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Do, 22. September 2016, 08:03

Software::Distributionen

Visopsys 0.8: Das Beste aus allen Betriebssystemen

Unter dem Namen »Visopsys« entwickelt ein Entwickler seit knapp zwanzig Jahren ein freies Betriebssystem, das sich zum Ziel setzte, die besten Ideen aller Systeme zu vereinnahmen. Nun ist die Version 0.8 erschienen, die visuell überarbeitet und funktionell aufgewertet wurde.

Visopsys 0.8

visopsys.org

Visopsys 0.8

Bereits seit zwanzig Jahren tüftelt der Kanadier Andy McLaughlin an einem eigenen, freien Betriebssystem. Das unter dem Namen »Visopsys« (VISual OPerating SYStem) vorgestellte System umfasst einen 32-Bit-Kernel, der unter anderem über Multitasking, virtuelle Speicherverwaltung und ein asynchrones Disk I/O verfügt. Darauf baut eine kleine C-Bibliothek auf, die wiederum die Basis diverser Anwendungen bildet. Als Dateisysteme werden unter anderem 12, 16 und 32-Bit FAT, Ext2/3/4 im RO-Modus, ISO9660/Joliet und UDF unterstützt. Die Bedienung von Visopsys kann wahlweise durch die Maus oder Touchpad erfolgen. Als Anwendungen werden unter anderem eine Shell, Systemwerkzeuge wie Partitionierungswerkzeug oder Installer sowie eine grafische Umgebung samt einer Vielzahl an Tools ausgeliefert.

Wie McLaughlin auf der Projektseite schreibt, sei es ihm klar, dass Visopsys keinesfalls als ein fertiges Projekt anzusehen sei und nicht einmal ansatzweise mit Branchenprimus Linux oder aber auch mit Systemen wie SkyOS oder Syllable konkurrieren kann. Denn auch zwanzig Jahre nach dem Beginn der Arbeit ist das unter der GPL stehende System weiterhin eine One-Man-Show. Die Frage nach dem Sinn sei deshalb durchaus berechtigt. Im Gegensatz zu anderen Systemen sei es aber nicht Sinn von Visopsys, eine breite Basis zu finden, sondern die besten Ideen anderer Systeme in einem einzigen Produkt zu vereinen und neue Ideen zu finden. Deshalb unterscheidet sich das System auch so gravierend von typischen Unix-Systemen, oder Windows – Visopsys ist weder ein Klon eines Systems noch eine Nachbildung eines existierenden APIs.

Fotostrecke: 9 Bilder

Visopsys 0.8 - Installation
Visopsys 0.8 - Desktop
Visopsys 0.8 - Dateimanager und Bildbetrachter
Visopsys 0.8 - Anwendungen
Visopsys 0.8 - Anwendungen
Mit der Freigabe der Version 0.8 am vergangenen Wochenende hat McLaughlin das System über ein Jahr nach der letzten Hauptversion weiter ausgebaut und um diverse neue Funktionen ergänzt. So wurde die grafische Umgebung verbessert, was sich in moderneren Icons, Hintergrund und Login-Screens widerspiegelt. Die Fensterrahmen wurden zudem verbreitert und die Radio-Button-Anzeige modernisiert. Neu in der aktuellen Version sind ein virtuelles Keyboard für Touchscreen-Geräte, ein grafischer Font-Editor und ein einfacher Bildeditor unter dem Namen »imgedit«. Darüber hinaus verfügt die Version 0.8 über einen einfachen Archive Manager (»archman«) und Systemdiagnose (»sysdiag«). Die Uhr-Anwendung wurde ebenfalls einem Update unterzogen.

Intern hat sich ebenfalls eine Menge in Visopsys 0.8 getan. Der System-Loader versucht nun automatisch die beste Auflösung zu bestimmen und »lsdev« ist besser in der Lage, gefundene Gerätebäume anzuzeigen. Der Disk-Manager wurde massiv aufgewertet und kann unter anderem eine leere Partitionstabelle erstellen. Zudem kann das Tool bestehende FAT-Dateisysteme modifizieren und in ihrer Größe verändern. Ebenfalls neu ist die Unterstützung von OHCI-Kontrollern und mit libcompress bietet das Betriebssystem eine eigene Komprimierungsbibliothek.

Eine Liste aller Änderung der aktuellen Version des Betriebssystems kann dem Changelog entnommen werden. Visopsys 0.8 kann in Form einer ISO- oder IMG-Datei heruntergeladen werden. Als Systemvoraussetzungen werden mindestens eine Pentium-CPU, 64 MB RAM und ein geeignetes Speichermedium vorausgesetzt.

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