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Mo, 26. Januar 2015, 18:09

Software::Distributionen::Debian

Veröffentlichungskandidat von Debian 8.0 erschienen

Die Entwickler des Debian-Installers haben den ersten Veröffentlichungskandidaten der Installationsmedien von Debian 8.0 »Jessie« freigegeben.

Software in the Public Interest (SPI)

Der Debian Installer ist die grundlegende Komponente der Debian-Installationsmedien, die für alle zwölf unterstützten Architekturen (einschließlich kfreebsd für 32- und 64-Bit-x86) angeboten werden. Der jetzt veröffentlichte erste Veröffentlichungskandidat ist effektiv auch der Veröffentlichungskandidat von Debian 8.0 selbst, da er ein Abbild des kompletten Debian-Archivs enthält.

Der Veröffentlichungskandidat bringt das neu entwickelte Artwork für Debian 8.0 namens »Lines«. In der i386-Architektur werden die Kernel-Pakete jetzt nicht mehr mit »i486« bezeichnet, da das System auf 486-Prozessoren schon länger nicht mehr läuft, und verwendet daher die Bezeichnung »i586«.

Der Installer benutzt denselben Kernel wie die kommende Version der Linux-Distribution, der auf Linux 3.16 beruht. Wo es für die Unterstützung neuer Hardware nötig ist, wurden allerdings Treiber aus neueren Kernel-Versionen zurückportiert. In der aktuellen Version sind im Installer 75 Sprachen wählbar, davon sind allerdings erst 19 vollständig übersetzt.

Mit dieser Veröffentlichung rückt die Freigabe von Debian 8.0 »Jessie« etwas näher. Die Distribution ist schon seit Anfang November eingefroren und akzeptierte außer einigen geplanten Updates nur noch Fehlerkorrekturen. Laut der Statusseite existieren aber immer noch rund 196 kritische Fehler, von denen erst für ein Viertel eine Korrektur oder anderweitige Klärung vorliegt. Die Freigabe der offiziellen Debian-Version kann demnach trotz dem Aufruf des Projektleiters Lucas Nussbaum nicht mehr vor der Konferenz FOSDEM Anfang Februar in Brüssel erfolgen.

Debian 8.0 bringt unter anderem zwei neue Architekturen, arm64 und ppc64el, während zwei Architekturen aufgegeben wurden, ia64 und Sparc. Die 32-Bit-Architektur s390 wurde durch die 64-Bit-Portierung s390x ersetzt. Diverse andere Portierungen, darunter auch kFreeBSD, sind inoffiziell verfügbar.

Die wohl umstrittenste, aber nicht die größte Änderung ist die Umstellung des Standard-Init-Systems auf Systemd, womit Debian mit Fedora, Opensuse und zahlreichen anderen Distributionen gleichzieht. Andere Init-Systeme werden weiterhin unterstützt. Neben dem Kernel-Update mit erweiterter Hardware-Unterstützung wurden auch zahlreiche Software-Pakete aktualisiert oder neu hinzugefügt. Die Zahl der Pakete ist auf über 43.000 angewachsen, obwohl einige tausend veraltete Pakete entfernt wurden.

Der Standard-Desktop von Debian 8.0 ist Gnome 3.14. Daneben sind KDE 4.11, Xfce 4.10 und LXDE verfügbar. Das Standard-Dateisystem ist weiterhin ext4. Btrfs kann verwendet werden, wenn eine separate /boot-Partition angelegt wird. Die Benutzer können sich zwischen MySQL 5.5 und der weitgehend kompatiblen Alternative MariaDB 10.0 entscheiden.

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