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Fr, 26. August 2016, 09:40

Software::Browser

Ab Januar Multiprozess-Firefox für alle

Geht es nach den Vorstellungen der Entwickler, soll die neue Fähigkeit von Firefox, in mehreren Prozessen zu laufen, mit Firefox 51 für alle Benutzer eingeschaltet werden. Damit einher gehen allerdings tiefgreifende Änderungen bei der Browser-Erweiterungen. Mozilla bemüht sich offenbar, so viel Funktionalität bereitzustellen, dass die meisten bestehenden Erweiterungen portiert werden können.

Mozilla Foundation

Wie Andy McKay schreibt, wird Firefox 50, dessen Alphatest jetzt begonnen hat, nochmals Erweiterungen der WebExtensions-Schnittstelle bringen. WebExtensions sind JavaScript-Schnittstellen, die standardisiert werden und damit in vielen Browsern funktionieren sollen. Ihren Ursprung hatten sie in Google Chrome. Vor einem Jahr hatte Mozilla angekündigt, die Schnittstelle zu übernehmen und sie zur empfohlenen Schnittstelle für Browser-Erweiterungen zu machen. Dies löste starke Irritationen unter den Entwicklern aus, da Mozilla auch ankündigte, dass die bisherigen Erweiterungen portiert werden müssten oder nicht mehr funktionieren werden.

Dass alte Erweiterungen wohl bald nicht mehr funktionieren, hat einen handfesten technischen Grund. Die Aufteilung von Firefox in mehrere Prozesse, die lange in Entwicklung war, wurde mit Firefox 48 fertiggestellt. Da die Entwickler aber die neue Funktionalität erst mit einem begrenzten Benutzerkreis testen wollen, wurde nur Benutzern, die keine Erweiterungen installiert haben, die Multiprozess-Version angeboten. Mit Firefox 49 und 50 wird der Kreis der Benutzer erweitert, die die Multiprozess-Version erhalten, und mit Firefox 51 soll sie im Januar allgemein eingesetzt werden.

Da die alten Erweiterungen überwiegend nicht mit dem Multiprozess-Firefox kompatibel sind und, da sie unter Umständen tief in Firefox eingreifen, eine Behebung dieses Problems in Firefox nicht geplant ist, steigt nun also der Druck auf die Entwickler, ihre Erweiterungen zu portieren. Mozilla stellt dazu Hilfsmittel und Dokumentation bereit und hat außerdem die ursprünglich limitierte WebExtensions-Schnittstelle den Wünschen der Entwickler entsprechend erweitert. So ist neben vielen anderen Funktionen ab Firefox 49 auch natives Senden von Nachrichten über Prozesse hinweg verfügbar. Ein Proxy-API ist in Entwicklung, soll aber etwas anders aussehen als in Chrome, da, so McKay, »in Firefox bessere Schnittstellen zur Verfügung stehen«.

Eine für Firefox 51 geplante Neuerung ist die Möglichkeit, die WebExtensions-Schnittstelle selbst zu erweitern, ohne in den Firefox-Code einzugreifen. Das bedeutet, dass die zusätzlichen Funktionen selbst in einer Browser-Erweiterung implementiert werden. Es ist zur Zeit noch offen, ob diese Funktionalität ein reines Debugging-Werkzeug bleiben oder auch in offiziellen Firefox-Versionen erscheinen soll und welche Bedingungen für solche Erweiterungen gelten sollen.

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