Gesellschaft::Politik/Recht
Der IT des Europa-Parlaments kommt eine Vorbildfunktion zu
Zu diesem Schluss kommt Giancarlo Vilella, General-Direktor von DG ITEC, der IT-Abteilung des Europäischen Parlaments anlässlich einer Veranstaltung im Rahmen des Document Freedom Day 2015.
EU
Initiative für mehr E-Government
Im Rahmen der seit fünf Jahren von den Europa-Grünen und der Europäischen Freien Allianz zum DFD abgehaltenen Veranstaltung wurde im Verlauf eines Workshops ein
Report (PDF) vorgestellt, der die Konsequenzen für die IT untersucht, die sich aus den Richtlinien zu Offenheit des Europäischen Parlaments (EP) ergeben. Die Studie, die von Carlo Piana, einem der Autoren und Rechtsanwalt mit starkem Bezug zu freier Software, vorgestellt wurde, kommt zu dem Schluss, dass zwar freie Software nicht zwingend bei der Umsetzung der Offenheitsrichtlinien des EP ist, diese aber wesentlich erleichtert.
Piana skizziert freie Software als den bei weitem einfachsten Weg, offene Standards zu etablieren und eine einseitige Anbieterbindung zu verhindern. Die öffentliche Hand müsse eine solche einseitige Anbieterbindung unter allen Umständen vermeiden, so Piana, da Technologie die Entscheidungsfindung im politischen Prozess beeinflusst. Er schlägt vor, öffentliche Verwaltungen sollten ihre IT-Architektur nach Gesichtspunkten planen wie dies Bibliothekare und Museumsdirektoren tun. Dort sind Langlebigkeit und ein möglichst wenig restriktiver Zugang der Öffentlichkeit oberste Maximen.
Die Erstellung der Studie wurde von Professor Douwe Korff begleitet. Korff warnte auf dem Event in Brüssel, das Verständnis der Informationstechnologie sei zunehmend wichtig im politischen Prozess. In der zivilen Gesellschaft kollidiere der Wunsch nach Offenheit mit proprietären Systemen. Wichtige Faktoren seien der erreichte Grad an Offenheit, in wieweit die Öffentlichkeit involviert werde und inwieweit Änderungen erlaubt seien.
IT-Direktor Vilella äußerte auf der Veranstaltung seine Überzeugung, ICT könne ein starkes Werkzeug der Demokratie sein. »Wir wollen die Avantgarde der politischen Institutionen sein«.