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Di, 23. August 2016, 08:00

Gesellschaft::Schulungen

Schweizer Bundeshauptstadt Bern startet Open-Source-Pilotprojekte

Der Stadtrat von Bern hat eine Serie von Pilotprojekten bewilligt, mit denen die Machbarkeit eines Open-Source-Desktops für die Rechner der Stadtverwaltung untersucht werden soll.

Mirko Lindner

Schon letzten November hatte der Stadtrat von Bern beschlossen, die Abhängigkeit von Microsoft-Produkten zu reduzieren oder gar zu beenden. Lizenzen für Microsoft-Produkte wurden noch einmal für drei Jahre bewilligt, zugleich wurde aber die Entwicklung einer Ablösungsstrategie beauftragt. Diese Ablösungsstrategie soll bis Ende 2017 stehen. Ein Baustein dieser Strategie ist eine »Potenzialanalyse Open Source Software«, für die jetzt 843.000 Franken bewilligt wurden.

Matthias Stürmer, Stadtratsmitglied und mitglied des Vereins /ch/open, erläutert das Projekt, das Gegenstand der Abstimmung war, auf der Webseite der »Parlamentarischen Gruppe für digitale Nachhaltigkeit« (Parldigi) genauer. Demnach gibt es im Stadtrat derzeit eine klare Mehrheit für Open Source, so dass die Entscheidung mit 49 gegen 18 Stimmen gefällt wurde. Sie bedeutet, dass nun zur Ablösung von Microsoft und anderer proprietärer Software für die Stadtverwaltung ein Open-Source-Client entwickelt und Knowhow zur Entkoppelung von Fachanwendungen aufgebaut wird. Gleichzeitig soll eine Open Source Virtualisierungs-Umgebung als Alternative zur bestehenden Citrix-Plattform für die Einbindung von bereits virtualisierten Anwendungen aufgebaut werden.

Für die Pilotprojekte soll die Stadt externe Open-Source-Fachleute heranziehen. Die Swiss Open Systems User Group /ch/open zeigt sich erfreut über die aktuelle Entscheidung und bietet ihre Unterstützung an, um insbesondere Kontakte zu den Open-Source-Gemeinschaften und Dienstleistern herzustellen. Naheliegend wäre es auch, auf Erfahrungen der Stadt München zurückzugreifen, die vor über zehn Jahren bereits die Umstellung auf Linux gestartet hat, die seit fast drei Jahren abgeschlossen ist. Auch München hatte seinerzeit mit Pilotprojekten und einer umfassenden Bestandsaufnahme der eingesetzten Fachanwendungen begonnen.

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