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Thema: Software Freedom Conservancy gegen GPL-Durchsetzung zur Gewinnerzielung

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von 1ras am Fr, 22. Juli 2016 um 11:04 #

Auch wenn in der Regel eine finanzielle Wiedergutmachung oder Spende verlangt wird, ist diese für die Software Freedom Conservancy (SFC) eher symbolischer Natur und deckt in der Regel nicht die Kosten der GPL-Durchsetzung

Was ist denn das für ein seltsamer Ansatz, die entstandenen Kosten gegen uneinsichtige Firmen mit Spendengeldern zu finanzieren? Keine Firma würde das im Gegenzug so machen.

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    Von Krank am Fr, 22. Juli 2016 um 12:07 #

    Jepp. Kranke Ansicht.

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    Von Felix Schwarz am Fr, 22. Juli 2016 um 12:35 #

    Bradley Kuhn hat mir das so erklärt:
    Das primäre Ziel ist die Förderung freier Software. Dazu gehört, dass Erfolg für sie primär daran gemessen wird, dass der violator am Ende die GPL einhält (und auch in Zukunft einhalten wird).

    Außerdem gab es in der Vergangenheit wohl Fälle, in denen Firmen aufgrund (gefühlt?) zu "aggressiver" Vorgehensweise die Verwendung von GPL-Code in eigenen Lösungen verbannt haben. Die Conservancy will aber die (lizenz-konforme) Nutzung von freier Software maximieren.

    Unter diesen Bedingungen sind viele Firmen offenbar nicht bereit, größere Summen zu bezahlen.
    (Ev. ist auch ein Randaspekt, dass dieser Compliance-Prozess sich so lange hinzieht, dass das entsprechende Produkt oft schon fast EOL ist und daher das Drohpotential eher gering ist.)

    Trotzdem bin ich auch etwas skeptisch gegenüber diesem Ansatz, selbst wenn ich mit den Grundzielen übereinstimme.

    Vermutlich sollten Klagen aber mit Kernel-Copyright begründet werden. Ansonsten führt das nur dazu, dass Firmen auf die Android-Basis ausweichen, wo es praktisch keinen GPL-Code im userspace gibt.
    Damit wäre "Linux" wirklich gespalten, auch wenn der Kernel trotzdem noch eine interessante und nicht gerade kleine gemeinsame Basis ist.

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      Von Anonymous am Fr, 22. Juli 2016 um 12:58 #

      Ich halte das für weltfremd und kurzsichtig.

      Die Drecksfirmen, um die es meist geht, nehmen ein 3 Jahre altes Linux, bügeln das auf ihre Plaste-Router, ohne das je zu aktualisieren, und die Drecks-Importeure importieren den Sondermüll billigst, hauen da eine Riesen-Handelsspanne drauf, leisten aber ebenfalls keinen angemessenen und eigentlich notwendigen Support.

      Wenn die vor Gericht bluten müssen, weil sie es nicht mal schaffen, die veralteten Sourcen zu veröffentlichen oder einen GPL-Hinweis beizulegen, ist das nur fair. Und wenn sie von Linux abwandern, um so besser; die beschädigen eh nur den Ruf von Linux, wenn sie altes Zeug voller Sicherheitslücken verkaufen.

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      Von 1ras am Fr, 22. Juli 2016 um 17:34 #

      Das ist ein edler Ansatz, der nur leider nicht skaliert.

      Wenn Firmen nach einer GPL-Verletzung mit kaum Mehrkosten rechnen müssen (gegenüber den Kosten die auch bei der Umsetzung und Einhaltung der Lizenzbedingungen von Anfang an angefallen wären), dann entfällt schlicht der Grund sich überhaupt mit den Lizenzbedingungen freier Software zu beschäftigen. Kann man schließlich immer noch tun, sollte man das Pech haben erwischt zu werden.

      In der Konsequenz wird sich die SFC mit nahezu jeder Firma einzeln auseinandersetzen müssen, die GPL-Code einsetzt.

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Von Ruediger am Fr, 22. Juli 2016 um 11:07 #

Wie funktioniert das, wenn eine Firma Software wahlweise unter der GPL oder einer kommerziellen Lizenz vertreibt. Was ist, wenn dann jemand die GPL Version kommerziell verwendet und sich dabei nicht an die GPL hält?

Ich gehe davon aus, dass derjenige dann die kommerziellen Lizenzgebühren zahlen muss. Sonst wäre es immer schlauer, die GPL Version zu verwenden, weil man höchstens ein bisschen gemecker bekommt, aber sich die Lizenzgebühren sparen kann.

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    Von Felix Schwarz am Fr, 22. Juli 2016 um 12:26 #

    Das Problem der Conservancy ist im Wesentlichen, dass sie compliance herstellen will.

    Es ist offenbar kein größeres Problem, vor Gericht zu gewinnen und eine Summe X zu bekommen (X auch größer als die kommerziellen Lizenzgebühren).

    Wesentlich schwieriger ist es, wenn man letztlich freie Software fördern will, denn compliance bedeutet für viele Firmen die Umstellung interner Prozesse, auditing ihres Codes und am Ende will die Conservancy auch die Firmen nicht verschrecken, so dass sie am Ende gar keine freie Software mehr einsetzen.

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      Von RABA am Sa, 23. Juli 2016 um 23:13 #

      Geht's auch auf Deutsch?

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      Von wurzel am So, 24. Juli 2016 um 11:14 #

      Wesentlich schwieriger ist es, wenn man letztlich freie Software fördern will, denn compliance bedeutet für viele Firmen die Umstellung interner Prozesse, auditing ihres Codes und am Ende will die Conservancy auch die Firmen nicht verschrecken, so dass sie am Ende gar keine freie Software mehr einsetzen.

      und was ändert sich, wenn sie eine schmerzhafte Summe statt eines symbolischen Betrags für GPL-Verletzungen zahlen müssen?

      Compliance = die Einhaltung von Regeln (in diesem Fall die der GPL) ist in jedem Fall erforderlich. Und dazu kann besser motiviert werden, wenn es mal richtig weh getan hat. Und es gibt viele Projekte im GPL-Umfeld, die einen Geldschub gut vertragen könnten. Man muss die Euronen/Dollars ja nicht gerade bei Mozilla versenken.

      Was soll sich ändern wenn man die Leute nicht dort packt, wo es sie am meisten schmerzt - am Geldbeutel?

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        Von Felix Schwarz am So, 24. Juli 2016 um 11:38 #

        Offenbar ist es eben nicht so einfach, wie wir es gerne hätten. Bradley Kuhn (https://en.wikipedia.org/wiki/Bradley_M._Kuhn) hat mir dazu mal eine sehr detaillierte Antwort geschrieben: https://lwn.net/Articles/666818/

        Vielleicht ist es gut, wenn es ein paar "white hat" GPL-"Trolle" gibt, die hart draufhauen und einfach nur Geld wollen. Idealerweise wird jede Firma von denen reihenweise verklagt. Nach der 2.-3. Zahlung (für das gleiche Produkt) realisieren sie vielleicht, dass die Einhaltung der GPL doch sinnvoller ist...

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    Von kamome umidori am Sa, 23. Juli 2016 um 21:38 #

    GPL != nicht-kommerziell

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Von Marcel B. am Sa, 23. Juli 2016 um 09:03 #

Die Software Freedom Conservancy beklagt nun, dass Patrick McHardy auf eigene Faust gegen GPL-Verstöße vorgeht und sich dabei nicht an dieses Prinzipien hält.

Das ist kein Wunder, da die "Software Freedom Conservancy" selbstverständlich nicht umsonst arbeitet, sondern mit Sponsorengeldern. Wer lässt sich schon gerne den gutbezahlten Arbeitsplatz wegnehmen? ;)

"Non-profit" bedeutet keineswegs das die "Software Freedom Conservancy" umsonst arbeitet... ;)

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Von Marcel B. am Sa, 23. Juli 2016 um 09:14 #

hat die SFC Prinzipien aufgestellt, wie die GPL im Sinne der Gemeinschaft durchgesetzt werden sollte

Interessant. Und weil eine obskure Organisation aus den USA "Prinzipien" aufstellt hat sich jedermann daran zu halten? ;)

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    Von RABA am Sa, 23. Juli 2016 um 23:18 #

    Immerhin ist eine GNOME-Tante die Geschäftsführerin dieser "Vier-Mann-Organisation"... :D

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