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Do, 23. Oktober 2014, 10:17

Software::Distributionen::Debian

Die Multimedia-Neuerungen von Debian 8 »Jessie«

In zwei Wochen wird der Stand von Debian für die Veröffentlichung von Debian 8 »Jessie« eingefroren. Alessio Treglia hat nun einen Überblick gegeben, was Jessie im Multimedia-Bereich Neues bringen wird.

Software in the Public Interest (SPI)

Die Neuerungen von Debian 8 im Multimedia-Bereich sind umfassend, wie der langen Zusammenfassung von Alessio Treglia entnommen werden kann. Die wichtigste Multimedia-Bibliothek dürfte der FFmpeg-Fork libav in der aktuellen Version 11 sein, die das Abspielen von HECV, einen Opus-Dekoder, Matroska 3D, Apple ProRes und einiges mehr bringt. Die neue libebur128 ist eine freie Implementation der Lautstärken-Empfehlung der European Broadcasting Union (EBU R128), die eine Alternative zu ReplayGain darstellt. Sie ermöglicht es, Audio zu analysieren und beim Abspielen die Lautstärke zu normalisieren.

Neu ist auch libltc, das linearen Zeitcode (LTC) aus SMPTE-Zeitcode kodieren und dekodieren kann. libva und der zugehörige Treiber für Intel-GPUs wurden auf Version 1.4.0 aktualisiert und unterstützen auch Wayland. Weitere neue Bibliotheken sind fftease, lyonpotpourrie, iemlib, pdstring und pd-lua.

Die neueste Version 1.10.0 der LV2-Technologie (Linux Audio-Plugins) wird enthalten sein. Entwicklungswerkzeuge wie LV2 Toolkit und Vee One Suite wurden integriert. Viele neue Audio-Plugin-Sammlungen werden mitgeliefert, darunter x42, zam, ste, Fomp, und andere wie ab2gate, calf, eq10q, frei0r und Naspro wurden aktualisiert.

Auch bei den Anwendungen war das Multimedia-Team sehr aktiv. Neu sind Advene zum Schreiben von Anmerkungen in Videos, die digitale Audio-Workstation Ardour3, das Qt4-Frontend für MPD Cantata, das Soundbearbeitungsprogramm CSound 6, der Audio- und Instrumenten-Synthesizer din, dvd-slideshow, dvdwizard zum vollständigen Automatisieren der DVD-Erstellung, der schlanke Video-Editor flowblade, forked-daapd zum Streamen von Audio, harvid, der Musik-Player Groove Basin, der sich an Amarok 1.4 anlehnt, der universelle Video-Konvertierer HandBrake, jack-midi-clock, das grafische LilyPond-Frontend laborejo, der Mplayer-Fork mpv, der Video.Browser und -Player smtube, sonic-visualiser, SoundScapeRenderer zum Erzeugen von räumlichem Audio, Videotrans zum Erzeugen von VOB-Dateien, zita-bls1, zita-mu1, zita-njbridge und radium-compressor. XBMC wurde in »XBMC von Debian« umbenannt und ist in der aktuellen Version 13.2 enthalten. Die Namensänderung soll deutlich machen, dass das Programm angepasst wurde, um den Debian-Richtlinien zu entsprechen.

Zudem wurden zahlreiche Pakete aktualisiert. Eine Reihe von Programmen, die nicht mehr gewartet werden, wurden aber auch entfernt, in der Regel gibt es einen gleichwertigen oder besseren Ersatz. Insbesondere wurde Mplayer abgesägt, ein kompatibler Ersatz ist Mplayer2, während mpv einige Änderungen einführt. Sammlungen von Multimedia-Paketen lassen sich je nach Aufgabe in verschiedenen Tasks installieren.

Debian wird, wie die Entwickler bereits vor langer Zeit beschlossen hatten, am 5. November eingefroren. Damit wird die Veröffentlichung von Debian 8 »Jessie« vorbereitet, die nach der Beseitigung aller schwerwiegenden Fehler im Frühjahr 2015 erfolgen dürfte. Auch dieses Mal kann Debian aus rechtlichen Gründen nicht alle Codecs in der Distribution mitliefern. Die fehlenden Bibliotheken und bisweilen auch neuere Programme kann man aber von deb-multimedia.org beziehen.

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