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Mo, 29. Dezember 2014, 13:31

Software::Virtualisierung

Virtuozzo Core angekündigt

Parallels will seine beiden Linux-basierten Virtualisierungssysteme, das freie OpenVZ und den proprietären Parallels Cloud Server, zusammenführen. Weite Teile der Eigenentwicklungen von Parallels sollen damit freigegeben werden.

Schon 1999 entwickelte das damalige Virtuozzo eine Variante des Linux-Kernels, die leichtgewichtige virtuelle Maschinen ermöglichte. Das war fünf Jahre, bevor Sun den Begriff »Container« prägte. Virtuozzo veröffentlichte gemäß den Bestimmungen der GPL die Kernel-Modifikationen, pflegte jedoch effektiv einen Fork des Kernels. Das Unternehmen erkannte 2005, dass es viel effektiver wäre, mit der Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, und gründete das freie Projekt OpenVZ. Seit diesem Zeitpunkt flossen viele der Änderungen von OpenVZ in den Standard-Kernel, wovon besonders die Namespaces profitierten. Dinge wie Linux Containers (LXC) und Docker wurden dadurch erst möglich.

Nach 2005 wurde Virtuozzo von Parallels aufgekauft und aus dem Virtuozzo-Server wurde der Parallels Cloud Server (PCS). Nach mehreren Jahren Parallelentwicklung von OpenVZ und PCS erkannte Parallels jetzt, dass eine ähnliche Situation wie 2005 entstanden war. OpenVZ sei ein Fork von PCS, zwar mit demselben Kernel, aber starken Unterschieden in den Werkzeugen wie vzctl. Dabei gebe es auch Unterschiede in den Konfigurationsdateien und die Entwicklung müsse überwiegend doppelt geleistet werden.

Das soll jetzt abermals korrigiert werden, wie das Unternehmen in seinem Blog schreibt. OpenVZ und PCS sollen in einer gemeinsamen Code-Basis vereinigt werden, die unter der freien Lizenz von OpenVZ steht. OpenVZ-Nutzer erhalten damit künftig viel zusätzliche neue Funktionalität, ohne ein kommerzielles Angebot des Herstellers nutzen zu müssen.

Als erster Schritt soll in Kürze das Git-Repositorium des Virtuozzo (PCS)-Kernels geöffnet werden. Dieser Kernel beruht auf dem Kernel 3.10 von Red Hat Enterprise Linux 7. Dazu soll die Mailingliste für die Entwickler dieses Kernels öffentlich gemacht werden. Auf dieser werden auch geplante Änderungen vorgestellt und können von allen Interessierten begutachtet werden. Schließlich sollen auch die Bugtracking-Systeme der beiden Varianten zusammengeführt werden. OpenVZ nutzte bisher Bugzilla, Parallels nutzt intern Jira. Da Jira als besser benutzbar angesehen wird, soll es künftig alleine verwendet werden. Fehler, die sicherheitsrelevant sind, werden für die Allgemeinheit nur begrenzt zugänglich sein.

Das resultierende Produkt soll den Namen »Virtuozzo Core« tragen. Einige Anwender würden allerdings lieber den Namen OpenVZ beibehalten. Welcher Name sich schließlich durchsetzt, wird sich herausstellen, sobald Parallels seine Pläne in der angekündigten Pressemeldung konkretisiert.

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