Software::UNIX
Ur-Unix soll reanimiert werden
Der Australier Warren Toomey plant die erste Version von Unix wieder zum Laufen zu bringen. Dazu möchte er den in Ausdrucken vorhandenen Assembler-Code wieder zusammensetzen und in eine maschinenlesbare Form bringen.
tuhs.org
Quellcode von Unics
47 Jahre
ist es her, dass Ken Thompson und weitere Entwickler mit Unics ein Betriebssystem initiierten, das in die Geschichte eingehen sollte. Das ursprünglich auf einer
Digital Equipment Corporation PDP-7 laufende Betriebssystem bildet zwar nicht die direkte Basis späterer Unix-Abwandlungen, stellt aber streng genommen den konzeptionellen Kern der Systeme dar. Grund dafür ist unter anderem, dass das Ur-Unix in Assembler geschrieben und später neu in C implementiert wurde. Gemeinsam mit einem C-Compiler wurde Unix, wie es dann später hieß, kostenfrei an verschiedene Universitäten verteilt.
Wie der Australier Warren Toomey bekannt gab, soll nun das Ur-Unix wieder zum Leben erweckt werden. Möglich machen es Ausdrucke des Quellcodes, die weitgehend komplett und eingescannt beispielsweise im »Unix Archive« zu finden sind und die der Entwickler für eine Rekonstruktion des Betriebssystems nutzen will. Dazu will Toomey die Ausdrucke unter anderem durch eine Texterkennung schleusen und den Quellcode wieder in eine maschinenlesbare Form bringen.
Was sich nach einem recht langweiligen Prozess anhört, erweist sich in der Praxis als ein durchaus ambitioniertes Unterfangen. Unabhängig davon, dass der Quellcode nicht fehlerfrei ist, muss Toomey unter anderem einen Assembler und ein Programm zum Anlegen eines Dateisystems erstellen, um das Alt-Unix überhaupt starten zu können. Doch auch Benutzerprogramme wie beispielsweise die Shell gibt es nicht.
Toomeys Projekt, Quellcode sowie Dokumentation des Unterfangens können ab sofort auf Github gefunden werden. Der Unix-Quellcode unterliegt einem Copyright von Novell. Alles andere steht laut dem Autor unter den Bedingungen der GNU GPLv3.