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Thema: Jolla: Tablet-Finanzierer sollen entschädigt werden

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Nur ein Leser am Sa, 30. Januar 2016 um 12:59 #

Elektronik ist perfekt in Losgrößen ab 1 zu fertigen
Ja, was das zusammenlöten angeht sicherlich (mal davon abgesehen, das die Fertigung bei größeren Losgrößen effizienter und damit kostengünstiger wird). Den entscheidenden Punkt, den ich mit Bezug auf Elektronik meinte, sprichst Du aber selbst an:
Komponenten in China bestellen und hoffen dass es die möglichst lange unverändert gibt
Die Mikrochips kannst Du eben nicht selbst fertigen, dafür brauchst Du eine spezielle Fertigungsanlage und riesige Losgrößen. Das ist ein Problem und wird sich auch erst mal nicht ändern, da man die Chips nicht per 3D-Druck herstellen kann.

3D-gedruckte Gehäuse sind nicht wertig oder extrem viel teurer als das, was man aus einer CNC-Fräse herausbekommt
Ja, noch.
Aber man muss das perspektivisch sehen. Der 3D-Druck ist noch in den Kinderschuhen, es wird noch dramatische Verbesserungen in Qualität und Preis-Leistung geben.
Natürlich wird es (pro Stück) nie so kostengünstig sein, eine Kunststoffform zu drucken, wie eine Form per Spritzguss herzustellen. Aber wenn der Kostenunterschied geringer wird und die Qualität sich angleicht, kann es sich (gerade für kleine Aufträge) trotzdem lohnen. Denn eine Spritzgussform muss erst mal gebaut werden, die Maschine muss gerüstet werden. Sprich, es lohnt sich erst mit einer hohen Losgröße.

Was das Fräsen (insbesondere von Metall) angeht, muss man auch noch berücksichtigen, das dadurch eben auch ein hoher Materialverlust entsteht, während man mit (Metall-)3D-Druck nur genau die Materialmenge verwendet, die benötigt wird.
Auch hier muss man das perspektivisch sehen: Noch sind die Fertigungstoleranzen zu hoch und die Festigkeit kommt vielleicht nicht an die von Fräs- oder gar Schmiedeteilen heran. Aber auch das wird sich noch angleichen und für bestimmte Anwendungen attraktiv werden.

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    Von Janka am Sa, 30. Januar 2016 um 20:40 #

    Es gibt das von dir angesprochene µC-Problem nicht. Entweder der Chip ist in Produktion, dann kann ich mich daraus bedienen, oder der Chip ist abgekündigt, dann muss ich mich eben bevorraten. Bis wann produziert wird machen die Chip-Hersteller Jahre im Voraus bekannt.

    Und selbst wenn dann irgendwann (so 3 Jahre nach Ultimo) über die Distributoren nichts mehr zu bekommen ist kann man sich immer noch an die Apotheken wenden, die die Reste zurücklegen. Gerade für Kleinmengen ist das überhaupt kein Problem. Nur in die Massenproduktion kommt man damit dann nicht mehr.

    3D-Druck von Plastikgehäusen ist eine Spielerei. Ich nutze das zur Herstellung von Prototypen, um damit zum Kunden zu gehen und zu gucken, wie das Design ankommt. Danach werden dann die Formen gemacht. Die gedruckten Plastikteile sind nicht maßhaltig und an den neuralgischen Stellen sind sie mechanisch minderwertig. Kleinserien würde ich immer zerspanend herstellen lassen, das ist stabil. Materialverlust ist irrelevant.

    3D-Druck von Metall ist High-Tech. Vielleicht ist so eine Anlage mal zum Preis einer Laserschneidanlage erhältlich, dann kann ich damit zu einem Auftragsfertiger gehen und das dort machen lassen. Solange das nicht passiert, wird weiter geschnitten, gebohrt, gedreht und geschweißt.

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      Von Nur ein Leser am So, 31. Januar 2016 um 14:13 #

      Ich glaube, wir reden ein bisschen aneinander vorbei. Hier sprichst Du von Deinen eigenen Erfahrungen und (zumindest implizit) von einem Kleinabnehmer/Kleinserienfertiger:

      Entweder der Chip ist in Produktion, dann kann ich mich daraus bedienen, oder der Chip ist abgekündigt, dann muss ich mich eben bevorraten.
      Gerade für Kleinmengen ist das überhaupt kein Problem. Nur in die Massenproduktion kommt man damit dann nicht mehr.
      Ich habe oben in meinem ursprünglichen Beitrag nicht nur Kleinhersteller gemeint (auch wenn mein Beispiel von einem Startup spricht), sondern generell die westlichen Hersteller, die derzeit allen möglichen Kram in Asien auftragsfertigen lassen.

      Und hier redest Du von der Gegenwart und ich von zukünftigen Möglichkeiten, die sich durch technische und wirtschaftliche Verbesserungen im 3D-Druck ergeben:

      3D-Druck von Plastikgehäusen ist eine Spielerei

      Hier dagegen haben wir eigentlich keinen Dissenz:

      3D-Druck von Metall ist High-Tech. Vielleicht ist so eine Anlage mal zum Preis einer Laserschneidanlage erhältlich, dann kann ich damit zu einem Auftragsfertiger gehen und das dort machen lassen.
      Ich meinte auch gar nicht, das jede Einzelperson oder jeder Kleinunternehmer das bei sich machen kann. Aber wenn die Werkstücke aus Metall-3D-Druck irgendwann in der Zukunft mit klassisch gefertigten Teilen mechanisch mithalten können, ist die Fertigung beim Auftragsfertiger um die Ecke eine echte Alternative zu Fernost!
      - Einfach CAD-Daten elektronisch übermitteln
      - Das Ding wird gefertigt, schon ab einer Losgröße von 1 wirtschaftlich sinnvoll, weil keine besonderen Werkzeuge oder Rüstkosten notwendig
      - Logistik ist wesentlich günstiger und unkomplizierter, da es nicht per Container aus Fernost kommt, sondern vielleicht einfach per DHL oder UPS aus der nächsten Stadt. Oder man holt es selbst ab.

      Ich arbeite derzeit in einem Projekt für einen großen deutschen (Premium-)Autohersteller. Sogar dort beschäftigt man sich schon mit der Perspektive, in einigen Jahren Teile per 3D-Druck herzustellen. Sicherlich nicht in der Serienfertigung, aber z.B. für schnelle Reparaturen (ohne alle Teile überall vorrätig halten zu müssen), oder Ersatzteile für ältere Modelle etc.

      Ein schönes Restwochenende!

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