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Mo, 17. August 2015, 20:51

Software::Büro

Offener Brief an die Apache Foundation in Sachen OpenOffice

Gnome-Entwickler Christian Schaller hat einen offenen Brief an die Apache Foundation und das Apache OpenOffice Team gerichtet mit der Bitte, Anwender, die die OpenOffice-Webseite besuchen, auf die Seite von LibreOffice umzuleiten.

OpenOffice.org

Als Begründung führt er an, OpenOffice sei ein offensichtlich totes Projekt, seit IBM die verbliebenen Entwickler vor über einem Jahr abzog. Technik-affinen Menschen sei mittlerweile bekannt, dass LibreOffice das aktive Projekt sei, Menschen, die sich wenig mit Technik befassen, würden allerdings aus Gewohnheit und Unwissenheit heraus immer noch OpenOffice installieren. So geschehen in Schallers Familienkreis, was ihn zu dem offenen Brief anregte.

Er honoriert die Tatsache, dass die Apache Foundation viel Zeit und Mühe darin investiert hatte, OpenOffice ein neues zuhause zu geben und es mit einer adäquaten Lizenz auszustatten. Jetzt müsse man aber einsehen, dass der Versuch der Rettung des Projekts gescheitert sei und im Sinne des Wohlergehens der Anwender freier Software verbleibenden Anwendern von OpenOffice beim Umstieg auf LibreOffice behilflich sein. Weiterhin so zu tun als sei OpenOffice ein aktives Projekt, schädige zudem das Ansehen von Open-Source-Office-Software generell. Schaller sieht auch keine Hoffnung für das Projekt, denn »mit ein oder zwei neuen Entwicklern« sei es nicht getan. Ein Projekt dieser Größe braucht eine engagierte Gemeinschaft, so Schaller. Er stellt auch klar, dass dieser Brief nie geschrieben worden wäre, wenn sich das Projekt neben LibreOffice gut weiterentwickelt hätte, er also keine Abneigung gegen OpenOffice als solches hege. OpenOffice sei ein wichtiger Bestandteil der Open-Source-Geschichte, aber das sei auch alles, was es derzeit noch sei.

Der bedauernswerte Zustand der ehemals wichtigen Office-Suite ist schon länger ruchbar. Bereits im Juni war auf einer Vorstandssitzung Unklarheit über den weiteren Kurs attestiert worden. Ebenso war und ist unklar, ob und wann Version 4.1.2 veröffentlicht wird. Damit verbleibt auch eine schwere Sicherheitslücke weiterhin offen. Der Niedergang def Office-Suite begann, als OpenOffice bei der Firmenübernahme von Sun in den Besitz von Oracle übergegangen war. Das Unternehmen hatte kein Interesse an der Software und übergab sie nach einer Weile der Untätigkeit an die Apache Foundation. Zuvor verließen bereits viele Entwickler, die der Stagnation etwas entgegensetzen wollten, das sinkende Schiff und gründeten LibreOffice.

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