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Fr, 23. Dezember 2016, 13:03

Gesellschaft::Wissenschaft

Kommt nach »Open Data« bald »Open Science«?

Der OECD-Ausblick Wissenschaft, Technologie und Innovation 2016 sieht »offene Wissenschaft« als die nächste große Herausforderung. Vor dem Hintergrund sinkender öffentlicher Finanzierung der Wissenschaft sollten die Forschungsdaten offen zugänglich sein, um den Nutzen der Forschung zu maximieren.

Die einflussreichsten Technologien der nächsten Jahre laut OECD

OECD

Die einflussreichsten Technologien der nächsten Jahre laut OECD

Die internationale Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) publiziert alle zwei Jahre einen »Ausblick Wissenschaft, Technologie und Innovation«, der den Umfang eines Buches erreicht. Der vor wenigen Tagen vorgestellte Ausblick 2016 ist wie auch die früheren Ausblicke komplett und kostenlos online erhältlich. Für jedes Mitgliedsland gibt es eine zusätzliche eingehende Analyse.

Die aktuellen Herausforderungen, denen sich die Gesellschaft stellen muss, beispielsweise zunehmende Alterung, Klimawandel, Gesundheit und Digitalisierung, können laut OECD nur mit Hilfe der Wissenschaft gelöst werden. Diese erhält aber seit Jahren immer weniger öffentliche Mittel, teilweise springen aber private Förderer in die Bresche. Zugleich wird die Technologie einerseits vielfältige Chancen, andererseits aber auch drastische, teils noch nicht absehbare Folgen für die Gesellschaft bringen.

Laut den Autoren des OECD-Berichts ist offener Datenzugriff inzwischen weit verbreitet und nimmt weiter zu. Die offene Publikation auch auf Forschungsdaten auszuweiten, könnte den Wert der öffentlich finanzierten Forschung weiter erhöhen und sollte daher gefördert werden. Außerdem hat in letzter Zeit die Entwicklung eingesetzt, dass Wissenschaft nicht nur von Institutionen, sondern auch von Bürgern außerhalb der üblichen Wissenschaftsgemeinschaft betrieben wird. Auch diese könnte von mehr offenen Daten profitieren. Doch um eine offenere Wissenschaft zu erreichen, sind nach Ansicht der OECD tiefgreifende Änderungen in der akademischen Kultur nötig.

Die Autoren weisen auch auf den Zusammenhang zwischen offenen Daten und »Big Data« hin. Mit den öffentlich verfügbaren, teils sehr umfangreichen Daten ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten zu eingehenden Analysen, wie sie teilweise noch nie zuvor durchgeführt wurden.

Die zehn wichtigsten Technologien der nächsten Jahre sind laut dem Bericht additive Produktion (3D-Druck im industriellen Maßstab), fortgeschrittene Energiespeicher, Künstliche Intelligenz, Analyse von großen Datenbeständen (Big Data), Blockchain, Internet der Dinge, Mikro- und Nanosatelliten, Nanomaterialien, Neurotechnologien und synthetische Biologie. Dass additive Produktion, Künstliche Intelligenz, Big Data, Blockchain und Internet der Dinge ohne Open Source in der Entwicklung um viele Jahre verzögert worden wären, ist klar. Doch auch bei den anderen Technologien dürfte es nicht anders aussehen. So wäre es nicht verwunderlich, wenn auch in diesen Bereichen größere Open-Source-Initiativen entstehen würden.

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