Login
Newsletter
Werbung

Mi, 4. November 2015, 10:18

Software::Distributionen::Fedora

Fedora 23 bringt viele Neuheiten

Fedora 23 wurde in den Varianten Workstation, Server und Cloud veröffentlicht. Standarddesktop ist Gnome 3.18, es gibt zudem Spins mit KDE, Xfce, MATE, LXDE und erstmals auch mit Cinnamon.

Boxes

Fedora

Boxes

Fedora 23 kommt mit Kernel 4.2, Systemd 222-7, GCC 5.1, Mesa 11 sowie Xserver-Xorg 1.18. Neben Gnome 3.18 als Desktop sind unter anderem LibreOffice 5 und Firefox 41.01 vorinstalliert. Python 3 ist nun Standard, Python 2.7 kann aber aus dem Archiv nachinstalliert werden. Ein wichtiges Ziel für Fedora 23 war die zusätzliche Härtung aller Pakete. Dazu mussten die Pakete mit zusätzlichen Compiler-Flags neu gebaut werden, um besser gegen Speicherkorruption, Pufferüberläufe und andere Sicherheitsprobleme gerüstet zu sein. Fedora 23 markiert auch das Ende des ersten Jahres von Fedora.next, dessen erste Veröffentlichung mit Fedora 21 stattfand. Fedora 23 markiert aber auch das Aus für die 32-Bit-Plattform bei Fedora, ab Version 24 wird die Distribution nur noch in 64-Bit ausgeliefert.

Die Integration von Wayland wurde weiter vorangetrieben, der neue Display-Server soll möglichst in sechs Monaten mit Fedora 24 zum Standard werden. Bei der Anmeldung an das System kann eine Wayland-Sitzung ausgewählt werden, die bereits weitgehend unauffällig läuft. Bei Aufbauten mit mehreren Monitoren soll es jedoch noch zu Problemen kommen.

Darüber hinaus bringt Fedora 23 weitere Neuerungen mit. So ist erstmals die Installation von Firmware für UEFI und andere Systembestandteile direkt aus der Gnome Softwareverwaltung möglich. Dazu wird ein Mainboard benötigt, dass die UEFI-Spezifikation 2.5 umsetzt. Weiterhin müssen die Hardwarehersteller ihre Firmware in eine gemeinsame Datenbank einstellen. Technische Einzelheiten zu fwupd, wie die Software dazu heißt, vermittelt ein Artikel von Entwickler Richard Hughes.

Fotostrecke: 5 Bilder

Boxes
Weather
Dev Assistant
Dateimanager Files
Gnome Shell
Neu ist auch die Integration des Google-Drive-Backends in den Gnome-Dateimanager Nautilus. Damit wird Google Drive voll in das System integriert und steht gleichwertig neben lokalen Ressourcen und Netzwerkanbindungen. Neu ist ebenfalls die Unterstützung des Umgebungslichtsensors. Dieser in mobilen Geräten zunehmend verbaute Sensor regelt die Helligkeit des Displays nach dem Umgebungslicht und kann dabei nicht unerheblich Energie im Akku einsparen und somit die Laufzeit von unterstützten Notebooks verlängern. Für Notebooks ohne diesen Sensor könnte bei ausreichend Interesse ein Open-Hardware-Projekt entstehen, das den Sensor in Form eines kleinen Dongle realisiert.

Als technische Vorschau ist in Fedora 23 das Projekt XDG-Apps enthalten. Dabei geht es um Sandboxed Applications, einer neuen Technik zum Packen von Desktop-Applikationen. Damit können Applikationen so gebaut werden, dass sie unverändert unter vielen Distributionen lauffähig sind. Dazu kommt der Sicherheitsaspekt, der sicherstellen soll, dass Apps möglichst wenig Zugriffsmöglichkeiten auf den Host haben. Das wird mittels moderner Kerneltechniken wie Namespaces, Cgroups und Kdbus unter Einbindung von SELinux realisiert. Da Kdbus gerade wieder in weitere Ferne gerückt ist, konzentrieren sich die Entwickler vorerst auf die Wiederverwendbarkeit von Paketen in anderen Distributionen. XDG-App könnte damit zu einem Pendant zu Docker für den Desktop werden.

Bei den Personalien ist der Rücktritt eines Entwicklers zu vermelden. Kevin Kofler, seit acht Jahren mitverantwortlich für den KDE-Spin von Fedora, trat vor wenigen Tagen von seiner Verantwortung diesbezüglich zurück. Er kritisierte sowohl KDE selbst, das mit immer mehr Paketen ständig umfangreicher werde, als auch Fedora, das im Rahmen von Fedora.next den Fokus noch mehr auf Gnome verschoben habe, sodass KDE mittlerweile ein Bürger zweiter Klasse sei. Den jetzt veröffentlichten KDE-Spin zu Fedora 23 bezeichnete er als das »den vermutlich schlechtesten KDE-Spin, den Fedora jemals veröffentlicht hat«.

Fedora 23 Server hat neben den Rollen für Datenbank und Domain Controller eine dritte Rolle erhalten. Dabei geht es um einen von memcached unterstützen Cache Server. Fedora 23 Cloud bringt keine Neuheiten, sondern stetige Weiterentwicklung. Der Fedora Atomic Host wurde wegen seiner zu schnell voranschreitenden Entwicklung aus dem sechsmonatigen Veröffentlichungszyklus herausgelöst und soll nun alle zwei Wochen aktualisiert werden. Weitere Einzelheiten zu Fedora 23 können den Notizen zur Veröffentlichung entnommen werden. Auf der Projektseite steht Fedora 23 für Workstation, Server oder Cloud zum Download bereit. Die diversen Spins stehen auf einer eigenen Seite bereit.

Werbung
Kommentare (Insgesamt: 18 || Alle anzeigen )
Re[4]: Fedora oder Debian ? (Bud, Fr, 6. November 2015)
Re[3]: Fedora oder Debian ? (kamome umidori, Do, 5. November 2015)
Re[3]: Fedora oder Debian ? (devent, Do, 5. November 2015)
Re[2]: Fedora oder Debian ? (TWEET, Do, 5. November 2015)
Re: Fedora oder Debian ? (devent, Do, 5. November 2015)
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung