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Fr, 26. Juni 2015, 12:04

Software::Browser

Google entfernt Sprachsuche aus Chromium

Nachdem eine Untersuchung eines Entwicklers für Unmut sorgte, weil Chromium im Hintergrund unfreie, binäre Dateien heruntergeladen habe, hat sich das Team entschieden, die Funktionalität komplett aus dem Browser zu entfernen. Zuvor war es lediglich möglich, sie beim Kompilieren zu deaktivieren.

Der freie Webbrowser Chromium

Mirko Lindner

Der freie Webbrowser Chromium

Ende der vergangenen Woche sorgte eine Nachricht für Unmut, wonach Google in seinem freien Browser im Hintergrund unfreie Dateien nachlade. Bei der Funktionalität handelt es sich um die Spracherkennung, die mittels »OK Google« aktiviert wird. Diese wird lediglich binär vertrieben. Quellen oder verifizierbare Untersuchungen gibt es nicht. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Erweiterung dem Anschein nach komplett im Hintergrund agiert und auch nicht in der Liste der installierten Anwendungen auftaucht.

Google versprach Besserung und änderte den Quellcode dahingehend, dass es Paketerstellern möglich war, das immer noch standardmäßig eingeschaltete Verhalten zu deaktivieren. Debian machte daraufhin von der neuen Funktion gleich Gebrauch und schaltete das Herunterladen ab. Doch nicht jeder war mit der Lösung zufrieden. Schon das Vorhandensein eines Automatismus, welcher Dateien unbemerkt herunterladen konnte, versetzte viele Anwender in Misstimmung.

Nun reagierte Google erneut und Matt Giuca erklärte, die Spracherkennung standardmäßig aus Chromium entfernen zu wollen. Laut Giuca hat eine binärer Blob nichts in einem freien Browser zu suchen. Chromium werde deshalb, beginnend ab der Revision r335874 bzw. der stabilen Version 45, über keinerlei Spracherkennung mehr verfügen. Dementsprechend wird es auch keine Möglichkeit geben, die Funktionalität zur Laufzeit zu aktivieren. Anwender, die weiterhin die Hotwording-Funktion haben wollen, müssen diese bei der Kompilierung mittels enable_hotwording=1 einschalten.

Nicht von der Änderung betroffen werden Anwender von Chrome sein. Wie bereits in der Vergangenheit wird Googles proprietärer Browser weiterhin unfreie und geschlossene Komponenten einsetzen.

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