Login
Newsletter
Werbung

Fr, 13. Februar 2015, 10:12

Software::Multimedia

PulseAudio 6.0 veröffentlicht

PulseAudio, eine netzwerktransparente und plattformunabhängige Sound-Zwischenschicht für Linux und weitere Systeme, wurde knapp ein Jahr nach der letzten Hauptversion in der Version 6.0 veröffentlicht. Neu in PulseAudio 6.0 sind unter anderem eine bessere Unterstützung von BlueZ 5, systemd-Socket-Aktivierung, bessere Unterstützung von Multichannel-Profilen und Geschwindigkeitsverbesserungen.

freedesktop.org

PulseAudio ist eine netzwerktransparente Zwischenschicht, die Audioströme der Clients verwaltet und ausgibt. Die Entwicklung ist plattformunabhängig und fungiert mit dem PulseAudio-Daemon sowohl als Soundserver als auch als eine Hardware-Schnittstelle. PulseAudio lehnt sich an die Funktionsweise des Enlightened Sound Daemon (ESD) an, der allerdings seit 2000 nicht mehr weiterentwickelt wird. Im Gegensatz zu dem zweiten bekannten Server unter Linux, dem JACK Audio Connection Kit (JACK), richtet sich PulseAudio weniger an Sound-Produzenten als an den Desktop-Nutzer.

Die zentrale Funktion von PulseAudio ist neben der Trennung der Anwendungen von der Sound-Hardware auch die Erhöhung der Funktionalität von Audio-Anwendungen. So werden alle Ströme von Anwendungen, die PulseAudio unterstützen, direkt an den Server übergeben, der sich um die weitere Verarbeitung kümmert. Eine Stärke des Systems ist dabei, dass einzelne Audioströme nicht an eine bestimmte Hardware gebunden sind. So können sie beispielsweise mühelos zwischen verschiedenen Ausgabegeräten umgeleitet werden. Dies kann sowohl manuell als auch automatisch erfolgen. Zudem unterstützt die Lösung virtuelle Geräte, die es ermöglichen, beispielsweise mehrere Ausgabegeräte zu einer Einheit zusammenzufassen.

Mit der Freigabe der Version 6.0 hat das Team die Lösung um weitere Funktionalität erweitert. Neben diversen Funktionen und Schnittstellen für Entwickler bringt die neue Version eine direkte Unterstützung von Bluetooth HSP/HFP mittels BlueZ 5 mit. Während das »native« Backend lediglich HSP (Headset) und nicht HFP (Hands-Free) unterstützt, bietet das zweite Backend unter dem Namen »oFono« eine Unterstützung für HFP, nicht aber für HSP. So ist es bei dem nativen Backend möglich, ein mobiles Gerät an einen PC anzuschließen und das Gerät als Headset zu nutzen. Der umgekehrte Weg – der PC als Headset oder »Hands-Free-Device« – geht dagegen nur mit oFono. Da beide Backends sich gegenseitig nicht stören, ist es allerdings auch möglich, beide gleichzeitig zu nutzen. Ein Patch ergänzt die Funktionalität innerhalb von BlueZ.

Eine weitere Neuerung der aktuellen Generation von PulseAudio ist der systemd-Aktivierungssocket. Im Moment werden allerdings lediglich Unix-Sockets unterstützt. TCP-Sockets sollen zu einem späteren Zeitpunkt kommen. Darüber hinaus haben die Entwickler an der Geschwindigkeit und der Latenz gearbeitet. Neu ist ebenfalls eine bessere Unterstützung von Multichannel- und 2.1-Profilen. Zudem lassen sich ab sofort auch mehrere Instanzen von module-jack-sink oder module-jack-source laden, und pactl unterstützt das Setzen von verschiedenen Lautstärken für jeden Kanal eines Geräts oder Streams.

Eine Liste der Änderungen kann dem Changelog der neuen Version entnommen werden. Für Anwender, die die Integration von PulseAudio 6.0 in ihre Distribution nicht abwarten können, steht der Quellcode zum Download bereit.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung