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Fr, 23. September 2016, 08:20

Software::Distributionen::Debian

Debian stimmt erneut über Veröffentlichung der privaten Mailingliste ab

Seit elf Jahren bereits steht die Veröffentlichung der E-Mails auf der Mailingliste »debian-private« im Raum. Passiert ist seit dem Beschluss von 2005 nichts. Jetzt steht ein neuer Beschluss zur Abstimmung, der die Entscheidung von 2005 aufheben will.

Software in the Public Interest (SPI)

»debian-private« ist eine Mailingliste, auf der ausgewählte Debian-Entwickler Dinge besprechen, die vertraulich bleiben sollen. Unter den angesprochenen Themen dürften zweifellos auch einige sein, die sehr persönlich sind, beispielsweise Vorwürfe von Fehlverhalten einiger Debian-Mitglieder oder finanzielle Dinge.

Unterstützt von einigen der führenden Debian-Entwickler dieser Zeit wurde 2005 ein Beschluss gefasst, »in Übereinstimmung mit den Prinzipien der Offenheit und Transparenz« die Nachrichten an die Debian-Private-Mailingliste von historischer oder fortdauernder Bedeutung zu deklassifizieren und zu veröffentlichen. Der Beschluss enthielt auch Details zur Vorgehensweise. So sollten wirklich nur Nachrichten von historischer Relevanz veröffentlicht werden, wobei vorher die betroffenen Personen kontaktiert und um Einverständnis ersucht werden müssen. Vertrauliche, unter anderem auch finanzielle Informationen sollten weiter privat bleiben.

Vermutlich haben alle Beteiligten den massiven Umfang dieser Aufgabe unterschätzt. Trotz zahlreicher und immer wieder geführter Diskussionen fand sich bis heute kein Freiwilliger, der sich der Sache annimmt. Dennoch ist der Beschluss nach wie vor gültig.

Doch das soll sich jetzt ändern, denn ein neuer Vorschlag für einen allgemeinen Beschluss steht wohl in Kürze zur Abstimmung an. Darin werden den rund tausend wahlberechtigten Debian-Mitarbeitern zwei Vorschläge unterbreitet. Beide sehen vor, den Beschluss von 2005 zurückzunehmen und die Debian-Entwickler daran zu erinnern, dass »debian-private« nur genutzt werden soll, wenn es notwendig ist. Die erste Option der Abstimmung beschränkt sich auf diese beiden Punkte. Die zweite Option äußert zudem das Bedauern des Projektes, dass der Beschluss von 2005 nicht umgesetzt werden konnte, und lässt die Möglichkeit offen, die Veröffentlichung dennoch durchzuführen, falls sich Freiwillige dafür finden. Implizit gibt es eine dritte Option, da die Wähler beide Optionen zurückweisen können. Das Resultat wäre, dass sich am aktuellen Zustand nichts ändert und weitere Diskussionen stattfinden müssen.

Wann die Abstimmung beginnt, ist noch nicht klar. Das im Text genannte Datum ist offensichtlich falsch, da es bereits abgelaufen ist. Laut der Mitteilung von Debian-Projektsekretär Kurt Roeckx steht noch eine dritte Option im Raum, die allerdings bisher nicht genug Unterstützer hat. Sie sieht wie die beiden anderen Optionen vor, den Beschluss von 2005 zurückzunehmen und die Debian-Entwickler daran zu erinnern, dass »debian-private« nur genutzt werden soll, wenn es notwendig ist. Zusätzlich soll es aber Autoren von Mails an »debian-private« möglich sein, ihre eigenen Mails sowie, mit Zustimmung der betroffenen Personen, auch andere Mails freizugeben.

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