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Di, 7. April 2015, 14:26

Software::Entwicklung

Elektra 0.8.11 erschienen

Das Entwicklerteam der Konfigurations-Bibliothek Elektra hat Version 0.8.11 freigegeben. Die größte Neuerung in dieser Version ist, dass sie das feste Codieren von Werten in Anwendungen komplett vermeidbar machen will.

Inspiriert von der Windows-Registry und GConf speichert Elektra, vor über zehn Jahren unter dem Namen »Linux Registry« gestartet, Konfigurationsdaten in einer Hierarchie von Schlüssel- und Wertepaaren. Im Gegensatz zu GConf benötigt Elektra keinen Daemon und strebt die systemweite Konfiguration wie die Windows-Registry an, verwendet allerdings ein XML-Format zur Repräsentation des Konfigurationsbaumes.

Eine beispielhafte Implementation der X.org-Konfiguration mit Elektra wurde bereits im Dezember 2004 vorgestellt. Doch ist es Elektra offenbar bis heute nicht gelungen, eine größere Zahl von Projekten davon zu überzeugen, ihre bestehenden Konfigurationsmethoden zu ersetzen. Zwischen 2008 und 2014 geriet das Projekt weitgehend in Vergessenheit. Inzwischen hat die Weiterentwicklung wieder an Fahrt aufgenommen. So ist jetzt die Version 0.8.11 mit einigen größeren und zahlreichen kleineren Verbesserungen erschienen. Die Download-Möglichkeiten der neuen Version kann man der Ankündigung entnehmen.

Elektra will in der neuen 0.8.11 erreichen, dass man in einer Anwendung überhaupt keine Werte mehr fest codieren muss. Das soll selbst dann gelten, wenn die Anwendung unter dem erwarteten Schlüssel keinen Wert findet und daher auf irgendeinen sinnvollen Standardwert zurückgreifen muss. Erreicht wird das mit einem neuen Namensraum unter /spec, der die bisherigen Namensräume ergänzt. Seitens der Anwendung werden keine Änderungen nötig, um den vorgegebenen Standardwert zu finden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Semantik der vorhandenen Namensräume klarer herausgearbeitet.

Die im letzten Jahr eingeführte semantische Dreiwege-Zusammenführung von Änderungen erwies sich aufgrund ihrer Granularität als ziemlich schwer verständlich. Sie wurde daher um vordefinierte Merge-Konfigurationen ergänzt.

Die von Raffael Pancheri begonnene grafische Oberfläche qt-gui wurde weiter verbessert und erhielt eine integrierte Hilfe, neue Menüs und Optionen, die Möglichkeit der Rücknahme und Wiederholung von Änderungen, weitere Konfigurationsmöglichkeiten, Erweiterungen der Übersetzungen und zahlreiche Korrekturen. Die verbliebenen Fehler sollen nach Angaben des Teams schnell behoben werden. Für Pancheri diente die Verbesserung und Evaluierung der Oberfläche als Grundlage für eine Diplomarbeit (PDF).

Darüber hinaus wurden in Elektra 0.8.11 nach Angaben des Teams noch zahlreiche kleinere Verbesserungen untergebracht, die wohl größte Zahl an Änderungen bisher. So wurden Dokumentationen und Beispiele verbessert, die Benchmarks ebenso wie die Tests stark erweitert, Teile des Codes umgeschrieben und verbessert und die automatische Eingabeergänzung für Bash stark verbessert. Details kann man in den Anmerkungen zur Veröffentlichung nachlesen.

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