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Di, 6. Dezember 2016, 13:02

Software::Distributionen::Fedora

Fedora diskutiert über einen veränderten Release-Zyklus

Auf der Fedora-Mailingliste hat Projektleiter Matthew Miller Vorschläge zur weiteren Modularisierung und eine Änderung des Release-Zyklus zur Diskussion gestellt.

fedoraproject.org

Fedoras Projektleiter Matthew Miller hat auf der Fedora-Entwicklerliste die ersten Downloadzahlen für Fedora 25 vorgestellt und leitet daraus die These ab, dass für Fedora eine große Veröffentlichung pro Jahr besser wäre als derer zwei. Miller interpretiert die Zahlen so, dass bei zwei Veröffentlichungen pro Jahr sich die einzelnen Versionen schon einmal das Wasser abgraben. So sei durch die Verspätung von Fedora 24 der Zyklus zu Fedora 25 nur fünf Monate lang gewesen und habe so Fedora 24 nicht zu seiner vollen Verbreitung kommen lassen. Die Zahlen zeigen, dass Fedora 22 und 23 mehr Zugriffe hatten als 24.

Ansonsten gefallen die Zahlen, die in der ersten Woche bei fast 40.000 Downloads stehen, während die Versionen 21 bis 24 zu diesem Zeitpunkt bei rund 30.000 Downloads lagen. Anhand der Situation, dass sich Veröffentlichungen »gegenseitig auf den Zehen stehen«, stellt sich Miller allerdings die Frage, ob die immense Arbeit, eine Veröffentlichung zu erstellen, sich dann rechtfertige. Im Rahmen der schon länger geplanten weiteren Modularisierung im Rahmen der Initiative »Fedora Next« sieht Miller hier Raum für eine Diskussion über den Veröffentlichungszyklus. Auch der Marketingeffekt wäre seiner Meinung nach bei nur einer Veröffentlichung pro Jahr größer als bisher.

Die weitere Modularisierung bei Fedora Workstation sieht vor, auf ein rudimentär bootbares Base-Runtime-Modul den Modul-Stack »Generational Core« aufzusetzen, der die ansonsten unabhängigen Module Base Runtime, System Runtime und Shared Components als Paket zum Anwender bringt. Der »Generational Core« soll etwas abgespeckter als ein »Minimal Install« sein und etwa alle drei Monate, angelehnt an den Kernel-Zyklus, veröffentlicht werden.

Daraus leitet Miller ab, er halte eine Veröffentlichung von Fedora-Workstation und -Server einmal jährlich im Juni für sinnvoll. Diese könnten durch ein Update im November oder Dezember ergänzt werden. Die Cloud-Variante Fedora Atomic könne weiter bei ihrem zweiwöchigen Zyklus bleiben während die Spins und Special Editions ihren Zyklus selbst bestimmen könnten und so eine Chance erhalten, abseits von der Hauptveröffentlichung mehr Beachtung zu finden.

Die Diskussion beginnt gerade erst, neben technischen Einzelheiten der Versionierung kam vor allem der Einwurf, Fedora gefährde damit seine Position als die wichtigste GNOME-Distribution, deren Entwicklung und Veröffentlichungen stark korrelieren. Zudem wurde nach der Rolle des Rolling-Release-Projekts Tumbleweed als Basis der Workstation in einer solchen Konstellation gefragt. Direkte Ablehnung des Millerschen Vorschlags gibt es bisher nicht.

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