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Di, 7. Juli 2015, 14:21

Software::Browser

Mozilla plant massive Änderungen an Firefox

Mozilla will die Firefox-Oberfläche von XUL auf Web-Technologien umstellen. Neue Funktionen, aber auch wichtige Korrekturen sollen die Benutzer deutlich schneller erreichen als heute.

Mozilla Foundation

Dave Camp von Mozilla berichtet von internen Überlegungen bezüglich der Art und Weise, wie Firefox erstellt wird. Der Bericht soll nach seiner Darstellung Hintergrundinformationen liefern für die Diskussion, die Mozilla anstoßen will. Entschieden ist somit noch nichts, denn zunächst sollen alle Interessierten die Möglichkeit haben, ihre Meinung einzubringen.

Firefox ist in weiten Teilen auf der Basis von Webtechnologien entstanden, so Camp, was aber noch viel stärker genutzt werden könnte. Insbesondere könnte die Oberfläche direkt auf HTML, JavaScript und CSS aufgebaut werden, wie es andere Anwendungen auch tun (beispielsweise die Gnome Shell oder der Editor Atom). Firefox verwendet wie das Ursprungsprojekt Mozilla Internet Suite, die als Seamonkey weiterlebt, XUL zur Definition der Oberfläche. Diese Technologie wurde seinerzeit von Mozilla entwickelt, um die Lücke von HTML zu großen Webanwendungen zu schließen. Nun, da dasselbe mit Webstandards erreichbar sei, sollte Firefox diese nutzen.

Aus der Verwendung von XUL erwachsen laut Camp mittlerweile Nachteile wie Geschwindigkeitsprobleme, die nicht behoben werden oder Gecko unnötig komplex machen. Zudem seien viele Entwickler nicht oder viel weniger als mit Webtechnologien damit vertraut.

Auf welche Weise Mozilla von XUL abrückt, ist noch offen für Diskussionen. Sicher ist, dass noch viele Fragen zu klären sind und eine Änderung nicht so schnell kommen wird. Zunächst sind alle Interessierten aufgefordert, sich an der Zukunftsfindung zu beteiligen. Wo diese Diskussion stattfindet, ist unklar, auf der Mailingliste ist noch keine Antwort auf Camps Mail zu finden. Man könnte darüber spekulieren, ob eine komplett überarbeitete Oberfläche mit der Ablösung der HTML-Engine Gecko durch die neue Engine Servo in Mozillas neu entwickelter Sprache Rust einhergehen könnte. Doch das wird sich, wie alles weitere, noch herausstellen.

Die andere Änderung, die Camp und andere propagieren, ist ein schnellerer Entwicklungszyklus. Neue Funktionen brauchen im Normalfall eine Testphase von mindestens 18 Wochen, bis sie die Anwender erreichen, nämlich jeweils sechs Wochen in »Mozilla Central«, der Aurora (Alpha)- und der Betaversion. Diese Zeit sollte generell kürzer sein, und wichtige Korrekturen sollten binnen Minuten statt Tagen zur Verfügung stehen. Die Infrastruktur kann es mittlerweile leisten, dass individuelle Korrekturen oder neue Funktionen einer Teilmenge der Benutzer zur Verfügung gestellt werden, bevor sie allgemein freigegeben werden. Darauf soll die neue Strategie aufbauen. Verkürzte Zeiten hatte Mozilla in letzter Zeit schon mit einigen neuen Funktionen erprobt, was allerdings nicht immer gut von den Benutzern aufgenommen wurde. Mehrmals kritisierten zumindest einzelne Entwickler, dass die Neuerungen kaum durchdacht und schlecht getestet waren und Regressionen verschiedenster Art brachten.

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