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Fr, 19. Juni 2015, 10:38

Software::Netzwerk

Systemd 220 bringt persistente Netzwerk-Interface-Namen bei Debian und Ubuntu

Martin Pitt, der im Mai eine Diskussion über seine Pläne für persistente, vorhersehbare Netzwerk-Interface-Namen startete, hat nun die Grundlagen dafür in Systemd 220 gelegt. Dies gilt nur für neue Installationen oder nach manueller Umstellung bestehender Umgebungen.

Pitt, der Canonical-Angestellter und sowohl Ubuntu- als auch Debian-Entwickler ist, hat jetzt für Systemd 220-6ubuntu2 und 220-7 in Debian seine Idee der Einführung persistenter Netzwerk-Interface-Namen auf der Basis der Udev-Funktion net.ifnames umgesetzt. Die Umstellung gilt für die stabilen Veröffentlichungen ab Ubuntu 15.10 »Wily Werewolf«, bei Debian ab Debian 9 »Stretch«, jedoch automatisch lediglich für neue Installationen. Das verkündete Pitt jetzt auf der Ubuntu-Entwicklerliste. Die einzelnen Änderungen können im Debian-Tracker nachgelesen werden. Etwas mehr Hintergrund findet sich in Debian in der README-Datei zu Udev 220-7, die per zcat /usr/share/doc/libudev1/README.Debian.gz aufgerufen werden kann.

Während Pitts Diskussionsgrundlage vom Mai bei Ubuntu nur wenige Kommentare erhielt, entspann sich bei Debian über Wochen eine rege Diskussion, die die Änderungen überwiegend positiv kommentierte. Im Nachgang passte Pitt seinen Vorschlag als Ergebnis der Diskussion in Bezug auf die Namensgebung bei Netzwerkgeräten mit USB-Interface an, indem die Namen für solche Geräte künftig auf der Media-Access-Control-Adresse (MAC) basieren sollen. Die Funktionalität ist in Udev seit Version 197 vorhanden.

Die Vorgehensweise bei der Umstellung etwa bei Debian Unstable ist recht einfach: Für einen Test hängt man den String net.ifnames=1 an die Kernelzeile in Grub an und benennt /etc/udev/rules.d/70-persistent-net.rules um. Um die Änderung permanent zu machen, hängt man net.ifnames=1 in der Datei /etc/default/grub an die Zeile GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT an und startet GRUB neu.

Die Entwickler erwarten sich von der Maßnahme eine konsistentere Namensgebung bei Netzwerkgeräten und die Gleichbehandlung virtualisierter Umgebungen. So soll etwa vermieden werden, dass, wie es jetzt vorkommen kann, beim Vorhandensein mehrerer Netzwerkgeräte ein Gerät einmal als »eth0«, beim nächsten Start aber als »eth1« bezeichnet wird. Der zugeteilte Bezeichner soll künftig auch dann erhalten bleiben, wenn beispielsweise ein Gerät entfernt wird. Ausführliche Informationen zum Thema vermittelt Freedesktop.org.

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