Services nachzubilden, benörtigt es massive Anpassungen des BSD-Kernels. [...] Soweit mir bekannt, gibt es keine CGroups unter BSD
Nach meinem Wissensstand benötigt man für die systemd-Services nicht zwingend Anpassungen des BSD-Kernels. (siehe Beispiel oben)
Sollte BSD systemd auch als init verwenden wollen, müssten sie allerdings vorher cgroups im Kernel unterstützen, so ist das auch mir bekannt.
> Es kann auch sein, dass einer der Paketmaintainer keinen Bock auf sysvinit hat und seine Pakete nur noch mittels systemd anbietet oder umgekehrt.
DAS ist sicherlich der kritische Punkt, der zu klären ist. Ggfs. müssten zumindest einige der systemd-Services in Zukunft auf jedem Debian laufen, auch wenn es mit SysVInit startet...
> Ggfs. müssten zumindest einige der
> systemd-Services in Zukunft auf jedem
> Debian laufen
Genau dieses Verhalten ist offensichtlich nicht gewünscht.
Tja, offensichtlich.
Trotzdem kein Grund, systemd verbal sozusagen thermonuklear zu bombardieren und mit einem Fork "zu drohen", finde ich.
Langsam kotzt mich das an, wenn Leute nicht gewillt sind, wenigstens den Text zu lesen und sich die Nachrichten samt Interpretationen selbst zusammenspinnen.
Die Abstimmung die schon zu Systemd Zeiten bestand soll regeln ob Issues als Blocker eingestuft werden, wenn sie die Alternativen von Systemd beschnitten werden. Die Systemd Jünger sagen dazu: Scheiß drauf Hauptsache unser Zeug funktioniert.