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Di, 5. April 2016, 13:08

Gemeinschaft::Organisationen

Linux Foundation startet Projekt für zivile Infrastruktur

Strom, Öl, Gas, Wasser, Gesundheitswesen, Kommunikationsverbindungen, Verkehrswege und anderes mehr benötigen immer komplexere Verwaltungssoftware. Das CIP-Projekt der Linux Foundation soll die gemeinschaftlich entwickelte Basis dafür bilden.

Linux Foundation

Die Linux Foundation, das Industriekonsortium zur Förderung von Linux, hat ein weiteres Projekt angekündigt, das von vielen Interessenten gemeinsam vorangetrieben wird. Es handelt sich um ein Projekt, das sich direkt um die Lebensadern jeder modernen Gesellschaft kümmert, um Infrastruktur wie Strom-, Öl-, Gas- und Wasserleitungen, Gesundheitswesen, Kommunikationsverbindungen und Verkehrswege. Zu den ersten Unterstützern des Projekts gehören Codethink, Hitachi, Plat'Home, Siemens und Toshiba.

Um die zivile Infrastruktur zu erhalten und weiter auszubauen, sind nach Schätzungen von PricewaterhouseCoopers binnen zehn Jahren mehrere tausend Milliarden US-Dollar aufzubringen - mehr als vermutlich jedes andere Projekt in dieser Zeit kosten wird. Zur Verwaltung dieser Infrastruktur wird immer mehr und immer komplexere Software benötigt, die sich in allen Bereichen und in allen Ländern aber stark ähnelt. Ohne eine freie, übergreifende Software-Plattform wird der dafür nötige Aufwand vielfach dupliziert und unnötig viel Zeit aufgewandt, die anderswo besser investiert wäre. Darüber hinaus entstehen in den zunehmend überregionalen Verbünden immer mehr Interoperabilitätprobleme.

Wie die Linux Foundation jetzt ankündigt, soll die Civil Infrastructure Platform (CIP) all diese Probleme lösen. CIP ist ein Framework, das unter einer freien Lizenz von allen Interessenten in Zusammenarbeit entwickelt wird. Als Lizenz wurde, mit Ausnahme von Beiträgen zum Linux-Kernel, die Apache 2.0-Lizenz gewählt.

Die Anforderungen an die Civil Infrastructure Platform sind hoch. Die Software muss selbstverständlich robust und zuverlässig sein und wird sicher jahrzehntelang im Einsatz sein. Laufen wird sie unter Linux und dabei bestehende Software nutzen, soweit möglich. Das Projekt will Kernel und grundlegende Software als Basisebene definieren. Auf diese Basis sollen die weiteren Bausteine zur Verwaltung der Infrastruktur aufsetzen. Als Hauptziele der Entwicklung werden schnelle Einsatzbereitschaft, geringe Kosten durch Kostenteilung, Interoperabilität durch das offene Framework, das sich wo möglich auf Standards verlässt, Zuverlässigkeit und Robustheit, Sicherheit der gesteuerten Anlagen, Sicherheit des Zugangs und der Kommunikation mit der Software und langfristige Wartung, die von zehn bis 60 Jahren reichen kann, je nach Komponente, genannt.

Das Projekt ist noch im Entstehen und kann daher noch keinen Code vorweisen. Interessierte Organisationen sind eingeladen, sich anzuschließen. Wie viele andere Projekte will sich auch die Civil Infrastructure Platform ein Leitungsgremium, das für finanzielle Angelegenheiten zuständig ist, und einen technischen Beirat zur Steuerung der technischen Ausrichtung geben.

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