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Sa, 7. Februar 2015, 10:58

Software::Branchenlösungen

GNU Health 2.8.0 veröffentlicht

Das freie Gesundheits- und Krankenhausinformationssystem GNU Health ist nach siebenmonatiger Entwicklungszeit in der Version 2.8 erschienen. Die Software, die auch eine Komponente zum Verwalten elektronischer Patientenakten enthält, wird unter anderem in Krankenhäusern Afrikas und Südamerikas eingesetzt. Das International Institute for Global Health der United Nations University nutzt GNU Health zu Ausbildungszwecken.

GNU Solidario

Die GNU Health-Entwickler konzentrieren sich darauf, in ihrer Software alle für die medizinische Grundversorgung nötigen Funktionen umzusetzen. GNU Health kann medizinische Pfade abbilden und hilft dem Personal eines Krankenhauses so beim Verwalten der Patienten von der Einlieferung bis zur Entlassung und sämtlichen dazwischenliegenden Schritten wie Behandlungen, Medikamentenverabreichungen und Rechnungsstellung. Das System kennt das standardisierte Diagnoseklassifikationssystem ICD-10 (International Classification of Diseases) und das dazugehörige Behandlungs-Kodierungssystem ICD-10-PCS (International Classification of Disease Procedure Coding System). In elektronische Patientenakten können Bildmaterialien (MRT, CTG, Röntgen) und Laborbefunde einfließen. Mit GNU Health können Gesundheitsdienstleister viele sozio-ökonomische Faktoren sowie Lebensgewohnheiten (Ernährung, Sport, Rauchen, ...) erfassen und in der Behandlung berücksichtigen. Ferner lassen sich mit der Software epidemiologische und andere Statistiken erstellen.

GNU Health 2.8 ist kompatibel zum Python-Framework Tryton 3.4, das bereits Module für Buchhaltung, Rechnungsstellung, Verkaufs- und Bestellwesen, Projektmanagement, Ressourcenplanung und Inventarverwaltung mitbringt. In der aktuellen Version setzten die Entwickler Synchronisations-Funktionalitäten um und machten GNU Health fit für verteilte Umgebungen und Datenaggregation. Es wurden ein HL7 FHIR-Server (Fast Healthcare Interoperability Resources), Impfempfehlungen für verschiedene Länder und eine automatische Prüfung des Immunisierungs-Status eines Patienten implementiert. Das Lebensdatensystem kann Geburts- und Sterbeurkunden erstellen.

Das Gesundheitsministerium Jamaicas steuerte ein Überwachungssystem für Verletzungen bei und es gibt ein Kontrollprogramm, um Backups zu erstellen und Patches in GNU Health einzuspielen. Die Entwickler feilten an den Verschlüsselungsfunktionalitäten und integrierten GPG in das freie Gesundheits- und Krankenhausinformationssystem. Abgeschlossene Patientenbehandlungen können jetzt digital signiert und so gegen unbemerkte nachträgliche Manipulation geschützt werden. Ferner kann die neue GNU Health-Version demografische Berichte ausgeben. Weitere Änderungen sind im Changelog der Anwendung nachzulesen.

GNU Health wurde von 2008 von Luis Falcón unter dem Namen Medical ins Leben gerufen. Die Software wird von der gemeinnützigen Organisation GNU Solidario entwickelt, ist in Python implementiert und steht unter der GPLv3. Als Datenbankmanagementsystem nutzt GNU Health PostgreSQL. GNU Health wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und ist seit 2011 ein GNU-Projekt der Free Software Foundation. Zu dem Zeitpunkt erhielt das Projekt auch seinen jetzigen Namen. Die Software ist auf der Download-Seite des Projekts erhältlich.

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