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Mo, 15. Dezember 2014, 16:13

Software::Entwicklung

Mozilla: Rust 1.0 im nächsten Jahr

Mozilla plant seine vor knapp drei Jahren vorgestellte Programmiersprache Rust im Frühjahr 2015 in Version 1.0 zu veröffentlichen. Beginnend mit der Alphaversion am 9. Januar sollen jeweils im Abstand von sechs Wochen neue Ausgaben von Rust erscheinen.

Kleines Beispiel in Rust

Hans-Joachim Baader

Kleines Beispiel in Rust

Mozilla hatte Rust schon vor fast drei Jahren in Version 0.1 vorgestellt. Davor war die zu diesem Zeitpunkt bereits funktionsfähige Sprache schon mindestens eineinhalb Jahre lang in Entwicklung gewesen. Die Rust-Entwickler wollen eine Sprache schaffen, die durch die Trennung von Zuständigkeiten auch für sehr große Projekte geeignet ist. Die Sprache wird compiliert, wobei zu C und C++ kompatible Objekte entstehen. Vorhandene C- und C++-Bibliotheken lassen sich ohne Mühe einbinden, so dass eine große Fülle von Software von Anfang an genutzt werden kann. Der Compiler wurde als Frontend für LLVM geschrieben.

Rust soll nach Angaben der Entwickler nicht nur sehr schnell sein, sondern auch die häufigsten Ursachen für Abstürze ausschließen und Race-Conditions bei Datenänderungen vermeiden. Die syntaktische Ähnlichkeit von Rust zu C und anderen von C beeinflussten Sprachen ist lediglich oberflächlich. In vielen syntaktischen und semantischen Details sind Abweichungen zu erkennen. Neben der prozeduralen Entwicklung unterstützt Rust auch Parallelität, objektorientierte Programmierung sowie Elemente funktionaler Programmierung. Darüber hinaus ist generische und Metaprogrammierung sowohl statisch als auch dynamisch möglich.

Das Typsystem von Rust ist statisch und kennt auch Metadaten. Eingebaute Konstrukte erleichtern das Programmieren mit parallelen Prozessen oder Threads, die über Message Passing Daten austauschen können. Die automatische Speicherverwaltung mit Garbage Collection sorgt dafür, dass die von C und C++ bekannten Speicherprobleme und Pufferüberläufe der Vergangenheit angehören. Als Lizenz haben die Mozilla-Entwickler die MIT-Lizenz gewählt.

Nach drei Jahren beständiger Weiterentwicklung, in denen viele Dinge verfeinert und vereinfacht wurden, nähert sich Rust nun der ersten Alphaversion. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie alle geplanten Funktionen der Version 1.0 implementiert, die Standardbibliothek nahezu vollständig ist und Warnungen bei der Verwendung von Funktionalität, die als noch nicht stabil markiert ist, eingeschaltet werden.

Die Alphaversion soll am 9. Januar kommen und eine Änderung im Entwicklungsmodell markieren, da von da an neue Versionen alle sechs Wochen erscheinen sollen. Die erste Betaversion ist dementsprechend in der Woche des 16. Februar geplant, und wenn alles gut geht, bleibt es die einzige Betaversion für Rust 1.0. Mit der Betaversion beginnt auch die Trennung in stabile und Entwickler-Veröffentlichungskanäle. Stabilität ist für Rust 1.0 eines der wesentlichen Ziele. Daher kann es auch weitere Betaversionen vor Rust 1.0 geben, wenn die Entwickler sie für notwendig erachten. Frühestens Anfang April 2015 kann somit Rust 1.0 erscheinen, für das Mozilla ein problemloses Update auf alle 1.x-Versionen und eine stets aktuelle Dokumentation.

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