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Mi, 19. Oktober 2016, 08:02

Software::Distributionen

Portierung von VMS auf x86 nicht vor 2018

Wie einer aktuellen Präsentation von VMS Software entnommen werden kann, wird die Portierung des IT-Urgesteins auf die x86-Plattform noch mindestens zwei Jahre andauern. Mit einem nativen, funktionierenden Build ist sogar erst in drei Jahren zu rechnen.

NetBeans 3.4 unter OpenVMS

Hewlett-Packard

NetBeans 3.4 unter OpenVMS

Das Virtual Memory System (VMS), respektive die heute aktuelle Version OpenVMS, gehört zweifelsohne zu den Urgesteinen der IT-Industrie. Das Betriebssystem wurde 1977 erstmals vom Vorläufer des heutigen Hewlett-Packard (HP), Digital Equipment Corporation (DEC) für seine Virtual Address eXtension (VAX)-Rechner, entwickelt und galt zur Zeit der Erstveröffentlichung als ausgesprochen fortschrittlich. Unter anderem unterstützte VMS schon damals Mehrbenutzerplätze und war multitaskingfähig. Doch auch wenn OpenVMS heute 64-Bit-Plattformen unterstützt, gilt das System nicht mehr wirklich als modern. Eine Eigenschaft verlor OpenVMS allerdings nicht – das System ist stabil und bindet immer noch eine breite Nutzerbasis.

Als HP allerdings 2013 verkündete, das Betriebssystem noch bis 2020 unterstützen zu wollen, war das Echo in der Gemeinschaft entsprechend groß. Viele verstanden die Ankündigung als eine Art Einstellung der Entwicklung. Das ging sogar so weit, dass die französische User-Gruppe HP-Interex France sich in einem offenen Brief an HPs CEO Meg Whitman für eine länger anhaltende Unterstützung aussprach. HP reagierte und gliederte VMS in eine eigens gegründete Firma aus, die VMS nicht nur weiterpflegen, sondern auch modernisieren sollte. Unter anderem versprach das Unternehmen, VMS auch auf die weitverbreitete x86-Plattform bringen zu wollen.

Knapp zwei Jahre später ist von der versprochenen Portierung immer noch nichts zu sehen. Wie weit die Arbeiten allerdings bereits jetzt schon vorangeschritten sind und wie lange der Weg noch andauern wird, gab VMS Software im Zuge einer Präsentation bekannt [PDF].

Demnach müsse das Unternehmen noch erheblichen Aufwand darauf verwenden, die benötigten Werkzeuge und Umgebungen für VMS auf der x86_64-Plattform zu erstellen. Die »DEC-C-Testsuite« absolviere bereits über 4000 der insgesamt 4200 Tests problemlos. Die fehlgeschlagenen Tests sind weitgehend auf noch nicht implementierte Funktionen zurückzuführen. Doch auch die weiteren Compiler, wie beispielsweise der BLISS, sind noch nicht fertig, genauso wie der Boot-Pfad, der in Gänze überarbeitet werden muss, und die Prozessorunterstützung als solches.

Laut VMS Software wird es deshalb noch mindestens weitere zwei Jahre dauern [PDF], bis das System in einer frühen Ausführung auf der x86_64-Plattform lauffähig sein wird. Ziel sei es, dass OpenVMS im Jahre 2018 als Gast in einer VM gestartet werden kann. Mit einem nativen Build dann aber immer noch nicht zu rechnen. Laut VMS Software rechnet das Unternehmen erst ein Jahr später, im Jahre 2019, mit einer nativen Version, die x86_64 komplett unterstützt und diverse Anwendungen mit sich bringt.

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