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Mo, 27. Oktober 2014, 18:42

Software::Distributionen::Suse

Suse Linux Enterprise 12 veröffentlicht

Suse hat Version 12 von Suse Linux Enterprise offiziell veröffentlicht. Gute fünfeinhalb Jahre nach Suse Linux Enterprise 11 enthält die neue Version, die als Server- und Desktop-Variante kommt, zahlreiche neue Technologien.

Novell

»Gut Ding will Weile haben«, lautete offenbar das Motto von Suse bei der Produktion des Nachfolgers von Suse Linux Enterprise (SLE) 11. Benötigte die Veröffentlichung von Version 11 – damals noch unter den Fittichen von Novell – die im März 2009 erfolgte, noch zwei Jahre und acht Monate seit der Veröffentlichung von Version 10, so wurde die Version 12 erst knapp fünf Jahre später als Betaversion vorgestellt. Noch einmal acht Monate später ist es jetzt so weit, somit steht fünf Jahre und sieben Monate nach SLE 11 das aktuelle Suse Linux Enterprise 12 bereit.

Suse Linux Enterprise 12 ist wie der Vorgänger in einer Server- und einer Desktop-Variante erhältlich. Beide legen laut dem Nürnberger Hersteller Suse besonderen Wert auf Interoperabilität und Stabilität. Die Basis ist der Linux-Kernel 3.12. Die Server-Variante ist für die drei Architekturen x86_64, IBM Power und IBM System z verfügbar. Zu den neuen Funktionen gehört die Möglichkeit, eine Systemänderung vollständig zurückzunehmen, was mit Btrfs und Snapper erreicht wird. Der überarbeitete Yast-Installer ermöglicht die Registrierung des Systems und das Installieren der vorliegenden System-Updates während der Installation. Ferner können Kunden eigene Anpassungen am jetzt in Ruby implementierten YaST leichter vornehmen.

Zahlreiche Zusatzpakete stehen für das Produkt zur Verfügung, von Werkzeugen für die Web-Entwicklung über ein Cloud-Verwaltungsmodul bis hin zu einem noch experimentellen Werkzeug namens »Advanced Systems Management«. Module sind im Rahmen des Server-Abonnements verfügbar, besitzen aber teilweise kürzere Support-Zeiträume.

Zu den weiteren Neuerungen gehört die Umstellung der Netzwerk-Verwaltung auf Wicked und der Ersatz von SysvInit durch Systemd. Als Bootmanager wird Grub 2 eingesetzt. Die Datenbank MariaDB wird jetzt vollständig unterstützt. Für bessere Integration mit VMware sollen die open-vm-tools sorgen.

Neu ist ferner die Möglichkeit, den Kernel mit kGraft live zu patchen. Linux Containers und das Docker-Framework, das nun ein integraler Teil des Systems, allerdings als technische Vorschau ist, werden unterstützt. Suse hatte außerdem schon früher bekanntgegeben, dass es an einem Speicherungsprodukt auf Linux-Basis arbeitet, das den verteilten Objektspeicher und Dateisystem Ceph verwendet. Das Produkt soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen.

SLES 12 kann auf der Power-Architektur nun die neue Little Endian-Option nutzen, die mehr Kompatibilität mit bestehenden (x86)-Anwendungen zum Ziel hat. Zudem werden die Befehlssätze der neuesten Prozessorgenerationen besser ausgenutzt. Erweiterungen des Servers gibt es für Hochverfügbarkeit, verteilte Cluster-Dateisysteme (OCFS2 und GFS2) und zum Einsatz in virtuellen Maschinen unter MS Windows.

Der Enterprise Desktop setzt standardmäßig auf Gnome 3.10. Dabei ist es möglich, einen speziellen SUSE Linux Enterprise Classic-Modus zu verwenden, der die Migration von früheren Versionen erleichtern soll. Weitere Informationen zu SLE 12 kann man den Anmerkungen zur Veröffentlichung entnehmen.

Zeitgleich mit der Veröffentlichung hat Suse auch ein aktualisiertes Kundenportal, das Suse Customer Center, an den Start gebracht. Das soll es den Kunden erleichtern, ihre Abonnements zu verwalten, Patches und Updates zu erhalten und mit dem Kundensupport in Kontakt zu treten.

Die anhaltende Nachfrage hatte Suse zu einer Verlängerung des Support-Zeitraums für Suse Linux Enterprise 11 von bisher sieben auf zehn Jahre bewogen. Für Kunden, die dies benötigen, sind anschließend weitere drei Jahre Unterstützung, zweifellos zum Spezialtarif, möglich. SLE 12 erhält laut der Ankündigung Support für die gleiche Zeitspanne, also nötigenfalls bis 2027. Damit entspricht die Dauer des Supports genau der von Red Hat Enterprise Linux.

Suse Linux Enterprise 12 gibt es in einer kostenlosen 60-tägigen Evaluierungsversion zum Herunterladen und ansonsten in Verbindung mit Support-Abonnements. Es steht außerdem als virtuelle Maschine in Amazon Web Services, Google Compute Engine und Microsoft Azure zur Verfügung.

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