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Thema: »Icewind Dale: Enhanced Edition« für Linux veröffentlicht

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Von Alter Sack am Mo, 3. November 2014 um 19:19 #

Auf Steam kann man nur ein jederzeit widerrufbares Nutzungsrecht erwerben. Auf gut Deutsch: Die Software ist nur gemietet. Das fällt eindeutig unter digitale Rechteverwaltung. Steam ist DRM. Punkt. Ob da noch das andere Paar Schuhe namens Kopierschutz hinzu kommt, ist da nicht relevant.

Seit über 20 Jahren (Rebel Assault 1993) erscheinen Spiele auf CD. Diese Datenträger sind heute noch problemlos lesbar. Bevor Rot-Grün mit der Urheberrechtsreform die Nutzer den Abmahn-Aasgeiern zum Fraß vorgeworfen hat, durfte ich legal Sicherungskopien zum privaten Gebrauch anfertigen. Aus aktuellem Anlass hatte ich die Tage "Night Shift" von Lucasarts in der Hand. In der Anleitung riet LA sogar zum Anfertigen von Sicherheitskopien, um die Originaldiskette zu schonen. Auch andere längst untergegangene Hersteller taten das.

Firmen kommen und gehen. Keiner weiß, ob es Gog und Steam in 30 Jahren noch gibt. Auf Gog erhalte ich etwas, das ich selbst archivieren kann und in 30 Jahren noch spielen kann. Auf Steam erhalte ich Daten in ~/.local/share/Steam mit denen ich mich dann herumschlagen kann.

Ich habe selbst Images von Disketten diverser Plattformen erstellt (C64, Amiga, PC), um die Software darauf für die Nachwelt zu erhalten. Andere haben Software wie Dosbox, Wine, ScummVM und Emulatoren geschrieben. Mit Steam wird das in Zukunft schwierig werden. Steam bietet Wegwerfware, sonst nichts.

Wenn du heute etwa Shadowrun Returns auf Steam erwirbst, ist Schicht im Schacht, wenn es Steam nicht mehr gibt. Hättest du den Titel bei Gog oder im Humble Store erworben und archiviert, sähe die Sache anders aus.

In der legalen Praxis würde man den Titel einfach auf einer Nachfolgeplattform neu erwerben. Das ist der Unterschied: Kommst du von Steam her, *musst* du einen Titel neu erwerben, um ihn zu spielen, wenn es Steam nicht mehr gibt. Das geht freilich nur, wenn der aktuelle Rechteinhaber gerade an einer Verwertung seiner Titel interessiert ist.

Was mich an dieser ganzen Diskussion äußerst befremdet ist aber, dass man sich inzwischen auf einer Linux-Seite dafür rechtfertigen muss, Freiheit anzustreben.

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