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Mo, 2. Mai 2016, 13:59

Software::Multimedia

Linux-Version der Audio-Workstation REAPER kommt

Das unter Windows und Mac OS X verbreitete Audiobearbeitungsprogramm REAPER wird offenbar bald offiziell für Linux erhältlich sein. Testversionen der Software sind bereits verfügbar.

Oberfläche der Audio-Workstation REAPER

Cockos Inc.

Oberfläche der Audio-Workstation REAPER

Die Auswahl an Software kann nie groß genug sein, denn sie ist es letztlich, die über die Akzeptanz eines Betriebssystems bei einem großen Teil der Benutzer entscheidet. So gesehen ist es kein Wunder, dass Linux von Anfang an einen schweren Stand gegen Windows hatte. Und da unter Windows viel mehr Lizenzen an den Mann zu bringen waren, kam proprietäre Software auch nur sporadisch für Linux heraus, so dass sich der Zustand kaum änderte.

Nicht ganz so trist ist die Situation im Multimedia-Bereich, wo beispielsweise die freie Audio-Workstation Ardour eine echte Alternative zu proprietären Produkten darstellt. Nichtsdestotrotz konnten sich neben Ardour auch proprietäre Produkte unter Linux etablieren, so dass den Kreativen in diesem Bereich mit Bitwig, Tracktion, Mixbus, Ardour, MusE, Renoise und qtractor sowie zahlreichen Plugins eine große Auswahl von freier und proprietärer Audiobearbeitungssoftware zur Verfügung steht.

Nun testet auch der Hersteller Cockos Inc. eine Linux-Version seiner Software, der Audio-Workstation REAPER, die bisher nur für Windows und Mac OS X erhältlich ist. REAPER ist, was man früher als Shareware bezeichnete: Es steht als Testversion 60 Tage lang kostenlos zur Verfügung. Lizenzen für die private Nutzung und »kleine« Nutzer kosten 60 US-Dollar, für kommerzielle Nutzer 225 US-Dollar, und enthalten kostenlose Updates über mehrere Versionen hinweg.

REAPER 5 (aktuell ist 5.18) soll bereits gut unter Wine laufen, eine native Linux-Version wäre jedoch auch für viele Nutzer von Interesse. REAPER unterstützt neben Audio auch Video-Tonspuren, ist nach Angaben des Herstellers kompakt und schnell und bietet zahlreiche Effekte. Es ist vielfältig anpassbar und durch zahlreiche Plugins in den gängigen Formaten erweiterbar. Darüber hinaus kann es mit ReaScript automatisiert werden und unterstützt Plugins mit JUCE-GUI, von denen viele auf Linux portierbar wären.

Die aktuelle Testversion für Linux wird als noch nicht gut benutzbar beschrieben. Verbesserungen wurden jedoch seitens des Herstellers in Aussicht gestellt, sie sollen nach dem Erscheinen von REAPER 5.20 verfügbar gemacht werden. Vorerst ist REAPER für Linux in der Version 5.20 Beta 10 für x86_64 und Raspberry Pi 2 und 3 verfügbar. Es setzt das Audio-System JACK voraus und unterstützt erst wenige Plugin-Formate. Wann die Linux-Portierung fertiggestellt ist, ist derzeit noch nicht einzuschätzen.

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