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Di, 3. Mai 2016, 14:52

Software::Distributionen::BSD::FreeBSD

FreeBSD: Statusbericht von Januar bis März

Das FreeBSD-Projekt hat den Statusbericht für das erste Quartal 2016 vorgelegt. In allen Teilen des Systems wurden Verbesserungen und Aktualisierungen vorgenommen; eine neue Veröffentlichung steht in nächster Zeit nicht an.

Anton K. Gural/freebsd.org

Im ersten Quartal 2016 arbeiteten zwei Entwickler an Address Space Layout Randomization (ASLR), einem Mechanismus, der die Sicherheit erhöht, da eventueller Schadcode keine festen Adressen enthalten kann, sondern seine Zieladresse suchen müsste - was nicht immer möglich ist. Das Projekt ist in der Testphase und noch nicht in den Kernel-Code integriert. Weitere abgeschlossene oder noch laufende Projekte sind die Portierung des verteilten Objektspeichersystems Ceph auf FreeBSD, die Implementation einer prozessübergreifenden Sperre in libthr, RCTL-Limits für den Disk-Datentransfer und die Aktualisierung der Grafiktreiber. Hierbei wurde der Intel i915-Treiber auf den Stand von Linux 3.8.13 gebracht, weil wegen des veralteten DRM-Subsystem wohl keine neuere Version nutzbar ist, und Mesa auf Version 11.1/11.2 aktualisiert. Arbeiten zur Erneuerung des DRM-Subsystems laufen.

Der Kernel unterstützt nun Allwinner-ARM-Chips bis auf einige Treiber, die noch anzupassen sind. Der I/O-Scheduler für das CAM-Subsystem wurde wesentlich verbessert. Ein Patch für ubldr, um einen »Flattened Device Tree« (FTD) einzulesen, wurde entwickelt. Ein FTD beschreibt die Hardware-Konfiguration von eingebetteten Geräten, die nicht automatisch erkannt werden kann. Filemon, ein Kernel-Modul, das aufzeichnen kann, welche Dateien ein Programm anlegt, liest, schreibt oder ausführt, wurde effizienter gemacht und von vielen Fehlern befreit.

Die FreeBSD Integration Services (BIS) zur Optimierung der Ausführung von FreeBSD unter dem Microsoft-Hypervisor Hyper-V, wurden verbessert, was von Microsoft bezahlt wurde. Aktualisierungen sind bei Infiniband in Arbeit, finanziert von Mellanox. Die Treiber für MMC- bzw. SD-Karten werden im CAM-Subsystem neu implementiert. Beim NFS-Server wurde vor allem an pNFS mit GlusterFS als Backend gearbeitet. Eine statische Code-Analyse mit PVS Studio wurde vom Hersteller durchgeführt, was zur Entdeckung und Behebung einiger Fehler führte.

Bei den Architekturen wurde eine Portierung auf den AmigaOne X5000 und eine auf powerpcspe, eine mit PowerPC nicht ganz kompatible Architektur mit Signalprozessor statt Gleitkommaeinheit, begonnen. Die Portierung auf Cavium ThunderX, einen 64 Bit ARM-Chip, wurde, unterstützt von Cavium und Semihalf, stabilisiert.

Die BSD-lizenzierte ELF Tool Chain wurde aktualisiert und erweitert. Natives PCI-Express HotPlug wurde noch einmal neu implementiert. GDB wurde auf Version 7.11 aktualisiert, die bessere Unterstützung für Threads in FreeBSD mitbringt. Fortschritte gab es beim Linker von LLVM, der aber noch nicht alle Programme und nicht den FreeBSD-Kernel linken kann.

In die Ports-Sammlung wurde nach einem Jahr Arbeit GitLab aufgenommen. Gnome ist nun bei Version 3.18, Mate bei 1.12. KDE Frameworks 5.20.0, Plasma 5.6.1, KDE Applications 16.03.80 und Qt 5.6.0 sind in Arbeit, aber bisher erst in der experimentellen Ports-Sammlung. Insgesamt wurden an der 25.000 Pakete großen Ports-Sammlung über 7.000 Änderungen und Korrekturen vorgenommen. Weitere Arbeiten gab es an der Dokumentation und in der Infrastruktur des Projekts.

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