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Do, 22. Januar 2015, 08:03

Gesellschaft::Politik/Recht

Arnhem will mehr freie Software nutzen

Die niederländische Gemeinde Arnhem will zukünftig mehr freie und offene Softwarelösungen verwenden. Ihr Hauptziel ist es, proprietäre Server-Lösungen durch freie Pendants zu ersetzen. Auch die Desktop-Rechner sollen mit Open-Source-Software laufen. Weil sich die Umstellung hier aber aufgrund der Herstellerbindung als nicht ganz einfach erwies, haben die Verantwortlichen das Vorhaben auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

»Wir möchten die Kosten unserer Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) senken und freie Software ist ein Weg, um dieses Ziel zu erreichen«, erklärte der für die IKT der Gemeinde verantwortliche Stadtrat Martijn Leisink. Laut Leisink hat die Stadt sämtliche Vorarbeiten erledigt, um die auf den Servern laufenden Betriebssysteme und Anwendungen zu ersetzen. Leisink schätzt an freier Software vor allem deren Sicherheit und Flexibilität. Er gibt auch zu, dass die IT-Verantwortlichen seiner Stadt wenig Erfahrung mit Open-Source-Werkzeugen haben. Vor fünf Jahren war die Stadt wohl noch auf einen einzigen Hersteller fixiert.

Im letzten Jahr legte die Gemeinde Pläne für ein Pilotprojekt auf Eis, in dessen Rahmen LibreOffice als Alternative für eine weit verbreitete proprietäre Bürosoftware getestet werden sollte. Laut dem Leiter der städtischen IT-Abteilung ging dem eine drohende Geldbuße für ebenjene Büroanwendung voraus, die die Stadt durch den Kauf neuer Lizenzen für 600.000 Euro und einer Verlängerung der bestehenden Rahmenvereinbarung abwendete. Die Strafzahlung stand im Raum, weil die Stadt nicht über genügend Lizenzen für ebenjene Bürosoftware verfügte, die die Beamten auch für die Arbeit von zu Hause aus nutzten.

Ratsherr Leisink bestätigt, dass die Stadt an einen Hersteller gebunden ist, weil viele städtische Anwendungen dessen Bürosoftware benötigen. »Wir versuchen unseren Integrator dazu zu bekommen, LibreOffice zu unterstützen«, so Leisink. Die Stadt arbeite ferner daran, alle proprietären Dokumentenmakros und Vorlagen loszuwerden, die sie an den einen Hersteller fesseln, aber das ist zeitaufwändig.

Aktuell sind die IT-Verantwortlichen dabei, auf allen Workstations LibreOffice oder OpenOffice zu installieren. In drei Jahren soll dann der endgültige Wechsel erfolgen. Bis dahin haben die städtischen Angestellten Zeit, sich mit den neuen Anwendungen vertraut zu machen. Mit alternativen Webbrowsern wie Mozillas Firefox verfährt die Stadt ähnlich. Gemäß Leisink läuft auf den Arbeitsplätzen der Stadt bereits SUSE Linux, aber es wird noch ein proprietärer Desktop von einem zentralen Server nachgeladen. »So ist die Arbeit daheim oder im Büro für die Nutzer das Gleiche.«

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Kommentare (Insgesamt: 3 || Alle anzeigen )
typo (jjsa, Do, 22. Januar 2015)
Re: Bye Bye Microsoft... (Ruediger, Do, 22. Januar 2015)
Bye Bye Microsoft... (lustiger mensch, Do, 22. Januar 2015)
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