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Di, 24. Mai 2016, 13:54

Software::Grafik

Freigabe von Gimp 2.10 nur noch eine Frage der Dokumentation

Das Gimp-Projekt wird anscheinend nur noch durch Lücken in der Dokumentation von der Freigabe derlang erwarteten Version 2.10 abgehalten. Daher soll nun die Dokumentation in den nächsten Wochen verstärkt bearbeitet werden.

Mehr als vier Jahre nach Gimp 2.8 ist nun das Ziel, die nächste Version 2.10 zu veröffentlichen, fast erreicht. Schon seit einigen Monaten ist Gimp, wie es in einem aktuellen Aufruf heißt, überwiegend im Fehlerkorrekturmodus. Seit der Testversion 2.9.2 vor einem halben Jahr, in der nur noch fünf Funktionen für Version 2.10 fehlten, wurden abgesehen von diesen Ergänzungen nur noch Korrekturen vorgenommen. Kein Zweifel also, dass Gimp 2.10 kurz vor der Freigabe steht.

Was jetzt vor allem noch zu tun ist, ist allerdings die Anpassung des Benutzerhandbuchs an die neue Ausgabe. Dazu sucht das Entwicklerteam jetzt noch Helfer. Leute, die sich bereits gut mit Gimp 2.10 auskennen, da sie regelmäßig den aktuellen Entwicklungsstand verwendet haben, sind besonders berufen, sich an der Aktualisierung des Handbuchs zu beteiligen. Alle Änderungen seit Gimp 2.8, die in einer strukturierten Liste der Änderungen dokumentiert sind, müssen im Handbuch nachvollzogen werden.

Darüber hinaus will das Team den Umfang und die Reichweite des Handbuchs erweitern. Das bedeutet, dass von dem Handbuch Übersetzungen in so viele Sprachen wie möglich geschaffen werden sollen. Da das Gimp-Projekt bei Gnome angesiedelt ist, nehmen Übersetzer am besten mit dem Gnome-Übersetzerteam Kontakt auf. Eine weitere Aufgabe ist, die Generierung von PDF-Dateien aus der in DocBook/XML erstellten Dokumentation zu reparieren, da diese seit einiger Zeit nicht mehr funktioniert. Ferner werden Experten gesucht, die eine Suchfunktion zur Online-Dokumentation hinzufügen können.

Ein Termin für die Freigabe von Gimp 2.10 ist noch nicht festgelegt. Jedoch sind nicht nur zahllose Benutzer heiß auf die umfangreiche neue Funktionalität, sondern die Entwickler warten schon begierig darauf, mit der Entwicklung von Gimp 3.0 und höher beginnen zu können. Dabei soll Gimp 3.0 lediglich die Portierung der Oberfläche von GTK+ 2 auf GTK+ 3 erledigen, was eine grundlegende und notwendige Modernisierung der Basis bedeutet.

Von Gimp 2.10 dürfen die Benutzer viele heiß ersehnte Funktionen erwarten. Gimp 2.10 wird vollständig auf GEGL beruhen und somit Bild-Farbtiefen von mehr als 8 Bit pro Farbkanal durchgehend unterstützen. Es sind nun auch 16 oder 32 Bit pro Farbkanal möglich, wahlweise mit Fix- oder Gleitkommadarstellung. Lediglich einige fortgeschrittene Funktionen wie das nichtdestruktive Editieren werden auf Gimp 3.2 verschoben. Unterstützt werden OpenEXR, Vorschau für viele Filter, Hardware-beschleunigte Darstellung und Bearbeitung mit OpenCL (noch experimentell) sowie Bildverkleinerung in höherer Qualität. Ferner werden Bildformate mit mehr Bit pro Farbkanal unterstützt, darunter PNG, TIFF, PSD und FITS. Darüber hinaus beruhen alle Werkzeuge auf GEGL.

Fotostrecke: 6 Bilder

Metadaten eines Bildes in Gimp
»Symmetrisches Zeichnen« - Erste Designs der neuen Funktionalität
Supernova-Effekt von GEGL 0.3 in GIMP-Entwicklungsversion
Diffraction Patterns-Effekt von GEGL 0.3 in GIMP-Entwicklungsversion
Kopplung von X- und Y-Werten in GEGL 0.3 in GIMP-Entwicklungsversion
Die Konvertierung zwischen verschiedenen Farbräumen wird in Gimp 2.10 nahezu verlustfrei möglich sein. Ein neues Werkzeug namens »Unified Transformation« kann eine Ebene auf vielfältige Weise manipulieren, beispielsweise ihre Größe ändern, rotieren, verzerren oder eine Perspektiventransformation vornehmen. Ein weiteres neues Werkzeug namens »Warp Transformation« ersetzt das frühere iWarp-Plugin und arbeitet direkt auf den Bildern ohne Vorschau.

Werkzeuge wie das Überblenden, Ausrichten und Selektieren wurden verbessert. Dazu kommen einige noch experimentelle Werkzeuge wie N-Point Deformation (Verformen von Objekten), Handle Transform (Skalieren, Rotieren und Perspektivkorrektur mit Hilfe von »Griffen«, die man verschieben kann), Seamless Clone (vereinfachtes Zusammenführen von Bildern) und MyPaint Brush (Pinsel-Engine von MyPaint).

Das Farbverwaltungs-Plugin für Gimp 2.10 verwendet LCMS2 und kann zwischen 8- und 16-Bit-Ganzzahlen sowie 32- und 64-Bit-Gleitkommazahlen konvertieren. Außerdem wurde ein neuer Filter zur Korrektur der Farbtemperatur geschaffen. Beim Überblenden verhält sich der Overlay-Modus jetzt anders als der Soft Light-Modus und folgt der »Compositing and Blending Level 1«-Spezifikation des W3C. Statt HSV-Farbwerten können nun auch CIE LCH-Werte verwendet werden. Für Fotografen ist die Möglichkeit interessant, Metadaten direkt in Gimp zu bearbeiten.

Auch beim Zeichnen gab es zahlreiche Verbesserungen, darunter Rotation und Spiegelung des Bildes, Einstellung der Härte und Stärke der Pinsel und Symmetrisches Zeichnen.

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